Messe „Beruf aktuell“ in Pforzheim lockt mit 600 Ausbildungsplätzen

Es dauert nicht mehr lang, bis im Pforzheimer CongressCentrum alle drei Säle belegt sind, bis sich dort ein Stand an den nächsten reiht, bis unzählige junge Menschen ein Gespräch nach dem anderen führen. Mehr als 150 Unternehmen aus der Region werben am Donnerstag, 11. April, bei der Ausbildungs- und Studienmesse „Beruf aktuell“ um Nachwuchs und haben dabei mehr als 600 offene Ausbildungsplätze im Gepäck.

Wir wollen das gesamte Spektrum abdecken.

Martina Lehmann
Arbeitsagentur-Geschäftsführerin

Ausgerichtet von der Arbeitsagentur, soll die Veranstaltung jungen Menschen die Möglichkeit geben, erste Kontakte zu Betrieben zu knüpfen und Informationen aus erster Hand zu erhalten. Vom Altenpfleger bis zum Zerspanungsmechaniker, vom IT-System-Elektroniker bis zum Verwaltungsfachangestellten sind alle Berufsbilder vertreten: Handwerk, Industrie, Handel, Banken, Versicherungen und der Gesundheitssektor.

„Wir wollen das gesamte Spektrum abdecken“, sagt Martina Lehmann und betont, mit einem Besuch erhalte man „einen fantastischen Ein- und Überblick“. Die Geschäftsführerin der Arbeitsagentur freut sich, dass die Firmen der Veranstaltung trotz Wirtschaftsflaute und geopolitischer Krisen nach wie vor die Treue halten.

Der Andrang auf die Standfläche sei ungebrochen groß gewesen und das CCP „bis in den letzten Winkel“ ausgenutzt, sagt Lehmann. Sie weiß, dass den Firmen das Thema Ausbildung „unter den Nägeln brennt“. Denn wie alle anderen Regionen Deutschlands hat auch der Nordschwarzwald ein demografisches Problem, das zu einem Engpass an Nachwuchs für den Arbeitsmarkt führt.

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Wobei Lehmann davon ausgeht, dass man erst am Anfang der Entwicklung steht und die Spitze noch kommt. „Wir können es uns nicht mehr leisten, auch nur einen jungen Menschen ohne Ausbildung durchs Leben gehen zu lassen.“ Deshalb hat man sich dieses Jahr bei der „Beruf aktuell“ bewusst auf die Ausbildung fokussiert und die Präsentation der Weiterbildungsträger in der Jahnhalle weggelassen.

Im CCP hat man die Messe so gestaltet, dass sie genug Raum für Gespräche bietet. Denn Lehmann weiß, dass bei der Generation Z nicht allein der Verdienst eine Rolle spielt, sondern auch das Zwischenmenschliche und das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun.

Dennoch legt man bei der Ausbildungsmesse den Fokus nicht allein auf die Jugendlichen selbst, sondern nimmt auch ihre Eltern, Großeltern und Lehrer in den Blick: Personengruppen, die laut Lehman bei der Berufswahl einen Einfluss ausüben, den man nicht unterschätzen sollte.

Angebot soll Scheuklappen entgegenwirken

Zudem hat die Geschäftsführerin der Arbeitsagentur beobachtet, dass sich junge Menschen oft unterbewusst auf die Berufe konzentrieren, die sie kennen. Um ihren Horizont zu erweitern, soll die Ausbildungsmesse die ganze Bandbreite der Ausbildungsmöglichkeiten in der Region aufzeigen.

Lehmann versteht die Veranstaltung als Plattform, auf der Kontakte geknüpft werden können, die optimalerweise in ein nachhaltiges Ausbildungsverhältnis münden. Vor einigen Jahren hat eine aufwendige Evaluation bewiesen, dass das in rund 100 Fällen tatsächlich klappt.

Am 11. April erwartet Lehmann im CCP mehrere Tausend Jugendliche, aber auch Erwachsene, die an einer Ausbildung interessiert sind. Auch sie gehören zur Zielgruppe der Messe, auch sie sollen einen geeigneten Rahmen vorfinden. Neben den Vertretern der Firmen sind auch 30 Mitarbeiter der Arbeitsagentur vor Ort, die meisten davon Berufsberater.