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Sechsstellige Summe erschlichen

Betrugsverdacht: Polizei durchsucht Corona-Teststellen in Pforzheim und Kieselbronn

Die Kriminalpolizei hat am Mittwochmorgen zwei Corona-Teststellen sowie Privaträume zweier Tatverdächtiger in Kieselbronn und Pforzheim durchsucht. Die Männer stehen im Verdacht, durch falsche Abrechnungen einen sechsstelligen Betrag erbeutet zu haben.

Wie viele der abgerechneten Tests fanden wirklich statt? Jetzt wird ermittelt.
Wie viele der abgerechneten Tests fanden wirklich statt? Jetzt wird ermittelt. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Die beiden Männer, 28 und 55 Jahre alt, stehen im Verdacht, sich durch falsche Abrechnungen ein Vermögen im sechsstelligen Bereich verschafft zu haben. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.

Die beiden Teststellen in Kieselbronn sowie die Wohnräume der beiden Männer in Pforzheim und in Kieselbronn wurden demnach am Mittwochmorgen von Beamten der Kriminalpolizeidirektion Calw durchsucht.

Bei den Durchsuchungen beschlagnahmten die Beamten laut der Mitteilung zahlreiche Beweismittel. Zudem sicherten die Ermittler im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahmen Vermögenswerte im Gegenwert eines sechsstelligen Eurobetrags.

Damit soll auch verhindert werden, dass das entsprechende Vermögen von den Verdächtigen beiseite geschafft werden könnte, erklärt Polizeisprecher Jürgen Wagensommer.

Die zwei Tatverdächtigen wurden auf freien Fuß gesetzt. Gegen sie wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Abrechnungsbetrugs eingeleitet. Die Ermittlungen des Kriminalkommissariats Pforzheim dauern an.

Verdacht auf Geldwäsche

Auf die Schliche kamen die Ermittler den Betreibern durch eine Geldwäscheverdachtsmeldung, wie Mirko Heim von der Staatsanwaltschaft in Pforzheim erklärt.

Zunächst habe man die Plausibilität der Abrechnungen geprüft. „Schon die schiere Stückzahl kann nicht gestimmt haben“, so Heim gegenüber dieser Redaktion. Nun werden die Beweise ausgewertet.

„Es ist jetzt unsere Aufgabe, auch im Einzelfall zu prüfen: Haben abgerechnete Tests stattgefunden?“

Es dürfte um tausende Tests gehen

Zu konkreten Zahlen konnte Heim am Donnerstag nichts sagen. Legt man zugrunde, wie viel Beitreiber einer Teststelle für einen Test abrechnen können und dass Betrug im sechsstelligen Bereich im Raum steht, dürfte es um tausende Tests gehen.

Das Gesundheitsamt Enzkreis war nach eigener Aussage nicht in den Fall involviert. Folglich hat man den Betreibern die „Beauftragung“ auch nicht entzogen, heißt es aus der Pressestelle des Landratsamts.

Die Verdächtigen hatten in der Vergangenheit auch eine Teststelle in Pforzheim betrieben. Diese war zuletzt bereits geschlossen und hat mit den aktuellen Ermittlungen an den Stellen in Kieselbronn nichts zu tun, sagte Polizeisprecher Wagensommer dieser Redaktion.

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