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Zum April

Karlsruher EnBW-Konzern erhöht die Strompreise um 15,9 Prozent

Satte Strompreiserhöhung bei der EnBW. 15,9 Prozent schlägt der Konzern drauf, verweist dabei auch auf Entscheidungen aus Berlin. Doch nicht alle Versorger erhöhen.

Besser öfter mal den Stecker ziehen. Etliche Versorger erhöhen die Strompreise. Bei der EnBW ist es ein Plus von 15,9 Prozent.
Besser öfter mal den Stecker ziehen. Etliche Versorger erhöhen die Strompreise. Bei der EnBW ist es ein Plus von 15,9 Prozent. Foto: Swen Pförtner/dpa

Kräftiger Dreh an der Preisschraube: Ab April erhöht der EnBW-Konzern den Preis für Haushaltsstrom in der Grund- und Ersatzversorgung um 15,9 Prozent. Für einen Muster-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 2.900 Kilowattstunden bedeutet dies jährliche Mehrkosten von 192 Euro. Mit dem neuen Preis liege man „leicht über dem Durchschnittspreis im Markt“, so die EnBW in einer Medieninformation.

EnBW nennt die Haushaltskrise als Grund

Wie der drittgrößte deutsche Stromversorger am Dienstag weiter in Karlsruhe mitteilte, erhöht er zudem den Preis für Wärmestrom (mit gemeinsamer Messung) um 4,5 Prozent.

Die EnBW begründet die Preiserhöhung vor allem mit den Folgen der Haushaltskrise. Die Bundesregierung hatte beschlossen, den Bundeszuschuss zum Netzentgelt von 5,5 Milliarden Euro 2024 zu streichen.

Die EnBW verweist zudem darauf, dass auch die staatlichen Abgaben, Umlagen und Steuern gestiegen seien. Auch Stadtwerke argumentieren mit Kostensteigerungen, für die man nicht verantwortlich sei.

Verivox verweist auf Preisstabilität und Preissenkungen bei vielen anderen Versorgern

Allerdings wird es beileibe nicht bei allen Versorgern teurer. „Die Erhöhung der Stromnetzgebühren hat angesichts niedriger Großhandelspreise nicht zu einem Anstieg der Neukundenpreise geführt“, teilte das Heidelberger Vergleichsportal Verivox Ende vergangenen Monats mit. Auch die meisten örtlichen Grundversorger reichten den Kostenanstieg bisher nicht weiter.

Für Februar und März wurden von den regionalen Grundversorgern laut Verivox (Stand: 31. Januar) 32 Preissenkungen von durchschnittlich fünf Prozent angekündigt. Gleichzeitig gab es 66 Preiserhöhungen von ebenfalls durchschnittlich fünf Prozent.

Außerordentlich hohe Beschaffungskosten in 2022.
Pressesprecher
EnBW

Die EnBW begründet ihre Preisrunde auch mit „außerordentlich hohen Beschaffungskosten, insbesondere aus dem Energiekrisenjahr 2022“. Zum Hintergrund: Grundversorger wie die EnBW kaufen nach ihrem Geschäftsmodell oft lange im Voraus an der Strombörse ein, um zuverlässig liefern zu können. Trotz sinkender Beschaffungspreise an den Strombörsen liege der Durchschnittspreis dort weiter über den Preisen vor der Energiekrise, so die EnBW.

Stadtwerke Karlsruhe kommen von relativ hohem Niveau und senken nun die Preise

Die Stadtwerke Karlsruhe können hingegen zum 1. März die Stromkosten um durchschnittlich rund zehn Prozent senken. „Das bedeutet für die meisten Kundinnen und Kunden durchschnittlich rund zehn Prozent geringere Stromkosten“, so Pressesprecherin Maike Leopold.

Der Arbeitspreis sinke für Haushaltskunden um 7,85 Cent pro Kilowattstunde. „Auch wenn wir den Grundpreis wegen der Kostensteigerungen bei den Netzentgelten um 3,47 Euro pro Monat angeben müssen, zahlen Kunden insgesamt weniger für ihre Stromversorgung.“ Bei dem oben genannten Musterhaushalt mache die Ersparnis jährlich 186 Euro in der Grundversorgung aus. Die Stadtwerke kommen allerdings von einem relativ hohen Niveau beim Arbeitspreis.

Ein Auf und Ab in Pforzheim

Andere kommunale Versorger erhöhen, wie Beispiele zeigen: Auf Berlin als Auslöser verweisen die Stadtwerke Ettlingen, die zum 1. März den Preis pro Kilowattstunde um 2,62 Cent erhöhen. Das kommt den Musterhaushalt auf 75,98 Euro an Mehrkosten pro Jahr.

78,30 Euro sind es bei den Stadtwerken Gaggenau. „Wir erhöhen die Grundversorgung zum 1. März um 2,7 Cent brutto pro Kilowattstunde und geben somit die Auswirkungen des Haushaltspakets weiter“, sagt Marketingchef Simon Mühlhäuser.

Die Stadtwerke Pforzheim hatten zum Jahreswechsel noch die Preise gesenkt und erhöhen sie nun ab März um 1,79 Cent in der Grundversorgung. Pro Jahr werden bei dem Musterhaushalt 48 Euro mehr abgebucht.

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