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Schwimmende Bühne

Das Enzufer in Pforzheim soll attraktiver für Besucher werden

Nach dem Wegfall der Galeria Kaufhof braucht die Innenstadt neue Besuchermagnete. Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP) hat da schon einige Ideen.

Flussufer
Mit Veranstaltungen auf und an der Enz möchte die Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim für mehr Attraktivität sorgen und die City beleben. Foto: Jürgen Peche (Archiv)

Der Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP) will das Enzufer in Pforzheim verstärkt als Erlebnisbereich gestalten und nutzt dafür die Zuschüsse des Bundes für das Projekt Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren (ZIZ).

Wie WSP-Direktor Oliver Reitz am Dienstag vor dem Ausschuss für Wirtschaft und Digitalisierung mit dem Wirtschaftsplan 2024 darlegte, sollen neben einer Rampe in die Enz eine schwimmende Bühne im Fluss sowie notwendige technische Infrastruktur auf dem Waisenhausplatz Voraussetzungen für diverse Veranstaltungen schaffen.

Damit werde versucht, die Innenstadt stärker zu beleben – was gerade nach der Schließung von Galeria Kaufhof dringend nötig sei. Dies betonte CDU-Stadtrat Maximilian Müssle und wandte sich gegen Bedenken der FDP. Deren Stadträtin Andrea Pachaly-Szalay lehnte den Wirtschaftsplan dann als einzige ab, vor allem wegen der hohen Kosten für die Erneuerung von Licht- und Tonanlage im Congresscentrum Pforzheim (CCP).

Der Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim will 2024 mehr Geld ausgeben

Der Wirtschaftsplan 2024 der WSP umfasst rund zehn Millionen Euro und damit etwa 1,5 Millionen mehr als im Vorjahr, die aufs Konto der CCP-Sanierung, höherer Tariflöhne und interner Umlagen der Stadtverwaltung gehen.

Eine neue Ton- und Lichttechnik für das CCP ist nach Ansicht von Jörg Augenstein (CDU) wegen der überregionalen Bedeutung der Halle und dem Charakter als „Aushängeschild der Stadt“ dringend nötig.

Insbesondere die Lichttechnik ist laut Reitz noch Erstausstattung des CCP aus den 1980er Jahren und ließe sich mangels Ersatzteile bei Ausfällen nicht mehr reparieren. Der Treppenlift im Großen Saal schließlich mache den Zugang barrierefrei.

Waisenhausplatz und Enz sollen aktiviert werden. So ist auf der schwimmenden Bühne an Auftritte von Künstlern aus der regionalen Musikszene gedacht. „Wir wollen eine möglichst große Vielfalt abbilden“, erläuterte Reitz das Vorhaben, „musikalische Momente am Wasser“ zu schaffen.

Stadtrat Jörg Augenstein würde neben der Winterwelt auf dem Waisenhausplatz gerne weitere Veranstaltungen sehen. Dafür brachte Parteikollege Müssle die Idee von „Summer on Ice“ ins Spiel, die aber Reitz auf dem Marktplatz passender fände – das „Eis“ ist inzwischen ja aus Kunststoff.

Es gibt auch Bedenken am wachsenden Budget der Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim

Neben der FDP meldete auch Carol Braun (Freie Wähler) Bedenken am wachsenden Budget der WSP an. Die Förderung der ZIZ-Projekte mit rund 87 Prozent sei zwar eine „tolle Sache“, aber die Stadt müsste eher an anderer Stelle investieren, etwa in einen neuen Kiosk an der Enz. „Wir müssen die Dinge so knapp wie möglich nähen“, rät Braun, der im nächsten Schritt noch gleich das Südwestdeutsche Kammerorchester abschaffen will.

Laut Oberbürgermeister Peter Boch (CDU) stammten die Projekte im Wirtschaftsplan der WSP aus vielen vorangegangenen politischen Entscheidungen. Weitergehende Dinge seien dann Haushaltsberatungen in der nächsten Woche vorbehalten. „Der Wirtschaftsplan ist richtig und wichtig“, sprach schließlich Jörg Augenstein das Schlusswort.

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