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Benefizfest für Sperlingshof und „Learn for Life“-Schule

Mambo Kurt und regionale Kultbands sorgen im Wilferdinger Steinbruch für Stimmung 

Der Bochumer Kult-Orgler Mambo Kurt rockte mit seiner Heimorgel am Samstagabend gemeinsam mit vier weiteren Bands aus der Region im Wilferdinger Steinbruch. 

Kultfigur in kultiger Atmosphäre: Mambo Kurt sorgte an seiner Heimorgel beim ersten Benefizfest im Wilferdinger Steinbruch für Stimmung. 
Mambo Kurt sorgte an seiner Heimorgel beim ersten Benefizfest im Wilferdinger Steinbruch für Stimmung.  Foto: Julian Zachmann

Nein, er hat sich nicht im Ort geirrt und auch nicht Wilferdingen mit Wacken verwechselt: Der Bochumer Kult-Orgler Mambo Kurt, der sonst zehntausende Festivalbesucher in seinen Bann spielt, baute seine Heimorgel am Samstagabend in Remchingen auf.

Nicht etwa in der Kulturhalle, sondern mitten im Wilferdinger Steinbruch, wo er bei einem Benefizkonzert vor rund 600 Besuchern orgelte. Als ihn sein Management über die Buchung informierte, habe er den Ort erst einmal gegoogelt.

„Ich habe gesehen, dass Wilferdingen bei Pforzheim liegt“, erklärte der 56-jährige Arzt und Musiker Rainer Limpinsel, der als Mambo Kurt eine Kultfigur geschaffen hat, „In dieser Sekunde war mir klar, dass Siggi dahinterstecken muss, zu dessen Vierzigstem ich schon auf dem Acker spielen durfte.“

Dieses Mal war es weit mehr als eine Geburtstagsparty, die der vielfältig engagierte Remchinger Realschullehrer Siegfried Guigas mit seinen Freunden auf die Beine stellte. Im stillgelegten Wilferdinger Steinbruch, wo sonst die Vögel und Bildhauer den Takt angeben, stellten sie kurzerhand ein privates Benefizfest auf die Bühne.

Siegfried Guigas orgelt und Mambo Kurt lässt sich übers Gelände tragen

„Sonst rockt er den Ring, heute rockt Mambo den Steinbruch – Leute, zieht die Schuhe aus und tanzt auf dem Schotter!“, forderte Guigas auf und durfte sich kurz darauf selbst an die Heimorgel setzen, während sich Kurt vom jubelnden Publikum übers Gelände tragen ließ.

Zusammen mit dem Pforzheimer „Lennons“-Gründer Michael Hermann stimmte er zum krönenden Abschluss seiner ausdrucksstarken Cover-Show „Rockin´ in the Free World“ an.

Ein Motto, das sich über den ganzen Abend zog: Für den Remchinger Sperlingshof und zugunsten der „Learn for Life“-Schule des Kämpfelbachers Michael Schmid in Indien trommelte Guigas neben Mambo Kurt vier Kultbands aus der Region zusammen.

Unterstützung bekam er dabei von Andreas Kröner und dessen Verein „0,5 % hilft“ sowie vielen weiteren Ehrenamtlichen. Den musikalischen Auftakt machte „Krajonix“ aus Feldrennach, woraufhin „Brother Truck and the Strings of Love“ aus Ettlingen die Stimmung weiter anheizten, bevor die Band „The Watcher“ aus Pforzheim mit jeder Menge Motörhead-Covern ordentlich Gas gab.

Am Ende feierten die junggebliebenen Musiker von „Ferdich Ab“, die in den Neunzigerjahren im Bauwagen am nahegelegenen FCA-Gelände probten, ein fulminantes Heimspiel.

Begeistert waren die Zuschauer auch von der einzigartigen Kulisse des renaturierten Steinbruchs, den Bernd Dennig – ebenso Lehrer und im Unruhestand passionierter Bildhauer – für den guten Zweck zur Verfügung stellte.

Auf dem abgesicherten Gelände sorgte das Team für gemütliche Sitzecken samt Foodtruck, Feuergrill und Cocktailbar. Einige kannten den Steinbruch von Schulbesuchen aus seiner noch aktiven Zeit, andere sahen ihn zum ersten Mal – und waren vollauf begeistert.

Super Leute, super Location und Mambo mittendrin.
Cornelia Frei
Konzertbesucherin

So auch Guigas’ ehemalige Lehrerin Cornelia „Coco“ Frei: „Super Leute, super Location und Mambo mittendrin!“, freute sich die Kämpfelbacherin, die wie viele auswärtige Besucher mit ihrer Familie am Freibad parkte und den Fußweg nahm, um ein Chaos zu verhindern.

Die Karten für das Konzert waren im Bekanntenkreis der Musiker lange im Vorfeld ausverkauft. Bewusst wollten sie das Kontingent nicht weiter erhöhen, um das Fest überschaubar zu halten.

„Das war ein Pilot und wir werden sehen, wie es weitergeht“, antwortete Guigas auf die Frage zahlreicher Besucher nach einer Neuauflage. Die neue Kulturhallenleiterin Jeanine Pfrommer hatte er ebenso eingeladen wie die designierte Bürgermeisterin Julia Wieland, um sich vor Ort ein Bild zu machen und möglicherweise eine gemeinsame Fortsetzung zu arrangieren.

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