Skip to main content

Filmreigen auf der Leinwand und zuhause

Karlsruher Festival „Independent Days“ zeigt über 160 Beiträge

Kinoleinwand oder Handy-Bildschirm? Das Karlsruher Filmfestival „Independent Days“ ist hier wie dort zu erleben: Die Macher experimentieren mit einem Hybrid-Format.

 Der Langfilm „Faustdick“ eröffnet am 21. Oktober 2021 im Karlsruher Kino Schauburg das Festival „Independent Days“.
Schräger Humor auf der großen Leinwand: Der Langfilm „Faustdick“ eröffnet am 21. Oktober im Karlsruher Kino Schauburg das Festival „Independent Days“. Foto: ID2020/Andreas Kröneck

Die Berlinale konnte im vergangenen Februar noch ihre 70. Ausgabe ohne Corona-Einschränkungen feiern. Der sechs Wochen danach angesetzten 20. Ausgabe des Karlsruher Filmfestivals „Independent Days“ war das nicht mehr möglich.

Nun soll das Programm aber doch noch auf die Leinwand im Karlsruher Kino Schauburg kommen: Von Mittwoch, 21. Oktober, bis Sonntag, 25. Oktober, gibt es dort in den Zeitfenstern 14.30, 16.45, 19.00 und 21.15 sowie zwei Spätschichten am Freitag und Samstag ab 23.15 Uhr insgesamt 22 Programmblöcke. Hinzu kommen zwei Programmblöcke am Donnerstag, 22. Oktober, um 19 und 21 Uhr im Zentrum für Kunst und Medien (ZKM).

162 Filme aus 40 Ländern

Insgesamt wurden 162 Filme aus 40 Ländern vom Programm-Komitee ausgewählt wurden. Rund drei Viertel werden zusätzlich zu den Kinovorstellungen online auf der Plattform Vimeo zugänglich gemacht. Somit werden die „Independent Days“, die von den BNN als Medienpartner begleitet werden, zu einem Hybrid-Festival.

„Uns war es sehr wichtig, die Filme im Kinosaal zu präsentieren“, sagt Leiter Oliver Langewitz, der das Festival 1998 mitgegründet hat und von Anfang an leitet.

Uns war es sehr wichtig, die Filme im Kinosaal zu präsentieren.
Oliver Langewitz, Festivalleiter

Das ist nach derzeitigem Stand gewährleistet, dennoch müssen im Vergleich zur gewohnten Festivalform etliche Abstriche gemacht werden. So gibt es zwar auch in diesem Jahr Workshops, beispielsweise zu internationalen Kooperationsverträgen, zur „Sprache“ von Filmmusik oder zu Vertriebsmöglichkeiten. Allerdings nicht vor Ort, sondern als Livestream auf YouTube.

Gleiches gilt für die kostenfrei zu verfolgende Award-Gala am 25. Oktober ab 18 Uhr. Dort werden die beiden Hauptpreise vergeben: Der mit 2.500 Euro dotierte Filmpreis der Kulturstiftung der Sparkasse Karlsruhe geht an den besten Kurzfilm aus dem Low-Budget-Bereich, der mit 1.500 Euro dotierte Filmpreis der Stadt Karlsruhe geht an den Gewinner der Abstimmung beim Finale um den Publikumspreis (24. Oktober ab 19 Uhr, Abstimmung digital über Smartphones möglich)

.

Der afrikanische Kurzfilm „The Quarry“ gehört zum Programm des Karlsruher Festivals „Independent Days“ 2020.
Beitrag aus Afrika: Der Kurzfilm „The Quarry“ erzählt davon, wie ein Mensch versucht, aus der Zeitschiene seines Lebens auszubrechen. Foto: ID2020/Eddy Kagutuzi

Zudem gibt es neun mit insgesamt 9.000 Euro dotierte Sonderpreise, darunter den von den BNN gestifteten „Short Shortfilm Award“ für den besten Beitrag unter fünf Minuten Laufzeit. Die insgesamt 25 Konkurrenten in dieser Kategorie werden am Samstag, 24. Oktober, ab 21.15 Uhr auf die große Kinoleinwand gebracht.

Auch „volles Haus“ deckt nicht die Kosten

Auf der Internetplattform Vimeo sind die meisten Festivalbeiträge für Filmfreunde, die sich einen Online-Festivalpass für zwölf Euro gönnen, eine ganze Woche lang verfügbar, nämlich vom 21. bis 28. Oktober. Damit reagiert das Festival auf das begrenzte Platzangebot im Kino aufgrund der Corona-Vorschriften.

„Selbst bei einer Vollauslastung werden wir nicht die Zuschauerzahlen der vergangenen Jahre erreichen können, die wir für eine Deckung der Festivalkosten aber dringend benötigen“, so Langewitz. Diese Kosten fielen in diesem Jahr durch die notwendigen Maßnahmen zudem deutlich höher aus als bisher.

Auch „großes Kino“ ist am Start

Seit ihrer Gründung 1998 fanden die „Independent Days“ außer 2000, 2002, 2006 und 2008 jährlich statt. In dieser Zeit ist aber nicht nur das Festival gewachsen. Auch die Filme, die hier präsentiert werden, sind längst nicht mehr nur Studenten- oder Amateur-Experimente, sondern oft richtig großes Kino.

Der erste von fünf Langfilmen wird gleich zur Eröffnung präsentiert. „Faustdick“ lautet der Titel des 90-Minüters mit schräger Story-Idee: Eine Gruppe von Arbeitssuchenden landet in einer Weiterbildungsmaßnahme, deren Seminarleiter sind Hochstapler in Wahrheit einen Horrorfilm drehen wollen und die Dreharbeiten hierfür als Kursübung tarnen.

Fokus auf internationale Partner

Im umfangreichen Kurzfilmangebot gibt es dank mehrerer internationaler Partnerschaften einige länderspezifische Programmblöcke. So beteiligt sich das Centre Culturel Franco-Allemand Karlsruhe an der Präsentation des Programms „Vive la France“ (23., 14.30 Uhr) und mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung werden am 25. Oktober ab 19 Uhr die „India Shorts“ und ab 21.15 Uhr „African Shorts“ gezeigt. In diese Regionen will Karlsruhe derzeit unter dem Unesco-Label „Creative City of Media Arts“ seine Partnerschaften verstärken.

Verlosung

Das Festival findet vom 21. bis 25. Oktober in der Schauburg statt, weitere Infos unter independentdays-filmfest.com. Für den Online-Zugang, über den ein Großteil der Filme vom 21. bis zum 28. Oktober präsentiert wird, hat das Festival 20 Zugänge zur Verlosung an BNN-Leserinnen und -Leser zur Verfügung gestellt. Wer einen davon gewinnen möchte, schreibt eine E-Mail mit dem Betreff „Independent Days“ bis Sonntag, 18. Oktober, 20 Uhr, an die Adresse redaktion.gewinnspiel@bnn.de. Bitte Name, Adresse und Kontaktdaten angeben.

nach oben Zurück zum Seitenanfang