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Mountainbike-Projekt

Ispringer Bikepark ist fertig, aber noch nicht eröffnet

Ein Jahr lang haben zahlreiche Ehrenamtliche gearbeitet, damit ein Trainingsparcours auf einem rund 9.000 Quadratmeter großen Gelände am Ortsrand entstehen kann. Jetzt wartet der Bikepark auf seine Eröffnung.

Strahlende Gesichter: Beim Bike-Team des Ispringer Turnvereins freuen sich alle über den neuen Bikepark am Ortsrand, auch Abteilungsleiter Martin Merkle (links), der das Ganze ins Rollen gebracht hat.
Strahlende Gesichter: Beim Bike-Team des Ispringer Turnvereins freuen sich alle über den neuen Bikepark am Ortsrand, auch Abteilungsleiter Martin Merkle (links), der das Ganze ins Rollen gebracht hat. Foto: Nico Roller

Beherzt greifen die Jugendlichen zur Schaufel, rammen sie ein ums andere Mal in den Boden, um einen kleinen Hügel zu formen. „Fertig werden wir hier nie“, sagt Lukas (14): „Man kann immer etwas besser machen.“ Doch inzwischen sieht der Fahrrad-Parcours, der Bikepark, des Ispringer Turnvereins schon richtig gut aus.

Ein Jahr lang haben zahlreiche Ehrenamtliche gearbeitet, damit er auf einem rund 9.000 Quadratmeter großen Gelände am Ortsrand entstehen kann. „Das war ein Wunsch der Jugendlichen“, erzählt Martin Merkle, der das Bike-Team des Vereins leitet.

Er fand die Idee gut und machte sich mit einigen Mitstreitern ans Werk: Sie stellten einen Antrag bei der Gemeindeverwaltung, schauten sich den Bikepark in Engelsbrand an und suchten zusammen mit Revierförster Martin Schickle nach einem geeigneten Waldstück.

Ehrenamtliche stecken 1.100 Arbeitsstunden in neuen Bikepark in Ispringen

Rund 20 Helfer sind an dem Projekt beteiligt, unter ihnen auch viele Jugendliche. 1.100 ehrenamtliche Stunden haben sie seit Februar vorigen Jahres schon geleistet. Zuerst haben sie das Gelände entrümpelt und vom Müll befreit, dann angefangen, mit einem Rechen das Laub zu entfernen und den Streckenverlauf abzustecken.

Unterstützung bekamen sie auch hier vom Revierförster, der ihnen bei Ortsterminen sagte, welche Bäume aus Sicherheitsgründen entfernt werden müssen. Für den Bikepark selbst wurde kein einziger gefällt. „Wir haben die Strecke außen herum geplant“, erklärt Merkle: „Wenn doch mal ein kleiner Baum im Weg war, dann haben wir ihn ausgegraben und versetzt.“

Die Strecken haben die Helfer angelegt, indem sie mit Rechen und Schaufeln die Erde abtrugen. Wo immer es möglich war, integrierten sie die vorhandene Topografie. Bagger oder andere Maschinen wurden nicht benutzt, sondern „nur Muskelkraft“, wie Merkle betont.

Er legt außerdem Wert darauf, dass keine künstlichen Werkstoffe wie Beton oder Plastik zum Einsatz kamen, als das Gelände modelliert wurde, als Sprünge, Steilkurven und Hügel entstanden sind. Aus dem gesammelten Totholz haben die Helfer kleine Depots geschaffen, die nicht nur Insekten und Bienen ein Zuhause bieten, sondern auch optisch etwas hermachen, indem sie in Wellen die Auf- und Abwärtsbewegung der Radfahrer aufnehmen. Inzwischen sind die Arbeiten abgeschlossen.

Bikepark in Ispringen muss noch abgenommen werden

Geöffnet ist der Bikepark aber noch nicht. Vorher muss ihn noch ein anerkannter Sachverständiger abnehmen. Wenn das geschehen ist, steht er der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. Der TV Ispringen wird ihn nutzen, um mit seinen Kinder- und Jugendgruppen zu trainieren. „Von uns ist dann jeden Tag eine Gruppe dort“, erklärt Merkle.

Fünf verschiedene Strecken, sogenannte „Lines“, gibt es im Bikepark, alle unterschiedlich schwer und farblich markiert. Eine ist für Kinder und Senioren vorgesehen, drei sind für Fortgeschrittene und dürfen nur mit entsprechender Ausrüstung befahren werden. Die längste hat 240 Meter, die kürzeste 160. Alle Strecken starten am höchsten Punkt des Geländes und führen hinunter ins Tal.

Merkle betont, das Gelände sei in enger Abstimmung mit den Rettungsorganisationen gestaltet worden, damit Verletzte im Notfall leicht geborgen werden können. Ein Plan liegt digital in der Rettungsleitstelle in Pforzheim vor und kann bei Bedarf schnell in die Einsatzfahrzeuge übermittelt werden. In den nächsten Tagen soll es eine Rettungsübung mit der Feuerwehr und dem Roten Kreuz geben.

Breite Unterstützung für Ispringer Bikepark

Merkle ist froh, dass sich das Projekt nun auf der Zielgeraden befindet. Er berichtet von einer großen Unterstützung, die man von der Gemeindeverwaltung, von Bürgermeister Thomas Zeilmeier (parteilos) und vom Gemeinderat erfahren habe.

Letzterer hat den Plänen des TV Ispringen einhellig zugestimmt. Im Februar hat die Gemeinde dem Verein das Gelände in einem Pachtvertrag kostenlos überlassen.

Auch von den Anwohnern hat es laut Merkle keinerlei Proteste gegeben. Im Gegenteil: „Einige haben sogar ihre Gartenhütten zur Verfügung gestellt, damit wir unser Werkzeug dort unterstellen konnten“, berichtet der Abteilungsleiter: „Im Sommer haben die Jugendlichen Süßigkeiten und kalte Getränke bekommen.“ Wie stark sich der Nachwuchs eingebracht hat, begeistert ihn: „Es ist Wahnsinn, wie viel Spaß die Jungs hatten. Manchmal mussten wir sie abends regelrecht heimschicken.“

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