Skip to main content

Nach zwei Jahren Bauzeit

TÜV Süd eröffnet neues Mobilitäts- und Antriebszentrum in Heimsheim

20 Millionen Euro hat der TÜV Süd in sein Mobilitäts- und Antriebszentrum (MAZ) in Heimsheim investiert. Nach zwei Jahren Bauzeit wurde es am Dienstag eröffnet.

Pascal Mast (links) und Patrick Fruth  vor dem neuen TÜV Süd
Nach zwei Jahren Bauzeit und 20 Millionen Euro Investitionen eröffneten die CEO Pascal Mast (links) und Patrick Fruth am Dienstag das Mobilitäts- und Antriebszentrum in Heimsheim. Foto: Stefan Friedrich

Von Stefan Friedrich

Die Entscheidung für diesen Standort in der Automobilregion Stuttgart sei bewusst getroffen worden, betonten Patrick Fruth (CEO der Division Mobility bei TÜV SÜD) und Pascal Mast (Leiter Operations Automotive in Deutschland) im Rahmen eines Pressegesprächs.

Das MAZ sei nicht einfach nur eine neue technische Einrichtung, versicherte Fruth in diesem Rahmen. Mit 25.000 Prüfeinheiten pro Jahr, 23.000 Quadratmeter Fläche, modernster Prüftechnologie und 35 neuen Arbeitsplätzen sei es das größte unabhängige Testlabor für Emissionsprüfungen in ganz Europa. Auf vier Ebenen stehen 130 Stellplätze zur Verfügung, in denen die Fahrzeuge vorkonditioniert, also auf die gesetzlich vorgeschriebenen Temperaturen von 23, respektive 14 Grad gebracht werden, hundert davon im neuen Gebäude.

Damit gebe man eine Antwort auf die, so Fruth, „stetig steigenden Anforderungen im Bereich der Emissionsmessungen“. In Heimsheim sollen Hersteller und Zulieferer damit „durch den Wandel in der Antriebs- und Fahrzeugtechnologie“ begleitet werden. Ein Wandel, den Fruth gegenüber den Pressevertretern als „disruptiv“ beschrieb – auch vor dem Hintergrund, dass beispielsweise mit Car-Sharing-Modellen neue Formen der Mobilität entstanden sind, zugleich aber auch „eine rasante Entwicklung der Fahrzeugtechnologie“ vom Plug-in-Hybrid- über Elektro- und Wasserstoffantrieb bis zur Brennstoffzelle zu beobachten ist.

MAZ ist „echte Zukunftsprojekt“

Mit dem MAZ hat sich der TÜV Süd in diesem Bereich vorausschauend aufgestellt. „Aus technologischer Sicht ist das MAZ ein echtes Zukunftsprojekt“, versicherte Pascal Mast. „Wir blicken hier weit nach vorne in die Zukunft des Autos insgesamt.“ Die Tendenz gehe dabei weg von der Betrachtung einzelner Fahrzeuge hin zur Fahrzeugsicherheit – vor allem mit Blick auf Software und Cyber Security.

Patrick Fruth (links) und Pascal Mast vom TÜV Süd
Auf dem Prüfstand des MAZ in Heimsheim werden auch Elektrofahrzeuge intensiv geprüft, erklären Patrick Fruth (links) und Pascal Mast Foto: Stefan Friedrich

Die digitale Entwicklung eröffne zudem neue Möglichkeiten. Im MAZ werden Automobile schon „sehr früh in der Entwicklungsphase“ getestet, so Mast. Im Blick habe man dabei immer, dass das jeweilige Fahrzeug am Ende auch die Zulassungsvoraussetzungen erfüllen muss. Relevant sind dabei die Grenzwerte: Zugelassen werden Fahrzeuge nur dann, wenn sie diese einhalten, erklärte Mast. Zielwerte dagegen sind nur für die Höhe der späteren Besteuerung wichtig.

Am Ende entscheidend sei dabei jedoch immer eine Währung, weiß Patrick Fruth: Das Vertrauen der Käufer in die Autos. Gerade in diesem Punkt sei es die Aufgabe des TÜV Süd, durch entsprechende Transparenz dieses Vertrauen aufzubauen. In Heimsheim beispielsweise können alle Fahrzeuge hinsichtlich ihrer Emission verglichen werden, egal ob Diesel, Benziner, Hybrid oder Elektroauto.

Teststrecke unter Realbedingungen

Welches am Ende für den Verbraucher dann am geeignetsten ist, ist meist eine individuelle Frage, verrieten die beiden CEO dem Pforzheimer Kurier. Wer hauptsächlich Kurzstrecke fährt und in der Stadt unterwegs ist, für den sei Elektro die bessere Wahl. Die gemessenen WLTP-Werte basieren auch für diese Fahrzeuge nicht nur auf Tests drinnen; es gibt auch eine Teststrecke unter Realbedingungen über die Autobahn in Richtung Pforzheim und über den Schwarzwald zurück nach Heimsheim.

Alle Autos laufen dabei unter Maximalbedingungen, erklärte Mast. Entsprechend verlässlich seien die ermittelten Werte. Dennoch zählt am Ende immer auch das persönliche Fahrverhalten. „Wie das Auto gefahren wird, wie groß etwa die elektrischen Anteile sind oder wie oft die Batterie geladen wird, das hängt in der Realität letztendlich vom Fahrer ab“, bemerkte Mast.

nach oben Zurück zum Seitenanfang