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Gemeinderat

Weihnachtsgeschenk für Tiefenbronn über 30.000 Euro

Durch die Mehrwehrtsteuer erhält die Gemeinde im Enzkreis eine kleine Finanzspritze Das kann die Corona-Verluste allerdings nicht auffangen. Erstmals seit 18 Jahren macht Tiefenbronn Schulden.

Videokonferenz, viele kleine Bilder nebeneinander.
Erstmals fand die Sitzung des Gemeinderates Tiefenbronn über eine Videoschaltung statt. In der Würmtalhalle war diese Ansicht auf der Leinwand zu sehen. Foto: Heinz Richter

Von unerwarteter Seite bekommt Tiefenbronn sozusagen ein Weihnachtsgeschenk: 30.000 Euro. Es ist eine Win-Win-Situation, weil auch die Bürger der Schönblickstraße davon profitieren. Statt im Februar 2021 wird die Straße kurz vor Weihnachten fertig, wenn nichts mehr dazwischenkommt. Keine Umleitungen mehr für die Bürger und es kann noch dieses Jahr abgerechnet werden. Der Gemeinde winken drei Prozent Mehrwertsteuer-Ersparnis. In diesem Jahr wird noch mit 16 Prozent abgerechnet. Macht 30.000 Euro aus.

Gemeinderatsitzung erstmals digital

Diese freudige Mitteilung verkündete Manuela Krentzel in der Gemeinderatsitzung in Tiefenbronn. Zum ersten Mal in der Geschichte der Gemeinde fand die Sitzung über Video statt. Bürgermeister und Fachbedienstete waren im Rathaus, die Gemeinderäte zu Hause. Über ein Computerprogramm waren alle über Video verbunden.

In die Würmtalhalle, dem eigentlichen Sitzungsort, hätten zwar Zuhörer kommen können, aber es kam niemand. Dort flimmerten auf der Leinwand die Videoaufnahmen aller Personen.

Auch wenn die Ersparnis von 30.000 Euro schön ist, die Finanzen der Gemeinde im neuen Jahr sind es weniger. Zwar kam Tiefenbronn wegen Corona noch einigermaßen glimpflich davon, aber nach 18 Jahren schuldenfreiem Haushalt muss die Gemeinde im nächsten Jahr Kredite aufnehmen. Geplant sind zunächst einmal 3,3 Millionen Euro. Dass Einnahmen aus der Gewerbesteuer die Kredite schmälern könnten, damit ist im Corona-Folgejahr kaum zu rechnen. Die Pandemie ist alles andere als vorbei.

125.000 Euro fehlen durch Corona

„Es war klar, dass der Haushalt in diesem Jahr wegen Corona nicht gehalten werden kann“, kommentierte Stefan Kunle (CDU) den Vortrag des Zahlenwerkes durch Kämmerin Cornelia Hoeß. Bei der Gewerbesteuer fehlen 200.000 Euro dieses Jahr inder Kasse. Der Ansatz im Haushalt war 1,8 Millionen Euro - bei 2,5 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen 2019 sicherlich nicht zu hoch gegriffen. Aber dann kam Corona. Bei der Einkommenssteuer erhält die Gemeinde 35.000 Euro weniger und beim Familienleistungsausgleich 90.000 Euro. Weil das Land wegen Corona in die Bresche sprang, kamen von dort fast eine halbe Million Euro.

Tiefenbronn hat viele Investitionen laufen. Der neue Kindergarten ist gerade fertig geworden. Kanal- und Straßensanierungen stehen an, Feuerwehrautos müssen ersetzt werden und die Gewerbesteuer wird im neuen Jahr auch nicht gerade sprudeln.

Tiefenbronns Rücklagen sind aufgebraucht

Die Grundschule wird weiter saniert. Und für den Kauf des Flüchtlingscontainers vom Landkreis stottert Tiefenbronn weitere 65.000 Euro 2021 ab. Alles in allem stehen Investitionen von 5,1 Millionen Euro an. Die Rücklagen sind aufgebraucht. Der Gemeinderat stimmte Nachtragshaushalt und Investitionsprogramm 2021 zu.

Um Transparenz bei allen Ausgaben warb Bernd Schmid (CDU): „Wir lassen uns nicht vorwerfen, dass wir die Generation waren welche die Verschuldung gemacht hat. Aber Transparenz gibt es bereits ausreichend.

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