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Organisiert von Kleintierzüchtern

Kieselbronner Kinder besuchen einen echten Falkner und seine Tiere

Wovon ernährt sich ein Turmfalke und weshalb sieht er kleine Mäuse sogar aus größter Höhe? Solche Dinge können Kinder bei einem spannenden Besuch herausfinden.

Die Kinder staunen nicht schlecht, als Falkner Wolfgang Weller ihnen zeigt, wie groß die Flügelspannweite von Uhu „Suse“ ist.
Die Kinder staunen nicht schlecht, als Falkner Wolfgang Weller ihnen zeigt, wie groß die Flügelspannweite von Uhu „Suse“ ist. Foto: Nico Roller

Neugierig blicken die Kinder in die großen Volieren hinein und sind begeistert von den Vögeln, die darin leben: von den Mustern auf ihrem Gefieder, von der Flügelspannweite und von den Augen, denen keine noch so kleine Bewegung zu entgehen scheint.

Zusammen mit den Kieselbronner Kleintierzüchtern sind die Kinder im Rahmen des Sommerferienprogramms bei Falkner Wolfgang Klittich zu Gast. Unterstützt von seinem Kollegen Wolfgang Weller, führt er sie gut anderthalb Stunden lang durch seine weitläufige Anlage, zeigt ihnen die dort lebenden Tiere, vermittelt anschaulich und unterhaltsam Hintergrundwissen.

Unter anderem erfahren die Kinder, dass sich ein Turmfalke zu 90 Prozent von Mäusen ernährt und immer ganz genau weiß, wo er diese findet. Denn mit seinen Augen kann er auch die ultravioletten Farben sehen, die im Urin von Mäusen enthalten sind. Haben sie ein geeignetes Feld entdeckt, kreisen die Falken geduldig darüber und warten, bis eine Maus hervorkommt.

Dann schnappen sie blitzschnell zu. Falken sind sogenannte Bisstöter, die ihre Beute durch einen gezielten Genickbruch ins Jenseits befördern. Im Gegensatz etwa zu Habichten, die ihre Beute mit den langen, kräftigen Krallen töten. Experten wie Wolfgang Klittich bezeichnen sie daher als Grifftöter.

Falkner hat sein Taschengeld als Jugendlicher komplett für Vögel ausgegeben

Beim Ferienprogramm erzählt der Falkner den Kindern, wie er mit zehn Jahren seinen ersten Mäusebussard bekommen hat. Und wie er als Jugendlicher mit einem Habicht bis in die Nähe von München gefahren ist, um ihm zu helfen. Denn der Vogel war auf einem Auge blind und bei München gab es eine spezielle Tierklinik, in der das Auge professionell zugenäht werden konnte.

Sein ganzes Taschengeld hat Klittich damals für die Behandlung des Vogels zusammengekratzt – und auf die Anschaffung eines neuen Fahrrads verzichtet. Später brachte Klittich dem Habicht bei, das Fressen aus jeder Entfernung aus seiner Faust zu holen.

Der Besuch beim Falkner ist für die Kinder immer ein außergewöhnliches Erlebnis.
Oskar Kärcher
Vorsitzender Kleintierzüchter

Das Tier wurde zahm und für den Jugendlichen zu einem richtigen Freund. Wenn Klittich über seine Vögel spricht, dann merkt man, dass er nur das Beste für sie will, dass der Umgang mit ihnen für ihn mehr ist als nur ein Hobby zum Zeitvertreib.

Als er den Rundgang durch seine weitläufige Anlage beendet hat, zeigt sein Falkner-Kollege Wolfgang Weller noch einige seiner Tiere. Etwa eine Weissgesichteule, die auf den Namen „Eragon“ hört. Sie macht sich ganz klein und schmal, als „Suse“ auftaucht: ein großer Uhu, dessen riesige, leuchtend orangenen Augen die Kinder faszinieren.

Uhus sehen bis zu 20 Mal besser als Menschen

Weller erklärt ihnen, dass Uhus bis zu 20 Mal besser sehen als Menschen, übrigens bei Tag und bei Nacht gleich gut. Dass man sie meistens nur hört und selten zu Gesicht bekommt, liegt daran, dass sie Aufsitzjäger sind und geduldig warten, bis ein Beutetier vorbeikommt, das sie dann mit einem lautlosen Anflug schnappen.

Die Kinder hören Weller interessiert zu – und sind beeindruckt, als Suse ihre Flügel ausspannt. „Der Besuch beim Falkner ist für die Kinder immer ein außergewöhnliches Erlebnis“, sagt Oskar Kärcher. Der Vorsitzende der Kieselbronner Kleintierzüchter war beim Ferienprogramm schon öfter bei Klittich zu Gast.

Sein Verein nimmt jedes Jahr am Ferienprogramm teil. Wenn die Ehrenamtlichen mit den Kindern nicht zum Falkner gehen, dann zeigen sie unter anderem ihre Jungtiere oder bauen einen Streichelzoo auf.

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