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Viele Zuhörer bei der Gemeinderatssitzung

Verkehrsdebatte im Neuenbürger Gemeinderat wegen Sanierung

Die bevorstehende Sanierung der Hirschbrücke in Neuenbürg löst Verkehrsdebatte aus. Anwohner und Politik suchen nach Lösungen.

Über Hirschbrücke und Alte Pforzheimer Straße führt die einzige Verkehrsverbindung von der Neuenbürger Innenstadt zur Wilhelmshöhe. Ab dem 8. April ist die Strecke für den Autoverkehr gesperrt.
Über Hirschbrücke und Alte Pforzheimer Straße führt die einzige Verkehrsverbindung von der Neuenbürger Innenstadt zur Wilhelmshöhe. Ab dem 8. April ist die Strecke für den Autoverkehr gesperrt. Foto: Bernd Helbig

Etwa 120 Bürgerinnen und Bürger haben die Gemeinderatssitzung in der Stadthalle Neuenbürg am Dienstag verfolgt. Das Interesse der Besucher galt hauptsächlich dem Topthema, der Sanierung der Hirschbrücke und der Alten Pforzheimer Straße.

Die Strecke wird deshalb ab dem 8. April für den Autoverkehr gesperrt. Ein Anwohner der Brunnenstraße wollte wissen, wie denn die Müllabfuhr während der Bauarbeiten geregelt werde.

Bauamtsleiter Denis Kraft sagte, die Bauarbeiter würden die Müllbehälter in dieser Zeit zu einem Sammelplatz und auch zurück zu den Häusern bringen.

Udo Rether, der in der Innenstadt eine Arztpraxis betreibt, plädierte für eine Ringlösung für Anlieger mit Umfahrung bergwärts über die Mittlere Steige und die Ganzhornstraße, talwärts über den Reutweg zur Bahnhofstraße.

Bauamtsleiter Kraft verwies darauf, dass der Reutweg nicht ausreichend tragfähig sei. Während des ersten Bauabschnitts soll die Verbindung von der Kernstadt zur Wilhelmshöhe über die Mittlere Steige und den Schacherweg nur der „Blaulichtfraktion“ – Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei – vorbehalten sein.

Wir haben uns seit zwei Jahren mit dieser Thematik beschäftigt und alles durchdacht.
Manfred Wankmüller
 Feuerwehrkommandant

Bedenken wegen gefährlicher Situationen beim Begegnungsverkehr der Einsatzfahrzeuge auf dem schmalen Waldweg räumte Feuerwehrkommandant Manfred Wankmüller aus: „Wir haben uns seit zwei Jahren mit dieser Thematik beschäftigt und alles durchdacht“.

Die Fahrzeuge seien über Sprechfunk in Verbindung, der Begegnungsverkehr könne so geregelt werden. Die Feuerwehr werde aber nicht über die enge Hebelstraße aus dem Waldweg ausfahren, sondern über die Ganzhornstraße. 

Kritik an Neuenbürger Verwaltung

Als „mut- und fantasielos“ kritisierte Gemeinderat Joachim Techert von der Unabhängigen Wählervereinigung (UWV) den Verwaltungsvorschlag. Die Sperrung teile Neuenbürg in zwei Stadtteile, das werde wirtschaftliche Einbußen zur Folge haben.

Techert forderte die Verwaltung auf, sich weiter Gedanken zu machen und eine mutige und kreative Lösung zu finden. Der Waldrennacher Ortsvorsteher Frank Wendelstorf schloss sich dem an.

Gemeinderat Peter Kreisz (Grüne) befürchtet einen Rückschlag für die Innenstadt. Die Trennung von Oben und Unten werde sich dramatisch verschlimmern. Mindestens einen direkten Weg, rauf oder runter, müsse es geben. 

Werner Hess (SPD) plädierte für eine Ringlösung nur für Sonderberechtigte. Gemeinderat Jürgen König (CDU) schloss sich dem Verwaltungsvorschlag an, so auch Christine Danigel (Grüne). 

Situation soll nach der Sommerpause erneut bewertet werden

Das Gremium beschloss mit elf Ja-Stimmen und sieben Nein-Stimmen, eine innerörtliche Umfahrung nur für Einsatz- und Rettungsfahrzeuge einzurichten.

Der reguläre Autoverkehr wird über die Umleitungsstrecke über Birkenfeld fahren. Bürgermeister Fabian Bader (parteilos) kündigte an, nach der Sommerpause solle die Situation erneut bewertet werden.

Bader berichtete zudem, dass dieser Bauabschnitt voraussichtlich im November fertig sein wird. Bis zum Beginn des zweiten Bauabschnitts im März 2025 wird die Strecke für den Verkehr geöffnet.

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