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Mehr als 40 Fahrzeuge

Ein Lichtermeer auf Kieselbronns Straßen

In der kleinen Gemeinde hat ein großer Umzug bunt geschmückter Traktoren, Aufsitzrasenmäher und Roller unzählige Zuschauer angelockt. Auch der Bürgermeister war dabei: als Weihnachtsmann auf einem Unimog.

Bunt beleuchtete Traktoren sind am Abend nach dem zweiten Weihnachtsfeiertag durch die Kieselbronner Straßen gefahren und haben dabei alle Blicke auf sich gezogen.
Bunt beleuchtete Traktoren sind am Abend nach dem zweiten Weihnachtsfeiertag durch die Kieselbronner Straßen gefahren und haben dabei alle Blicke auf sich gezogen. Foto: Nico Roller

Hunderte kleine Lichter müssen es sein, die in der Dunkelheit glitzern und funkeln. Wahrscheinlich sogar Tausende. Lebensgroße Weihnachtsmänner gibt es genauso zu sehen wie festlich geschmückte Christbäume, Sternschnuppen, Rentiere und überdimensionale Schneeflocken.

Man kann nur erahnen, wie viel Mühe es gekostet haben muss, um die Traktoren, Aufsitzrasenmäher und Roller mit unzähligen Lichterketten, LED-Bändern, Strahlern, Discokugeln und Figuren zu schmücken. Um sie durch die Straßen fahren zu sehen, haben sich am Mittwochabend in Kieselbronn unzählige Menschen versammelt.

„Ich bin begeistert, wie viele gekommen sind“, sagt Matthias Poppe: „Das ist einfach mega.“ Der Feuerwehr-Kommandant gehört zu den Kieselbronner Bulldog-Freunden und hat die Aktion bereits zum dritten Mal federführend organisiert, unterstützt von der Gemeindeverwaltung, der Feuerwehr und Bürgermeister Heiko Faber (parteilos).

Ich bin begeistert, wie viele gekommen sind.
Matthias Poppe
Organisator

2021 wurde die Lichterfahrt aus der Not heraus geboren, um gerade den Kindern in der tristen Corona-Zeit zu Weihnachten eine Freude zu bereiten. Faber und Poppe hatten damals unabhängig voneinander die Idee dazu, nachdem sie Videos von vergleichbaren Aktionen gesehen hatten.

Inzwischen hat sich die Aktion etabliert und gehört fest in den Kieselbronner Veranstaltungskalender. Poppe freut sich, dass sich auch dieses Mal wieder viele Teilnehmer gemeldet haben: sogar ein paar mehr als im Vorjahr. Zählt man die Traktoren, Aufsitzrasenmäher und Roller zusammen, sind es mehr als 40.

Einer von ihnen ist Timo Hillenbrand, der die Aktion „richtig gut“ findet und die „tolle Atmosphäre“ lobt. Er macht mit, weil er den Kindern rund um Weihnachten eine Freude bereiten will. Fast noch wichtiger ist ihm allerdings, etwas zum Dorfleben und zur Gemeinschaft beizutragen. Unterwegs ist Hillenbrand mit einem Unimog 406 aus den 1970er Jahren.

Auf der Ladefläche hat er einen Schlitten befestigt, in dem kein Geringerer als Bürgermeister Heiko Faber sitzt: als Weihnachtsmann verkleidet, mit einem langen roten Mantel, einem weißen Rauschebart und einer runden Brille. „Alle wollen ein Foto mit mir machen“, sagt der Rathauschef, der sich das Kostüm vor ein paar Jahren angeschafft und seither schon oft benutzt hat, unter anderem auf dem Kieselbronner Weihnachtsmarkt.

Zuschauer kommen auch von weiter her

Faber ist es wichtig, den Kindern eine Freude zu bereiten und sie zum Lachen zu bringen. „Dafür mache ich fast jeden Blödsinn mit.“ Faber ist fest davon überzeugt, dass derartige Veranstaltungen das Gemeinschaftsgefühl nachhaltig stärken. Von seinem Schlitten aus beobachtet er etliche Nachbarn, die sich zu kleinen Festen in Höfen und Gärten getroffen haben.

Zudem freut er sich über die vielen Zuschauer aus anderen Orten. „Es ist Wahnsinn, von woher die Leute kommen.“ Der Bürgermeister ist nicht der Einzige, der sich extra für die Lichterfahrt in Schale geworfen hat: Auch Engel und Christkinder sind zu sehen.

Kieselbronns Bürgermeister Heiko Faber hat als Weihnachtsmann auf der Ladefläche eines Unimog 406 aus den 1970er Jahren Platz genommen.
Kieselbronns Bürgermeister Heiko Faber hat als Weihnachtsmann auf der Ladefläche eines Unimog 406 aus den 1970er Jahren Platz genommen. Foto: Nico Roller

Linus (14) hat sich als Grinch aus dem gleichnamigen Zeichentrickfilm verkleidet. Er und sein Cousin André (15) haben sich überlegt, wie sie ihr Gefährt gestalten könnten. „Da kamen wir auf die Idee, dass es lustig wäre, wenn im Anhänger der Grinch sitzen würde.“ Um auf sich aufmerksam machen zu können, haben die beiden Teenager eine Hupe eingebaut.

Während André den Aufsitzrasenmäher steuert, winkt Linus im Anhänger den Menschen am Straßenrand zu. Die beiden Teenager sind zum ersten Mal dabei – und haben viel Spaß an der Aktion. Der Pforzheimer Vespa-Club dagegen macht bereits zum dritten Mal mit, dieses Mal mit einem halben Dutzend Fahrer, die aus der gesamten Region nach Kieselbronn gekommen sind.

Wenn es darum geht, die Gemeinschaft zu unterstützen, dann sind wir gern dabei.
Benjamin Götze
Vespa-Club Pforzheim

Aus allen Jahrzehnten stammen die Maschinen, die die Fahrer aufwendig geschmückt haben. „Wenn es darum geht, die Gemeinschaft zu unterstützen, dann sind wir gern dabei“, sagt der stellvertretende Vorsitzende Benjamin Götze, der nicht lange überlegen muss, warum er die Aktion gut findet: „Weil es schön ist und Spaß macht.“

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