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Bahnen von Like-Ice

Kunststoff statt Eis: Schlittschuhbahn am Pforzheimer Waisenhausplatz öffnet im November

Mit der „Pforzheimer Winterwelt“ entsteht ein Erlebnis rund um Eislaufen und Kulinarik. Der Geschäftsführer der LIKE-ICE GmbH Jürgen Weiss und WSP-Direktor Oliver Reitz erklären, welche Vorzüge das Kunststoff-Eis hat.

vl Geschäftsführer von Like -ICE Jürgen Weiss, Oliver Reitz
Wie Puzzleteile: Jürgen Weiss (links) und Oliver Reitz zeigen Muster der Kunststoffplatten, die zu einer Eisbahn zusammengesteckt werden. Foto: Roland Wacker

Bei spätsommerlichen Temperaturen haben Oliver Reitz, Direktor des städtischen Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing (WSP), und Jürgen Weiss, Geschäftsführer der Like-Ice GmbH am Freitagmittag auf die „Pforzheimer Winterwelt“ und Eislaufen ohne Eis eingestimmt.

Am 17. November ist die Eröffnung auf dem Waisenhausplatz. Neben einer gastronomischen Holzhütte mit 250 Plätzen, einer Bühne sowie Aktionsflächen wird eine 30 Meter lange und 15 Meter breite Kunststoffbahn aufgebaut, auf der Gäste Schlittschuhlaufen und Stockschießen können. Ganz ohne Eis. Und das heißt ohne Wasser- und ohne Stromverbrauch.

Pforzheimer Gemeinderat stellte Weichen für Fläche bereits im April

„Eine normale Eisbahn passt mit den hohen Energiekosten nicht mehr in die Zeit, macht wirtschaftlich keinen Sinn und ist ökologisch Wahnsinn“, sagte Reitz und zeigte sich erfreut, dass der Gemeinderat bereits im April die Weichen gestellt hat, um vom Eis auf die Kunststoffbahn umzustellen.

Mit überzeugenden Argumenten präsentierte Weiss ein Muster seiner Kunststoffplatten. Die im Original einen Quadratmeter großen Platten werden mit einem patentierten System puzzleartig zusammengesteckt.

Sie sind in der Vertikalen und der Horizontalen fixiert und arretieren sich gegenseitig. Nach dem Abbau können die Kunststoffplatten aufgrund ihrer Größe problemlos gestapelt und gelagert werden.

Abrieb der Kunststoffplatten ist großes Thema

Grundstoff der Platten ist Polyethylen, in einem speziellen Verfahren mit sieben weiteren Stoffen chemisch und physikalisch bearbeitet. Die Platten werden energieneutral ausgeliefert.

Like-Ice kompensiert seine gesamten durch die Herstellung entstandenen CO2-Emissionen über „Prima Klima“. Beim Betrieb der Bahn wird keine Energie verbraucht. Und die Kunststoffbahn sei zu 100 Prozent downcycelbar.

Die Kunststoffbahnenwurden für den Sportentwickelt.
Jürgen Weiss, Geschäftsführer LIKE-ICE GmbH

Ein großes Thema sei immer wieder der Abrieb und Mikroplastik. Beim täglichen Abkehren der Bahn könne der Abrieb über den Restmüll gefahrlos entsorgt werden. Grundsätzlich falle sehr wenig Abrieb an.

Auf der Unternehmenswebsite ist nachzulesen, dass der Verschleiß bei Vollbetrieb circa einen Millimeter in 20 Jahren beträgt. Weiss wies darauf hin, dass auch in der kleinsten möglichen Entstehung Abriebpartikelchen wie normale Staubpartikel von der Lunge wieder ausgeschieden werden.

Zudem hat Weiss Abriebpartikel von der Uni Erlangen messen lassen. Das Ergebnis ist, das die Partikel über die Filteranlagen der Kläranlagen rausgefiltert und mit dem Klärschlamm verbrannt würden.

Pforzheimer Schlittschuhfläche braucht kein zusätzliches Gleitmittel

Ein großer Vorteil von Like-Ice gegenüber Konkurrenzangeboten sei auch, dass kein zusätzliches Gleitmittel gebraucht wird.

Die Gleitfähigkeit wird allein durch das Produktionsverfahren erreicht und zwar in so guter Qualität, dass der Deutsche Eishockeyverband die Kunststoffbahnen von Weiss als offizielle Trainingsflächen zugelassen hat. „Die Kunststoffbahnen wurden für den Sport entwickelt“, bekräftigt Firmengründer Weiss seinen Qualitätsanspruch.

Während der WSP-Direktor noch etwas „Druck im Kessel“ verspürt, damit bis in sechs Wochen alles steht, bleibt Weiss mit seinen zwölf Jahren Routine ganz entspannt: „Es hat immer funktioniert“, blickt er dem November gelassen entgegen.

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