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Mitarbeit auf dem Eichhälderhof

„Landwirt für ein Jahr“: Projekt in Königsbach-Stein ermöglicht Einblicke in die Landwirtschaft

Wie ist das so als Landwirt? Antwort auf diese Frage soll eine Aktion liefern, die der Eichhälderhof bei Königsbach zusammen mit der örtlichen Außenstelle der Volkshochschule auf die Beine stellt. 

Martin Ehrismann, Monika Ruthardt und Sabine Büttner (von links) freuen sich auf den Start der Aktion „Landwirt für ein Jahr“, bei dem die Teilnehmer auch mit großen Maschinen in Berührung kommen.
Martin Ehrismann, Monika Ruthardt und Sabine Büttner (von links) freuen sich auf den Start der Aktion „Landwirt für ein Jahr“, bei dem die Teilnehmer auch mit großen Maschinen in Berührung kommen. Foto: Nico Roller

Wann wird die Braugerste gesät und geerntet? Warum kann der Einsatz von Pestiziden sinnvoll sein? Welche Maschinen nutzen Landwirte heutzutage bei ihrer Arbeit? Was sind die Vor- und Nachteile biologischer Erzeugung? Antworten auf diese und zahlreiche weitere Fragen soll eine Aktion liefern, die der Eichhälderhof bei Königsbach zusammen mit der örtlichen Außenstelle der Volkshochschule auf die Beine stellt.

Unter dem Titel „Landwirt für ein Jahr“ bietet sie sieben Monate lang Interessierten aller Altersklassen an mehreren Terminen die Möglichkeit, landwirtschaftliche Abläufe aus erster Hand kennenzulernen, direkte Einblicke in den Produktionsprozess zu bekommen und die Menschen hinter den Nahrungsmitteln zu treffen.

„Wir haben einiges vor“, sagt Martin Ehrismann, der den Eichhälderhof zusammen mit seiner Frau Sabine Büttner leitet und mit Sorge beobachtet, dass der Bezug zur Landwirtschaft bei vielen Menschen immer mehr verlorengeht. „Viele wissen gar nicht, was auf den Feldern vor ihrer Haustüre wächst.“

Ehrismann hofft auf viele Teilnehmer, die er nicht bekehren und belehren, sondern sachlich und anschaulich informieren will. „Ich mache das nicht wegen des Geldes, sondern aus Überzeugung“, sagt Ehrismann, der die Aktion als Öffentlichkeitsarbeit für die gesamte Branche und nicht als Marketing für seinen eigenen Betrieb versteht.

„Landwirt für ein Jahr“: Startschuss fällt am 18. März

Geplant sind bis in den September insgesamt sieben Termine, einer pro Monat. Ein Rhythmus, der es den Teilnehmern laut Ehrismann erlaubt, zu sehen, wie sich die Braugerste auf dem Feld entwickelt: von der Aussaat über die Blüte bis zur Ernte. Denn die Braugerste steht im Mittelpunkt der Aktion, die bereits am Samstag, 18. März, startet.

Es handelt sich bei ihr um eine Sommerkultur, die sich in einem überschaubaren Zeitraum entwickelt und die Möglichkeit bietet, landwirtschaftliche Abläufe zu zeigen. Unter anderem soll es um chemische Unkrautvernichtung, um Pilzkrankheiten und ums Düngen gehen. „Das sind alles Themen, die man nicht in drei, vier Sätzen erklären kann“, sagt Ehrismann, der bei dem Projekt von seinem Sohn Marius unterstützt wird, der Agrarwissenschaften studiert.

Zusammen werden sie den Teilnehmern die Maschinen zeigen, einen GPS-gesteuerten Traktor vorführen und eine Verkostung des Biers anbieten, das aus der Gerste hergestellt wird, die auf den Feldern wächst. Sofern es die Situation erlaubt, dürfen die Teilnehmer selbst mit anpacken und unter Aufsicht ans Steuer der großen Maschinen. Ehrismann sagt, die Aktion stehe jedem offen. Eine Altersgrenze gibt es nicht, aber die Pflicht zur Anmeldung: Wer sicher einen Platz haben will, sollte schnell sein.

„Das ist etwas völlig Neues, das wir so noch nie angeboten haben“, sagt Monika Ruthardt, die die Königsbacher Außenstelle der Volkshochschule leitet und das Ganze vor allem unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit sieht. Die spiele eine große Rolle in ihrer Außenstelle. Nachhaltigkeitstage und Vortragsabende hat man dort schon organisiert, zudem einen Nachhaltigkeitsstammtisch ins Leben gerufen, der inzwischen übergegangen ist in das Nachhaltigkeitsteam des Bürgernetzwerks.

Regelmäßig bietet die Königsbacher Außenstelle thematisch passende Kurse und Veranstaltungen an. Etwa am 19. März einen Energietag, bei dem die Teilnehmer die Biogasanlage und den Solar- und Windpark in Straubenhardt erkunden können. Oder ein Kleingewässermonitoring, bei dem am 28. und 29. April in Kooperation mit den Bachpaten und dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) die Wasserqualität des Kämpfelbachs in den Blick genommen werden soll.

Ruthardt sagt, in den kommenden Jahren werde sich vieles verändern. „Wir wollen die Menschen als Volkshochschule auf diesem Weg mitnehmen und ihnen die Möglichkeit bieten, sich Gedanken zu machen.“

Anmeldung

www.vhs-pforzheim.de, VHS-Kurs „Landwirt für ein Jahr“, Kursnummer: 231-8505 K

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