Reges Interesse der regionalen Wirtschaft an ihrem „Parlament“: 5.357 Mitgliedsunternehmen der Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe haben die 75 Mitglieder der Vollversammlung gewählt. Das sind 20 Prozent mehr als bei der zurückliegenden Wahl. Unter den Gewählten ist auch Wolfgang Grenke. Er hat somit Chancen, im April in seinem Amt als IHK-Präsident bestätigt zu werden. Denn dann konstituiert sich die Vollversammlung und wählt aus ihren Reihen den Präsidenten und die sieben Stellvertreter.
Auch den Vizes Vertrauen geschenkt
Das sind bislang: Daniela Bechtold-Schwabe (big-Gruppe), Reinhard Blaurock (Vollack), Ariane Durian (Connect-Personal-Service), Roland Fitterer (Edeka-Fitterer), Volker Hasbargen (Hans-H. Hasbargen) sowie Herbert Striebich (Spedition Striebich). Sie wurden alle erneut in die Vollversammlung gewählt. Es fehlt lediglich der noch amtierende Erste Vizepräsident Heinz Ohnmacht – der frühere Chef der BGV/Badische Versicherungen-Gruppe hatte nicht mehr kandidiert.
„Wir freuen uns sehr, dass die Zahl der abgegebenen Stimmen deutlich gewachsen ist“, kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Guido Glania das Ergebnis der Wahl. Erstmals konnte auch online votiert werden: 42 Prozent der Stimmen wurden übers Internet abgegeben, 58 Prozent per Briefwahl. Neu auch: Erstmals erhielt die IT-Wirtschaft innerhalb der Vollversammlung eine eigene Gruppe. Zudem wurde die Wahlperiode von vier auf fünf Jahre verlängert. Stimmenzahlen nennt die IHK Karlsruhe, die für das Gebiet zwischen Bruchsal und Bühl zuständig ist, übrigens nicht. Es gab 83 Kandidaten.
„Die IHK-Vollversammlung gibt der regionalen Wirtschaft eine starke Stimme“, sagte der Vorsitzende des Wahlausschusses und frühere Chef der Volksbank Karlsruhe, Gerhard J. Rastetter. Die Mitglieder des Gremiums sorgten dafür, dass die IHK im Interesse der Unternehmer gegenüber Politik und Verwaltung mit dieser starken Stimme sprechen könne. „Dieses ehrenamtliche Engagement ist in diesen für die Wirtschaft schwierigen Zeiten nicht selbstverständlich.“
Grenke will auch fürs Amt des Präsidenten wieder antreten
Der wiedergewählte Grenke, der seit Wochen unter Beschuss des britischen Spekulanten Fraser Perring steht, machte im BNN-Interview deutlich, wieder als Präsident kandidieren zu wollen. Er ist zudem Vizepräsident der europäischen Handelskammer-Vereinigung Eurochambres und wurde jüngst im Amt als Präsident des baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages bestätigt.
Die IHK-Vollversammlung bestimmt Inhalt und Form der Arbeit der IHK. Alle gewählten Mitglieder sind im Internet aufgelistet unter vvwahl2020.de