Skip to main content

Internationaler Austausch

Pamina-VHS in Wissembourg setzt sich für ein gelebtes Europa auf Mikro-Ebene ein

Irene Schäfer ist neue Leiterin der grenzüberschreitenden Pamina-Volkshochschule in Wissembourg. Was die Schule anbietet und was ihre neuen Aufgaben sind.

Eine Frau steht lächelnd vor einer Hauswand, an der ein Schild angebracht ist. Darauf steht up - Pamina - VHS
Die studierte Romanistin und Historikerin Irene Schäfer fördert mit ihrem Team nicht nur die Sprachkompetenz, sondern bietet viele Exkursionen zur Historie, Kultur oder Kulinarik an. Die Teilnehmer kommen aus verschiedenen Regionen und Ländern. Foto: Volker Knopf

Irene Schäfer ist seit dem 1. Januar neue Leiterin der grenzüberschreitenden Up Pamina-Volkshochschule (VHS) im elsässischen Wissembourg.

Die studierte Romanistin und Historikerin folgt auf Annette Striebig-Weissenburger, die zur Region Grand Est wechselte.

Gemeinsam mit den pädagogischen Assistenten Elodie Fischer und Julien Lartigau leitet sie die Einrichtung, die vergangenes Jahr ihren 25. Geburtstag feierte.

Neben Sprachkursen bietet die VHS etliche Exkursionen an – von einer Schreibwerkstatt in Wissembourg über Kochen mit einem Chefkoch in Seltz oder Yoga-Wochenende im Elsass bis zu Einblicken in die jüdische Kultur in Straßburg. Im BNN-Interview spricht Irene Schäfer über ihre neue Aufgabe.

Frau Schäfer, für was steht die Pamina-VHS?
Schäfer
Für ein gelebtes Europa auf Mikro-Ebene. Die Einrichtung lebt vom Austausch über die Grenzen. Wie wichtig das ist, hat man bei der Covid-Pandemie gesehen, als plötzlich wieder neue Grenzen entstanden. Für viele Elsässer, aber auch Deutsche war das ein einschneidendes Erlebnis.
Woher kommen die Teilnehmenden?
Schäfer
Schäfer: Das lässt sich anhand der Statistik relativ genau sagen: 35 Prozent kommen aus Baden, 24 Prozent aus der Pfalz, 23 Prozent aus dem Elsass und 18 Prozent ganz woanders her. Im Sommer- und Wintersemester konnten wir 1.180 Teilnahmen verzeichnen. Meist sind die Teilnehmenden im Alter von 60 plus.
Sind die Exkursionen auf Deutsch oder Französisch?
Schäfer
Schäfer: Wir passen uns der Gruppe an, wenn viele aus Deutschland dabei sind, auf Deutsch und umgekehrt genauso. Natürlich wird alles parallel auch in die andere Sprache übersetzt.

Die meisten Teilnehmer sind über 60 Jahre alt

Was sind besonders beliebte Exkursionen?
Schäfer
Beispielsweise ein Besuch in Nancy und seinem großen Jugendstil-Ensemble. Wir bieten Führungen in der Abtei von Wissembourg ebenso an wie einen Dampfnudelworkshop in Wissembourg. Anfang Juli planen wir eine Studienreise nach Flandern. Beliebt sind auch die Kanufahrten auf der Ill. Es sind ganz verschiedene Aspekte, wobei Kulinarik, Historie und Naturerlebnisse eine große Rolle spielen. Aber nicht zu vergessen unsere Sprachkurse, über die wir uns neben den Studienfahrten und Fördermitteln von verschiedenen Partnern primär finanzieren.
Ist die Finanzierung langfristig gesichert?
Schäfer
Wir erhalten Unterstützung von verschiedenen Partnern – vom Land Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Collectivité européenne d´Alsace, VHS-Verband BW, regionalen Sparkassen, der Stadt Bühl und dem Regionalverband Mittlerer Oberrhein sowie Volkshochschulen in Deutschland und Frankreich. Wir sind stabil, aber wir müssen trotzdem immer wieder darum kämpfen, dass es weitergeht. Es existiert zudem ein Förderverein. Ferner unterstützt uns die Stadt Wissembourg mit kostenlosen Räumlichkeiten.
Was haben Sie zuvor beruflich gemacht?
Schäfer
Ich war seit 2016 bereits pädagogische Mitarbeiterin hier an der VHS Wissembourg, kenne die Einrichtung also schon länger. Ich stamme ursprünglich von der Bergstraße und habe in Heidelberg und Paris Romanistik und Geschichte studiert. Ich habe immer mit einem Fuß in Frankreich und Deutschland gelebt und habe Familie auf beiden Seiten des Rheins. Rund 25 Jahre habe ich als Übersetzerin und Dolmetscherin in Orleans gearbeitet. Schon von zu Hause gab es eine frankophile Prägung. Meine Mutter war bereits in den 50er-Jahren Au-pair und später Studentin in Nancy.

Sie lebte schon immer mit einem Fuß in Frankreich und Deutschland

Wo leben Sie – in Frankreich oder Deutschland?
Schäfer
In der Karlsruher Weststadt nicht weit entfernt vom Gutenbergplatz mit seinem Wochenmarkt und seinem leicht französischen Flair. Französische Bücher kaufe ich in Wissembourg, anderes in Karlsruhe. Kultur genieße ich auf beiden Seiten. Ich schätze beispielsweise die Händelfestspiele in Karlsruhe. Ich pendle gern. Es ist aus meiner Sicht ein Privileg, Teil beider Kulturen zu sein.
Gibt es neue Projekte, die Sie vorantreiben möchten?
Schäfer
Ja, wir möchten verstärkt Firmen ansprechen. Bei uns kann die Belegschaft beispielsweise ein Kunst-Wochenende in Lothringen oder eine Tour durch die Weinberge von Wissembourg mit anschließender Verkostung genießen.
nach oben Zurück zum Seitenanfang