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Hinter den BNN-Kulissen

Wie wir die Leser auf Instagram in ihrem Alltag erreichen

Spätestens im Jahr 2020 hat Instagram gezeigt, dass es dort nicht nur um Fernweh-, Styling- und Essensbilder geht. Service und Nachrichten sind so gefragt wie nie. Auch bei den Badischen Neuesten Nachrichten hat sich der Auftritt im Pandemie-Jahr verändert.

Der Instagram-Account der Badischen Neuesten Nachrichten hat inzwischen über 30.000 Abonnenten.
Der Instagram-Account der Badischen Neuesten Nachrichten hat inzwischen über 30.000 Abonnenten. Foto: BNN/Screenshot

Bis vor einem Jahr war der Instagram-Account der BNN vor allem ein Fotokanal mit Bildern aus der Region, die für Heimatgefühle sorgten. Neu hinzugekommen sind mehr Nachrichten-, Service- und Echtzeit-Themen. „Das sind die Dinge, die wir als Medienunternehmen am besten können, und darauf konzentrieren wir uns auch“, erläutern die Social-Media-Redakteure Tanja Starck und Nils Horst ihre tägliche Arbeit. 

Unterstützt werden sie bei Videos, Fotos und Grafiken von Tanja Mori Monteiro, Christian Bodamer und Rake Hora. Aber auch von den Kollegen vor Ort in den Redaktionen und von vielen Lesern, die ihre Bilder einsenden.

Allein im vergangenen Jahr haben sich die Follower-Zahlen mehr als verdoppelt. Die Gründe: Corona und das gestiegene Nachrichtenbedürfnis. „Die Menschen sind mehr Zuhause, haben mehr Fragen und lesen mehr“, sagt Tanja Starck. 

Besonders gut kommen hilfreiche, emotionale und witzige Nachrichten an.
Tanja Starck, Social-Media-Redakteurin

Waren es zu Jahresbeginn 2020 rund 13.000 Menschen, die dem Account folgten, sind es nun schon über 30.000. „Besonders gut kommen hilfreiche, emotionale und witzige Nachrichten an, aber auch alles rund um die Heimat in Form von Fotos, Videos oder dem Sprachkurs ‚Badisch für Anfänger‘ ist beliebt“, so die Social-Media-Expertin Starck, die seit vier Jahren im Unternehmen ist. Zwei Jahre später kam Nils Horst in das Social-Media-Team. 

Was noch auffällt: Wetter-Phänomene wie Sahara-Sand, jeglicher Schneefall, Hochwasser, Sonnenauf- und -untergänge und Regenbögen kann es nicht genug geben. Sie sind im Instagram-Feed echte Lieblinge. Ebenso wie Tiergeschichten, etwa um den Murgtäler Wolf oder den Goldschakal in Rastatt.

Aber auch ernste Themen können bei guter Aufbereitung zum emotionalen Lesehighlight werden, wie eine Instagram-Beitragsserie zum Thema Tod – beispielsweise Porträts von zwei Corona-Toten. 

Mit dem Corona-Update haben wir ein Format gefunden, die Menschen kompakt über die wichtigsten Regeln und Änderungen in der Pandemie zu informieren.
Nils Horst, Social-Media-Redakteur

Neben aktuellen Nachrichten und Bildern gibt es auch feste Formate im Instagram-Feed, etwa den Wochenrückblick, der wichtige Nachrichten der Woche noch einmal zusammenfasst. Ein weiteres Format hat sich durch die Pandemie ergeben.

Grafiken zur jeweiligen aktuellen Corona-Verordnung bieten auf dem Smartphone einen schnellen Überblick über die Regeln – oft begleitet von Zitaten aus der Politik. „Mit unserem Corona-Update haben wir ein gutes Format gefunden, die Menschen kompakt über die wichtigsten Regeln und Änderungen in der Pandemie zu informieren“, sagt Nils Horst.

Beim Selbsttest im Europapark: Tanja Starck schaut, wie ein Freizeitpark-Besuch unter Corona-Bedingungen funktioniert.
Beim Selbsttest im Europapark: Tanja Starck schaut, wie ein Freizeitpark-Besuch unter Corona-Bedingungen funktioniert. Foto: Tanja Starck

Eine Karte der aktuellen Corona-Zahlen interessiert die BNN-Leser auch auf Instagram

Social Media ist übrigens für das Team keine Frage des Alters. Die 40-jährige Starck ist selbst die Älteste in der Online-Redaktion des Verlags. Sie wirft auch gerne mal einen Blick auf die Zahlen und die zeigen, wie wichtig es ist, dort zu sein, wo die Leser sich im Alltag bewegen. Viele Follower nehmen das Handy nämlich immer wieder zur Hand und so ist man schnell im Alltag dabei, etwa im ÖPNV oder vor dem Fernseher.

Im Schnitt sind die Follower zwischen 18 und 54 Jahre jung. Viele kommen aus Karlsruhe, dem Hauptsitz des Verlagshauses. Aber auch aus Bruchsal, Pforzheim, Achern, Rastatt – eben überall dort, von wo die Redaktionskollegen Inhalte liefern.

Neben Bildern und Videos im Feed gibt es noch die Stories. Besonders beliebt sind die täglichen Instagram-Nachrichten-Stories, die die wichtigsten Themen des Tages zusammenfassen und auch mal als Eilmeldung veröffentlicht werden, um Instagram-Follower auf dem Laufenden zu halten.

„Wenn beispielsweise die Karlsruher Südtangente oder die A5 nach einem Unfall gesperrt sind, dann wollen das unsere Leser schnell als Info haben“, sagt Horst. Seit einigen Wochen ergänzt auch eine Corona-Karte das Nachrichtenangebot. Sie zeigt, wie die Pandemie-Situation im BNN-Gebiet ist.

Die Leser erwarten auf Instagram ein ganz anderes Nachrichtenerlebnis.
Tanja Starck, Social-Media-Redakteurin

Aber auch Vor-Ort-Stories etwa über die Impfzentren, den Tag der offenen Baustelle der Kombi-Lösung, die Bambi-Verleihung in Baden-Baden oder den Festakt „125 Jahre KSC“ sind Geschichten, die viele Menschen erreichen und eine große Resonanz haben. Eine Leserin habe beispielsweise durch eine Story aus Achern erst erfahren, dass „Click&Collect“ von der Landesregierung erlaubt wurde.

Was auffällt? „Die Leser erwarten auf Instagram ein ganz anderes Nachrichtenerlebnis“, so Starck. Damit meint sie, dass neben Bildern und Videos auch eine Leserinteraktion gefragt ist. Etwa durch Umfragen, Quiz-Varianten oder die Möglichkeit, dass Leser direkt Fragen stellen können und auch eine Antwort erwarten. Der Kanal sei keine Einbahnstraße.

Ein Vorteil, der daraus für die Berichterstattung entsteht: Leser können ihre Perspektiven in Echtzeit mit einbringen. Wie schnell Feedback erfolgt, bemerkt das Team spätestens, wenn ein Tipp-Fehler in eine am Handy erstellte Story rutscht. Ein Beispiel: „Statt Spuckschutz stand in einer Story etwas vom „Spuk“-schutz. Das nahmen viele Follower begeistert auf und schickten uns unzählige Geister-Emojis“, erzählt Starck. 

„Alle Anfragen haben wir lachend beantwortet. Und die User hatten auch ihren Spaß.“ Authentisch zu sein, sei auf Instagram eben besonders wichtig und die Follower freuen sich über das nahbare BNN-Social-Media-Team.

Redakteur Nils Horst berichtet in einer Instastory über die Ikea-Eröffnung.
Redakteur Nils Horst berichtet in einer Instastory über die Ikea-Eröffnung. Foto: BNN

Viele Videos und Stories für den Instagram-Account klappen derzeit wegen der Pandemie nicht

Ohne die Unterstützung der zahlreichen Autoren und Fotografen könnte das Social-Media-Team seinen Instagram-Kanal nicht so abwechslungsreich und regelmäßig bespielen. „Das breite Themenangebot einer Zeitung und besonders spannende, kuriose oder Themen mit Mehrwert in den Fokus zu rücken, das bereitet Tag für Tag großen Spaß“, sagt die Tanja Starck über ihre Motivation.

„Und wenn Leser sich bei einem Thema genauso angesprochen fühlen, es zur Erinnerung speichern oder teilen und so weitererzählen, ist das die schönste Bestätigung für unsere Arbeit.“ Immer mehr Leser speichern die Feed-Inhalte mittlerweile, um sie später wieder zu finden.

Sehr freut sich das Team auch immer über neue Follower. Diese kommen etwa über die Entdecken-Seite in der Social-Media-App mit den Inhalten in Berührung.

Auch über einen bestimmten Hashtag oder eine Ortsmarkierung entdecken Nutzer die BNN auf Instagram, die vorher vielleicht noch keinen Berührungspunkt mit dem Verlag hatten oder die Zeitung vom Küchentisch zu Hause bei den Eltern oder Großeltern kennen, aber noch nicht erlebt haben, dass Nachrichten heute durch ihre Cross-Medialität bestechen. 

Ins Leben gerufen wurde der Account übrigens 2016 zu „Das Fest“ in der Karlsruher Günther-Klotz-Anlage. Zu dem Festival zeigt der Verlag immer eine große Präsenz und so wurde das Event in der Günther-Klotz-Anlage auch in den darauffolgenden Jahren zur digitalen Spielwiese: „Wir haben über die Tage der Veranstaltung immer viel ausprobiert“, so Horst.

75 Jahre BNN

Die Badischen Neuesten Nachrichten gibt es seit März 1946. Das feiern wir im Pandemie-Jahr etwas kleiner - aber mit vielen Artikel rund um die Arbeit unseres Verlags und zur Geschichte unserer Region.

In Zukunft sollen noch mehr Videos eingesetzt werden. Das sei aktuell wegen Corona etwas schwierig. Aber Einblicke hinter die Kulissen der Badischen Neuesten Nachrichten wird es auf jeden Fall geben und auch auf Leserevents wie Instawalks hofft das Social-Media-Team. Außerdem will das Team künftig unter dem Hashtag „badenful“ Leserfotos sammeln, die auch auf dem BNN-Kanal geteilt werden können. 

Mitmachen ist ganz einfach: auf dem eigenen Account ein Bild mit #badenful posten und am besten den BNN-Instagram-Account markieren. Das BNN-Team prüft regelmäßig, welche Bilder es unter dem Hastag gibt und wählt passende Fotos aus. 

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