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Mit dem Auto zum Einkauf?

Neuhausener Gemeinderat will den Lebensmittelmarkt im Gewerbegebiet

Nach mehreren Alternativ-Überlegungen spricht sich der Neuhausener Gemeinderat nun doch für einen der als ersten ins Gespräch gebrachten Standorte aus. Für diesen haben Regionalverband und Regierungspräsidium aber bereits Gegenwind angekündigt – weil er nicht dem Regionalplan entspricht.

Luftaufnahme des Gewerbegebiets West II
Ein Lebensmittelmarkt soll ganz am Schluss des Gewerbegebietes in Neuhausen an der Landesstraße entstehen (auf dem Foto oben). Die Standorte gegenüber vom Lidl und auf dem Sportplatz sind vom Tisch. Foto: Heinz Richter

Bereits in einigen Gemeinderatssitzungen war die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes in Neuhausen Thema. Zwei Unternehmen mit einem Vollsortiment, Edeka und Rewe, interessieren sich. In der jüngsten Sitzung in der Schwarzwaldhalle in Schellbronn stand nun die Ansiedlung nach umfangreicher Diskussion auf der Kippe. Schon zuvor bei der Bürgerfragerunde waren kritische Stimmen aufgekommen. Im Gremium wurde sogar eine Bürgeranhörung ins Gespräch gebracht.

Zunächst war ein großer Platz am Ende des neu erschlossenen Gewerbegebietes West II ganz am Ende Richtung Schellbronn an der Landesstraße in Betracht gezogen worden. Dafür gab es in vorherigen Sitzungen und auch jetzt wieder eine Mehrheit. Weil dieser Standort nicht wohnortnahe ist, wie es der Regionalplan aber vorschreibt, wäre ein Zielabweichungsverfahren von diesem Plan notwendig. Regionalverband und Regierungspräsidium ließen die Gemeinde schon mal wissen, dass ein entsprechender Antrag keine Aussicht auf Erfolg habe.

Weitere mögliche Standorte

Deshalb brachte die Verwaltung in der Sitzung neue Vorschläge. Schon einmal im Gespräch war der Sportplatz bei der Monbachhalle. Hierzu gibt es positive Signale vom Regionalverband und vom Regierungspräsidium. Ein weiterer möglicher Standort wäre gegenüber dem bestehenden Lidl-Markt. In der Bürgerfragerunde sprach sich der Landwirt, der wenige hundert Meter weiter den Aussiedlerhof gepachtet hat, allerdings dagegen aus: Er befürchtet Staubentwicklung und zusätzlichen Schmutz in der Nähe seiner Äcker. Noch ein Standortvorschlag, gegenüber der Einfahrt zur Monbachhalle direkt nach der Wohnbebauung, und ein Platz an der Straßengabelung von Neuhausen nach Hamberg und Steinegg wurden im Gremium erst gar nicht diskutiert.

Mehrheitlich favorisierten die Gemeinderäte in der Diskussion den ursprünglich angedachten Standort im Gewerbegebiet West II. In anderen Gemeinden sei das auch außerhalb der Wohnbebauung möglich, meinte Michael Ehringer (Bürger für das Biet). Viele würden zum Einkaufen ohnehin mit dem Auto fahren, meinte auch Bürgermeisterin Sabine Wagner (parteilos): „Da wird ein- oder zweimal in der Woche eingekauft. Für den Transport eignet sich das Fahrrad nicht.“ „Warum fragen wir nicht in einem Bürgerentscheid, was die Bürger wollen?“, stellte Reinhold Auer (Freie Wähler) als Vorschlag in den Raum.

Gegen die Umwandlung des Sportplatzes in ein Gelände für den Supermarkt sprach sich der Sportverein aus. Vorgenommene Sanierungsarbeiten und das Sportheim wurden als Begründung genannt. Für Gudrun Augustin-Eble (Bürger für das Biet) könnte die Abstimmung aber auch lauten: „entweder im Gewerbegebiet oder gar keinen Markt“.

Klare Mehrheit fürs Gewerbegebiet

Bürgermeisterin Wagner wollte über jeden Standort abstimmen lassen, aber zuvor wurde abgestimmt über den Standort Gewerbegebiet West II und im weiteren Verlauf darüber, ein Zielabweichungsverfahren anlaufen zu lassen. Dafür sprachen sich zwölf Gemeinderäte aus, sieben waren dagegen. Es gab keine Enthaltungen.

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