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Seit Wochen ausverkauft

Pforzheimer Modemacher von morgen präsentieren bei Winter-Werkschau der Hochschule ihre Ideen

Die Modenschau an der Pforzheimer Hochschule ist seit Wochen ausverkauft. Die Entwürfe sind von Natur, Geschlechterrollen und Künstlicher Intelligenz inspiriert. 

Ein Model auf dem Laufsteg einer Modenschau an der Pforzheimer Hochschule.
Wie sieht der Dresscode für die Zukunft aus? Bei ihrer Atelierschau zeigten Modedesigner ihre Visionen der Kleidung von morgen. Die Entwürfe der Studierenden beschäftigen sich mit Themen wie Identität und Nachhaltigkeit. Foto: Axel Fischer-Lange

Welche Ideen werden Modedesign in Zukunft beeinflussen? In einer mit Video, Animation und Musik ergänzten Schau präsentieren Studierende des Bereichs Modedesign der Pforzheimer Hochschule am Samstag ihre Entwürfe. Die Modenschau war Teil der Winter-Werkschau der Fakultät Design.

Sie ist traditionell nicht nur eine Bühne für Visionen und Talente, sondern auch ein Forum für den Austausch zwischen Designern, Modeinteressierten und Industrie. In ihren Projekten beschäftigen sich die Studierenden mit ökologischen und gesellschaftlichen Zukunftsthemen – dabei werden neue Wege gegangen. Die Prämisse der Schau: Selten zuvor war die Gesellschaft soziokulturell so vielseitig, bunt und vielschichtig wie in heutiger Zeit. Selten zuvor wurde die Haltung zur Zukunft so kritisch hinterfragt. Das spiegelte sich auch in den Entwürfen des Modedesign-Nachwuchses wider.

Präsentiert wurden Arbeiten der zweiten bis sechsten Semester sowie vier Abschlussarbeiten. Dabei zeigten sie bei den fünf Design-Projekten Mut und Kreativität, über traditionelle Grenzen hinauszudenken und Mode als Ausdrucksmittel für gesellschaftliche und technologische Visionen zu begreifen.

Ideen der Pforzheimer Modedesign-Studenten sind vom Schwarzwald inspiriert

Was kommt dabei heraus, wenn man Tradition und Avantgarde zusammenbringt? Diese Frage stellen sich die Studierenden des zweiten Semesters beim Projekt „Queering Traditions“. Bei dem interdisziplinären Vorhaben arbeiten sie mit dem Design-Kollektiv „Peut-Porter“ aus London zusammen.

Die Entwürfe sollen mit ursprünglichen Materialien, futuristischen Designideen und traditioneller Schneiderkunst den Geist eines regionalen Raums einfangen. In den Arbeiten der Studierenden finden Naturelemente des Schwarzwalds wie Luft, Wasser, Erde und Wald durch klassisches „Tailoring“ eine eigene Ausdrucksform. Das Projekt „New.Myth“ des dritten Semesters bewegt sich fernab existierender gesellschaftlicher und analoger Normen. Physische Schöpfungsgrenzen werden dabei aufgelöst. Was heißt das? Die Idee ist, textile Artefakte zu schaffen, die menschliche, florale und tierische Fragmente einbeziehen.

Beim Entwerfen ihrer dreidimensionalen Kleidungsstücke setzen die Macher unter anderem digitale Werkzeuge ein. Das heißt, auch die Künstliche Intelligenz hat bei den Kreationen mitgewirkt. Die Entwürfe der Studierenden überschreiten dabei auch Geschlechtergrenzen.

Um die immer stärker werdende Vermischung von Sport, Kultur und Mode geht es beim Projekt „Find Your Core“. Die Grenzen zwischen Mode, Kultur und Sport verschwimmen dabei immer mehr. Sport- und Outdoorfeeling werden auf das urbane und kulturelle Leben übertragen. Das vierte Semester zeigte mit seinen Modellen, wie sich diese Welten modisch verbinden lassen – wie Alltag und Hobby in den Textilien zueinanderfinden.

Kann Mode die Gesellschaft nachhaltig verändern?

Kann Mode Veränderungen in der Gesellschaft auslösen? Kann sie Stil-, und Ressourcenträger in einem sein? Studierende des sechsten Semesters suchen in ihrer Kollektion nach Antworten auf diese Fragen. Die Designideen fragen nach der Verantwortung, die sich schon aus der Herkunft der Materialien ergibt. Muss sich die Ästhetik ökologischen Aspekten unterordnen? Die gezeigten Modelle zeigen, dass mit Kreativität Stil und verantwortliches Design miteinander vereinbaren lassen. Während die gezeigten Projektarbeiten vor allem experimentelle Züge tragen, wirken die gezeigten Abschlussarbeiten dagegen konkreter. Elisa Fuchs’ Kollektion zeigt, was herauskommt, wenn man die Dresscodes zweier Generationen mixt. In ihrer Arbeit gehen die Werte und Kultur von „Babyboomern“ und „Generation Z“ Kompromisse ein.

Maria Hartonos arbeitet in ihrer Diplomarbeit „Chi“ mit Batik. In ihren Mustern spielen Identität, Kultur und Lebensenergie eine Rolle. Antonia Würriehausen setzt sich in ihrer Diplomarbeit mit dem Einfluss sozialer Medien und „Fast Fashion“. Ihre Idee: Menschen wollen zwar einzigartig wirken, durch ihre Kleidung erscheinen sie jedoch oft gleichförmig. Würriehausen will den Anstoß zu einem individuellen Kleidungsstil schaffen.

Leonie Wachters Arbeit „Laut“ besteht hingegen aus einer Modekollektion und einem musikalischen Album, dessen Sound durch die Materialien der Kleidungsstücke erzeugt wurde. „Laut-sein“ bezieht sie auf den Selbstausdruck der Frau in der Gesellschaft.

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