Skip to main content

Neubau nimmt Grundzüge an

Im Tierheim Pforzheim gelten neue Regeln

Hunde sind seit Corona deutlich entspannter – und sollen es auch bleiben.

Eine Frau, ein Mann und eine weitere FRau sitzen nebeneinander an einem Tisch.
Die Zukunft im Blick: Tierheimleiterin Kristin Hinze, Vereinsvorsitzender René C. Maier-Stadtaus und Schriftführerin Sabine Schmidt (von links) sprechen über Veränderungen, die auf Tierheim und Besucher zukommen. Foto: Susanne Roth

Von unserer Mitarbeiterin Susanne Roth

Manuela Stöbe hat in ihrem Katzenbereich bereits zwei Urlaubskandidaten in Empfang nehmen müssen. Das könnte wie jedes Jahr nur die Vorhut sein von weiteren Tieren, die zwecks der Bequemlichkeit ausgesetzt werden. „Das ist doch feige“, schimpft Sabine Schmidt, die Schriftführerin des Vereins „Tierschutzverein Pforzheim und Umgebung“ , der das Tierheim trägt.

Und die eigentlich vor Ort ist, um über den Neubau zu sprechen. Sie sei froh, dass diese beiden Katzen nicht im Wald ausgesetzt wurden, sondern vor dem Tierheim.

Neubau soll Ende März 2021 fertig sein

70 Katzen wohnen derzeit Hinter der Warte 37 im Norden von Pforzheim – einige von ihnen kamen trächtig hierher. Und sie werden, darüber gibt der Vereinsvorsitzende René C. Maier-Stadtaus Auskunft, bald noch mehr Platz bekommen. Vier Zimmer können im Katzenhaus dazu kommen, vermutlich Ende März 2021, wenn der Neubau gegenüber fertiggestellt ist, in dem auf zwei Stockwerken Zwinger, Quarantäne-Station, die Verwaltung und Besprechungsraum untergebracht werden.

Sollte es ein Frühlingsfest Ende April, Anfang Mai geben, so wird dieses als geeignete Veranstaltung für eine offizielle Einweihung gesehen. Dann wird auch die Tierarztpraxis aus dem Katzenhaus in das bisherige Verwaltungsgebäude umgesiedelt sein. Damit habe man dann, so Maier-Stadtaus, auch das Problem gelöst, dass man bisher mit Quarantäne-Tieren das ganze Tierheim habe durchqueren müssen.

Tierheim Pforzheim
Es geht voran, zwar mit etwas Verzögerung, aber der Neubau auf dem Gelände des Tierheims nimmt schon Grundzüge an. Einweihung soll dann im Frühjahr 2021 sein. Foto: Susanne Roth

Und auch mehr Platz gibt es durch den 2,25 Millionen Euro teuren Bau – allein 1,86 Millionen Euro entfallen auf das Gebäude selbst, wobei derzeit geprüft wird, ob das Geld noch für eine Solaranlage auf dem Dach reicht. Das alte und nicht mehr sanierungsfähige Gebäude mit den Hundezwingern wird weichen und nicht ersetzt. „Die Mauern dahinter bleiben, auch wegen dem Lärmschutz. Es wird eine Art Hofatmosphäre geben“, so René C. Maier-Stadtaus.

Wir sind schon gefragt worden, ob wir keine Hunde mehr haben.
René C. Maier-Stadtaus, Vereinsvorsitzende

Apropos Lärm: „Wir sind schon gefragt worden, ob wir keine Hunde mehr haben“, so der Vorsitzende. Weil man keine Hunde mehr bellen höre. Das ist natürlich nicht der Fall – aktuell wohnen im Tierheim 30 Hunde. Und die sind derzeit alles andere als laut, was ein Zeichen für Entspannung ist. „So gesehen hat Corona auch was Positives“, so Maier-Stadtaus.

Was die Tierheimleiterin Kristin Hinze nur bestätigen kann. Kein Publikumsverkehr, keine Aufregung. Es wird von Hunden berichtet, die es schwer hatten, zuzunehmen, weil sie sich gestresst fühlten. Denen ginge es nun besser.

Tierheim Pforzheim
René C. Maier-Stadtaus und Sabine Schmidt diskutieren die Pläne des Neubaus auf dem Gelände des Tierheims Pforzheim. Foto: Susanne Roth

Und deshalb wird das Tierheim hier nun auch tiefgreifende Veränderungen vornehmen: Derzeit wird eine Person für eine neu zu schaffende Stelle gesucht, die telefonisch Termine für Beratung beziehungsweise Vermittlung vergibt und auch sonst der Vorstandschaft assistiert. Ohne Termin geht also nichts mehr. Keine Reizüberflutung mehr, Ende des Jahrmarktgebarens, wie Maier-Stadtaus das nennt.

Wir bringen den Gassigehern die Hunde.
Kristin Hinze, Leiterin des Pforzheimer Tierheims

Auch die Gassigeher werden sich umstellen müssen. Den Hund in den Zwinger bringen und nach einem Regenguss abtrocknen oder gar ein Leckerli zustecken? Das war einmal. „Das machen jetzt wir; wir bringen den Gassigehern die Hunde“, so Kristin Hinze.

Dass sich Interessenten im Vorfeld eines Besuchs anmelden müssen hat aus Sicht der Verantwortlichen wohl auch den Vorteil, dass diese sich auch genauer überlegen, ob und welches Tier zu ihnen passt. „Und wir haben ja den Selbstauskunftsbogen noch, den man vorab abgeben muss“, so Hinze.

INFO

Ab dem 1. August gelten geänderte Regeln für Vermittlung und für die Gassigeher. Die Öffnungszeiten des Tierheims bleiben gleich: dienstags, donnerstags, freitags von 14.30 bis 17.30 Uhr, samstags von 14 bis 17 Uhr.

nach oben Zurück zum Seitenanfang