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Besucher in Kauflaune

Pforzheimer Weihnachtsmarkt eröffnet: „Man kommt direkt in Weihnachtsstimmung“

Glanz und Glitter sind in der Pforzheimer City zurück: Seit Montag gibt es mit Goldenem Weihnachtsmarkt und Mittelaltermarkt einen doppelten Budenzauber.

Mittelaltermarkt Pforzheim
Der Pforzheimer Blumenhof ist ins Mittelalter abgetaucht. Dort öffnete der Verein Lebendiges Mittelalter am Montag seine Pforten für Budenzauber bis 30. Dezember. Seit Montag ist auch der Goldene Pforzheimer Weihnachtsmarkt geöffnet. Foto: Jürgen Müller

Schon Stunden vor der offiziellen Eröffnung des Weihnachtsmarkts und des Mittelaltermarkts in Pforzheim füllen sich die Budenstädtchen auf dem Marktplatz und im Blumenhof am Montag mit Leben.

Gut gelaunt stehen Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums vor dem Langos Michl auf dem Marktplatz. Soeben haben Antonia Hübner, Lena Kuznik, Marcel Oberwemmer und Jana Leonard Schupfnudeln mit Sauerkraut beziehungsweise Langos verzehrt. Der erste Weihnachtsmarkt-Imbiss in diesem Jahr bekommt von ihnen die Note „sehr gut“. Antonia Hüber fügt hinzu: „Es ist richtig schön. Man kommt direkt in Weihnachtsstimmung.“

Es war schon ganz ordentlich für den Auftakt.
Peter Lössel
Schausteller

Vom Rathaus her ertönt „O Tannenbaum“, und an den anderen Essens- und Getränkeständen herrscht in der Mittagszeit reger Betrieb, trotz nasskalten Wetters. Menschen stehen an für Bratwürste mit Pommes, Flammkuchen, Crêpes.

„Glühwein trinken macht locker“, ruft der Nürnberger Schausteller Peter Lössel manch einem Kunden zu, der noch etwas ziellos über den Markt schlendert. Der Glühweinstand seines Familienbetriebs scheint jedenfalls ähnlich gut frequentiert wie die zugehörige Bratwurstbude. „Es war schon ganz ordentlich für den Auftakt.“

Nun hofft Lössel auf möglichst wenige Weihnachtsmarkttage unterhalb des Gefrierpunkts. „Sonst haben die Leute die Hände in den Taschen und holen sie nicht mehr raus.“

Besucher zeigen sich schon am Vormittag in Kauflaune

In diesen ersten Stunden des 51. Weihnachtsmarkts nehmen recht viele Menschen ihre Hände aus den Taschen. Nicht nur, um Speisen und Getränke zu sich zu nehmen. Einige Besucher kaufen Weihnachtsgeschenke. Und das überrascht Händler und Handwerker.

„Vor heute Abend habe ich mit gar nix gerechnet, aber es ging schon gleich um 11 Uhr los“, staunt Ramona Gauß aus Königsbach-Stein, die erstmals beim Goldenen Pforzheimer Weihnachtsmarkt selbst gefertigte Adventsgestecke und andere saisonale Deko-Artikel verkauft in einer der Handwerkerhütten, in denen über den gesamten Verlauf des Markts immer wieder andere Kunsthandwerker ihr Können zeigen.

Marktmeister Pfrommer ist angetan von der Qualität des handwerklichen Angebots

In einer zweiten Hütte hat Nathalie Morlock aus Neuweiler ebenfalls schon Winterartikel unter die Kundschaft gebracht. Etwa Kindermäntelchen, Stirnbänder und Schnullerketten – alles aus Naturmaterialien. Von der Qualität der Angebote der Handwerker ist Marktmeister Marc Pfrommer sehr angetan. „Da freut man sich selber.“

Stunden vor der Begrüßung durch Pforzheims Ersten Bürgermeister Dirk Büscher (CDU) mit Dambedei-Verteilung am Abend machen Pfrommer und sein Kollege Jörg Folke nochmals eine Runde über die Märkte und stellen fest: „Es ist alles schön geworden.“

Das finden auch zwei Urgesteine des Goldenen Weihnachtsmarkts: Gertraud Hötz und ihre Tochter Birgit Mann, die an ihrem Confiserie-Stand alle Jahre wieder Schokofrüchte, gebrannte Mandeln, Nougat und andere süße Leckereien anbieten. Einige Stammkunden seien bereits da gewesen, erklärt Mann.

Schätzspiel zu „Südtiroler Breitseite“

Eine Besonderheit bietet Familie Platzer aus Königsbach-Stein an. An ihrem Gastro-Stand „Stephans Platzerl und die Wilde Jause“ hängt ein riesengroßes Stück Bauchspeck: „Südtiroler Breitseite“. Verena Platzer erläutert, dass es hierbei darum geht, das Gewicht zu erraten. Wer mitmachen will, zahlt 2,50 Euro. Wer am nächsten dran ist, bekommt die „Breitseite.“ Der Erlös des Gewinnspiels geht an das Kinderhospiz Sterneninsel.

In der Fußgängerzone hat Tilman Blezinger erstmals den Töpferstand des Weinsberger Familienbetriebs aufgebaut. „Mit 2.800 verschiedenen Namenstassen haben wir den größten derartigen Stand auf der ganzen Welt“, sagt er. Für den Fall, dass der gewünschte Name nicht dabei ist, kann er individuell bestellt und anderntags abgeholt werden. „Wir brennen auch am Stand.“

Einige Meter entfernt, auf dem Blumenhof, verbreitet das Mittelalter seinen besonderen Charme. Menschen ziehen vorbei an Badehaus, historischer Bühne, Lokus und vielen Essständen. Einzelne Feuer brennen schon. Orpha Bonk verkauft in der Guarana-Weintaverne Getränke. „Manche Pforzheimer warten darauf das ganze Jahr“, sagt sie. Dass sich das Warten auf den heißen „Holletrunk“ lohnt, können die Auszubildenden der Goldschmiedeschule, Felix Blank und Melina Köhler, nur bestätigen: „Wahnsinnig lecker.“ Sie sei vergangenes Jahr oft hierhergekommen, erklärt Köhler. „Man taucht hier richtig in eine Welt ein. Es ist viel wärmer und gemütlicher als beim anderen Weihnachtsmarkt.“

Die jungen Leute wollen wiederkommen. Dazu haben sie bis 30. Dezember Gelegenheit. Der Goldene Weihnachtsmarkt schließt indessen seine Tore am 22. Dezember, während die Winterwelt am Waisenhausplatz am 8. Januar endet.

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