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Hendriks kritisiert Corona-Theaterschließungen

Stuttgarter Intendant Hendriks: „Werden in Mithaftung genommen für Symbolpolitik“

Theater, Oper und Ballett seien sichere Orte, äußert sich der Geschäftsführende Intendant des Drei-Sparten-Hauses. Er wirft der Politik vor, die attraktiven Dinge aus dem Schaufenster zu nehmen, damit mehr Leute zuhause bleiben.

Intendant Marc-Oliver Hendriks steht vor dem Stuttgarter Opernhaus.
Geschäftsführender Intendant des Stuttgarter Drei-Sparten-Hauses, Marc-Oliver Hendriks, ist nicht einverstanden, dass Theater den Kopf für eine Symbolpolitik hinhalten müssen. Foto: Christoph Schmidt/dpa/Archivbild

Mit ihren massiven Einschnitten in den Alltag der Gesellschaft betreibt die Politik nach Ansicht des Intendanten der Württembergischen Staatstheater auch Symbolpolitik. „Wir werden in Mithaftung genommen für eine Symbolpolitik“, sagte der Geschäftsführende Intendant des renommierten Stuttgarter Drei-Sparten-Hauses, Marc-Oliver Hendriks, der Deutschen Presse-Agentur. „Das schmerzt.“

Bund und Länder hatten sich zuvor angesichts der bundesweit anschwellenden Corona-Infektionswelle auf drastische Einschränkungen des öffentlichen Lebens geeinigt. Neben Restaurants und Kneipen müssen auch Theater und Kinos für einen Monat schließen.

„Damit fallen Theater als Diskursorte mit einer wichtigen gesellschaftlichen Funktion aus“, kritisierte Hendriks. Dabei gebe es bislang keinen Beleg dafür, dass sich Menschen in Theatern, Opern oder beim Ballett infiziert hätten. „Theater sind sichere Orte“, sagte Hendriks. „Es wirkt auf mich vielmehr ein bisschen so, als nehme man die attraktiven Dinge aus den Schaufenstern, nur damit die Leute zu Hause bleiben.“ Die Politik müsse im Blick behalten, dass ihre Entscheidungen von den Menschen auch akzeptiert werden müssten.

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