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Spediteure bezweifeln Nutzen

Französische Regierung stimmt Einführung zu: Lkw-Maut im Elsass kann kommen

Im Elsass ist der Weg für eine Lkw-Maut frei. Die französische Regierung hat dafür grünes Licht gegeben. Über den Nutzen gibt es jedoch keine Einigkeit.

Pläne sind nicht neu: Als ab 2005 auf deutschen Autobahnen Lkw mit einer Maut belegt wurden, klagte man im Elsass über mehr Güterverkehr.
Pläne sind nicht neu: Als ab 2005 auf deutschen Autobahnen Lkw mit einer Maut belegt wurden, klagte man im Elsass über mehr Güterverkehr. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Die französische Regierung gibt grünes Licht für die Einführung einer Lkw-Maut im Elsass. Sechs Jahre hat die elsässische Gebietskörperschaft (CEA) nun Zeit, um die entsprechenden Rahmenbedingungen zu klären, wie den am Mittwoch unterzeichneten Dokumenten zu entnehmen ist.

Ausschließlich Lkw ab zwölf Tonnen sollen künftig zur Kasse gebeten werden. Ausnahmen sind etwa für Rettungsdienste oder Baustellenfahrzeuge vorgesehen.

Ziel ist die Steuerung des Verkehrsaufkommens auf den am stärksten befahrenen Straßen, vor allem auf der Autobahn A35, die parallel zur deutschen A5 verläuft. Darüber hinaus soll die Belastung für die Umwelt reduziert werden.

Einführung der Lkw-Maut im Elsass: Pläne sind nicht neu

Die Pläne für die Maut sind keineswegs neu. Als ab 2005 auf deutschen Autobahnen Lkw mit einer Maut belegt wurden, klagte man wenig später im Elsass, dass der Güterverkehr vermehrt auf die elsässische Rheintalroute ausweiche. Um ein Fünftel soll der Verkehr damals stellenweise zugelegt haben.

In der Folge wollten sich die Elsässer als Modellregion für eine landesweite Maut profilieren. Zwischenzeitlich trieb die Pariser Regierung das Projekt „Ecotaxe“ tatsächlich für das ganze Land voran. Mit dem Ergebnis, dass es wegen des Protests in anderen Regionen – trotz bereits installierter Mauttore – aufgegeben wurde.

Die CEA, Nachfolgerin der beiden elsässischen Départements, hat die Transit-Maut noch vor ihrer Gründung angekündigt. „Über die Art des Systems und die Tarife können wir nun selbst entscheiden“, sagt Alain Grappe, Vizepräsident der CEA.

Kritik an Lkw-Maut kommt von den Spediteuren

Kritik kommt von den Spediteuren. „Mehr als drei Viertel des Güterverkehrs bewegt sich in der Region oder steuert Unternehmen im Elsass an“, argumentiert Michel Chalot, Präsident des Branchenverbandes. Zudem bezweifelt er, dass 16 Jahre nach Einführung die deutsche Lkw-Maut noch für das Verkehrsaufkommen im Elsass eine nennenswerte Rolle spielt.

Deshalb ist es auch schwer einzuschätzen, ob es zu einer Rückverlagerung von Verkehrsströmen auf die A5 kommen könnte. „In der Konsequenz“, befürchtet Chalot, „wird unsere Wirtschaft die Rechnung zahlen.“

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