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Coronavirus

Notärztin Federle: Mehr Daten zu schweren Impfverläufen

Eine Tübinger Notärztin hat kritisiert, dass die Datenerfassung schwerer Impfverläufe in Deutschland unzureichend ist. Das liege nicht zuletzt an Schwächen bei der Digitalisierung und zu viel Bürokratie.

Notärztin Lisa Federle schaut in die Kamera.
Lisa Federle wendete sich mit der Bitte an Gesundheitsminister Karl Lauterbach, den Prozess der Meldung von Nebenwirkungen zu vereinfachen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Die Tübinger Notärztin Lisa Federle vermisst eine klare Datenlage zu möglichen schweren Folgen der Corona-Impfung. Es könnte der Eindruck entstehen, dass bei den Impfungen gegen Covid-19 schwerwiegende Nebenwirkungen etwas öfter auftreten, sagte Federle im „Reutlinger Generalanzeiger“ am Freitag.

„Doch Bauchgefühl ist schön und gut, aber was wir letztlich brauchen, sind klare Daten. Es ist uns Ärzten extrem wichtig, dass wir eine gute Erfassung und Auswertung von Daten haben.“ Laut Federle erfasst Deutschland viermal weniger Daten als andere Länder. „Das liegt sicher auch daran, dass wir eine schwierige Datenlage haben. Ich sag’s mal so: Wir haben einfach schwierige digitale Verhältnisse.“

Ärzte könnten Impfnebenwirkungen, die über einen schmerzenden Arm hinausgingen, an das Paul-Ehrlich-Institut melden, sagte Federle. „Eine Kollegin hat mir allerdings erzählt, sie habe über eine Stunde mit dem Formular auf der entsprechenden Seite gekämpft, um das eintragen zu können. Dafür hat man als Arzt aber keine Zeit. Da schrecken viele davor zurück und machen das nicht. So etwas muss unkompliziert gehen.“

Dafür sei letztlich das Bundesgesundheitsministerium zuständig. „Ich habe Minister Karl Lauterbach in einem Telefongespräch auch gebeten, sich darum zu kümmern. Er hat es mir versprochen“, sagte Federle im „Reutlinger Generalanzeiger“.

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