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50 Betriebe

Handwerk bis Schreibtischjob: Lehrstellenbörse Westlicher Enzkreis zeigt Vielfalt

Die Lehrstellenbörse Westlicher Enzkreis bringt jungen Besuchern die Vielfalt von 50 Betrieben näher. In vielen Bereichen wird händeringend nach Nachwuchs gesucht.

Junge Männer vor einer entstehenden Modell-Backsteinmauer
Selbst Hand anlegen durften die Schüler beim Stand der Bauinnung Pforzheim. Foto: Zachmann

Der Ausbildungsmarkt steht zu Corona-Zeiten keineswegs still – allerdings waren insbesondere im Jahr 2020 kaum Schülerpraktika, persönliche Gespräche auf Messen oder spontane Firmenbesuche möglich.

„Das sorgt bis heute dafür, dass viele Jugendliche gar nicht über das vielfältige Angebot in der Region Bescheid wissen“, stellte Knut Lorisch von der IHK Nordschwarzwald am Donnerstagabend in der Remchinger Kulturhalle fest.

Umso mehr freute er sich, dass die Lehrstellenbörse Westlicher Enzkreis unter Organisation der CDU-Gemeindeverbände sowie der Jungen Union aus Remchingen und Umgebung einmal mehr Betriebe und Schüler zusammenbrachte.

Mit 50 Ausbildungsbetrieben und Schulen aus der Region hatte der ehrenamtliche Organisator Christian Wallisch die Halle samt Bühne voll gefüllt.

Berufsschule für Präzisionswerkzeugmechaniker 300 Kilometer entfernt

„Es geht wieder bergauf mit den Ausbildungen“, freute sich Lohrisch mit Blick auf 1.858 unterzeichnete Verträge im Kammerbezirk Nordschwarzwald im aktuellen Jahr.

„Wir gehen Hand in Hand, um gemeinsam die Wirtschaftskraft zu fördern und etwas gegen die Flucht junger Leute aus den ländlichen Regionen zu tun“, stellte er neben Uwe Müller von der Bundesagentur für Arbeit fest.

Der Trend der Schüler geht weiter zum Studieren und die Berufsschule dafür ist 300 Kilometer weit entfernt.
Oliver Mende, Geschäftsführer in Remchingen

Gemeinsam setzen sie sich unter anderem für Ausbildungsverbünde kleinerer oder spezialisierter Firmen ein. Dabei hören sie auf den Messen auch die Sorgen und Anregungen der Unternehmen.

So sucht Oliver Mende beispielsweise seit zwei Jahren händeringend nach einem Azubi für den speziellen Beruf des Präzisionswerkzeugmechanikers.

„Es gibt einen hohen Bedarf, aber der Trend der Schüler geht weiter zum Studieren und die Berufsschule dafür ist 300 Kilometer weit entfernt“, verdeutlichte der Geschäftsführer aus Remchingen, der bereits das Gespräch mit hiesigen Schulen gesucht hat, um Lösungen zu finden.

Fleischertheken fehlen laut Innungsobermeister an allen Ecken Hände

Auch hinter der Fleischertheke fehlt es an allen Ecken und Enden an helfenden Händen, wie Innungsobermeister Andreas Beier verdeutlichte.

Um den Nachwuchs für eine Tätigkeit in der Wurstküche, dem Verkauf, aber auch im immer gefragteren Büro zu begeistern, schloss er das eigene Ladengeschäft früher und karrte mit seinem Team kistenweise Fleischkäse in die Kulturhalle.

„Unser Beruf hat noch immer ein kaltes Bild, dabei sind wir Fleischveredler und Food-Manager, die tagtäglich Spaß bei der Arbeit haben – wer Interesse daran hat, kann einfach bei den Kollegen vorbeikommen und reinschnuppern“, erklärte Beier.

Verwaltungsbereich bietet flexiblere Arbeitszeiten in Teilzeit

Ausprobieren konnten sich die Jugendlichen nicht nur an technischen Spielen der Industriefirmen, sondern auch mit Kelle und Zement an einem Mauerstück der Bauinnung.

Zwischen Banken, Pflegeeinrichtungen, der Polizei und Bundeswehr präsentierten auch die Stadt Pforzheim und die Gemeinden Remchingen, Pfinztal, Königsbach-Stein und Straubenhardt ihre vielfältigen Angebote und verdeutlichten den Personalmangel im öffentlichen Dienst.

„Gerade im Verwaltungsbereich suchen wir händeringend und bieten selbst flexible Ausbildungen in Teilzeit an, beispielsweise neben der eigenen Kundenbetreuung“, motivierte Caroline Haas, Personalleiterin der Gemeinde Straubenhardt.

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