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Gemeinderat hat entschieden

Sanierungsbedürftiger „Promilleweg“ in Königsbach-Stein soll so bleiben, wie er ist

Der Verbindungsweg zwischen der Neuen Brettener Straße und der Keltenstraße in Königsbach-Stein ist in schlechtem Zustand, wird dennoch häufig befahren. Dennoch soll er nicht saniert werden.

Alles bleibt beim Alten: Der Promilleweg am Ortsrand von Stein wird nicht saniert und auch nicht zur Einbahnstraße. Das hat der Gemeinderat mehrheitlich so beschlossen.
Alles bleibt beim Alten: Der Promilleweg am Ortsrand von Stein wird nicht saniert und auch nicht zur Einbahnstraße. Das hat der Gemeinderat mehrheitlich so beschlossen. Foto: Nico Roller

Als „Promilleweg“ ist der Verbindungsweg zwischen der Neuen Brettener Straße und der Keltenstraße in Stein vielen bekannt. Und wer ihn regelmäßig befährt, der weiß auch, dass sein Zustand nicht der beste ist. In Bürgerfragestunden war er schon öfter ein heiß diskutiertes Thema.

Nun hat sich der Königsbach-Steiner Gemeinderat mit ihm befasst – und mehrheitlich beschlossen, nichts zu unternehmen. Vorausgegangen war eine kontroverse Diskussion, in der allerdings Einigkeit darüber herrschte, dass größere Sanierungsarbeiten nicht vorgenommen werden sollen.

Diese wären zwar theoretisch auch eine Option gewesen, aber laut Bauamtsleiter Thomas Brandl mit hohen Kosten verbunden. Kosten, die der Rat nicht verantworten wollte für einen beschränkt öffentlichen Weg, bei dem es sich laut Thomas Kaucher (FWV) um einen Flurbereinigungsweg handelt, angelegt in den 1980er Jahren für landwirtschaftliche Zwecke.

Kaucher sprach sich dafür aus, den aktuellen Zustand beizubehalten. Auch, weil es in der Gemeinde noch weitere, ähnliche Wege gebe, die ebenfalls für den Autoverkehr freigegeben seien. „Dann stellt sich die Frage: Was machen wir dort?“

Schäden vor allem an den Banketten des „Promillewegs“

So sah das auch die Verwaltung. Bauamtsleiter Brandl erklärte, Schäden gebe es vor allem an den Banketten, also an den Schotterflächen neben der Fahrbahn. Bei Begegnungsverkehr wird oft über sie ausgewichen, obwohl sie dafür laut Brandl weder vorgesehen noch geeignet sind. Denn durch das Befahren werden sie beeinträchtigt, insbesondere bei Nässe.

Obwohl sie der Bauhof regelmäßig ausbessert, sind sie oft schnell wieder beschädigt. Das liegt nicht zuletzt an der hohen Verkehrsfrequenz auf dem Weg: Als die gemeindeeigene Geschwindigkeitsanzeigetafel im Sommer dort zwei Wochen lang stand, zählte sie durchschnittlich rund 1.200 Fahrzeuge am Tag.

Rolf Engelmann (Grüne) plädierte für eine Einbahnstraßen-Regelung, von der Fahrradfahrer und Fußgänger ausgenommen bleiben. „Vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit“ hielt er es nicht für sinnvoll, die Bankette mehrmals pro Jahr auszubessern. Damit spare man sich nicht nur Geld und Mühe, sondern erhöhe auch die Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger.

Bürgermeister von Königsbach-Stein sieht Einbahnstraßen-Regelung kritisch

Bürgermeister Heiko Genthner (parteilos) gab zu bedenken, dass eine Einbahnstraßenregelung die Autofahrer zu Umwegen zwingen könnte. Denn viele Einwohner nutzen den Weg als innerörtliche Verbindung zwischen den Wohngebieten.

„Dann haben wir mehr Verkehr im Ort und drumherum“, befürchtete auch Sascha Leonhard (FDP): „Das wird kein Spaß für die Anwohner.“ In dem Bereich gehe es jetzt schon eng zu.

„Uns fehlt doch ein Gesamtkonzept“, sagte Annemarie Schöllkopf (CDU): „Wenn wir jetzt etwas machen und es passt nachher nicht, dann kostet das richtig Geld.“ Fraktionskollege Norbert Peichl sagte, im Flächennutzungsplan sei das Gebiet als Bauerwartungsland vorgesehen. Sollte es eines Tages tatsächlich erschlossen werden, müsse man sich zwangsläufig mit dem Ausbau des Wegs befassen. „Jede größere Tätigkeit ist jetzt rausgeschmissenes Geld.“

Wenn wir jetzt etwas machen und es passt nachher nicht, dann kostet das richtig Geld.
Annemarie Schöllkopf, CDU

Mehr Einigkeit herrschte, als es um die Arbeiten für den Jahrestief- und Straßenbau im Bereich der Wasserversorgung in den Jahren 2022 und 2023 ging. Diese hat der Gemeinderat einstimmig an eine Firma aus Maulbronn vergeben – und zwar zum Angebotspreis von rund 114.000 Euro.

Für die Freie-Wähler-Fraktion forderte Thomas Kaucher die Verwaltung in einem Antrag dazu auf, Kontakt zu den Betreibern von Car-Sharing-Angeboten aufzunehmen, um auch in der Gemeinde entsprechende Nutzungsmöglichkeiten realisieren zu können. „Ziel der Verwaltung müsste es sein, geeignete Standplätze anzubieten beziehungsweise zu eruieren und die Angebote von Car-Sharing-Anbietern zu vergleichen“, so Kaucher.

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