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Infoveranstaltung im Alten Elektrizitätswerk

Projektleiter informiert über Lärmschutz für Bahnstrecke in Pforzheim

Die Deutsche Bahn plant Lärmschutzprojekte entlang der Bahntrasse in Pforzheim. Anwohner können auf ruhigere Nächte hoffen

fünf Personen stehen vor einer Wand
Über geplante Lärmschutzprojekte informierten in Eutingen Ortsvorsteher Andreas Renner (von links), Hasan Ilhan, Manfred Rost und Viola Dauth von der Deutschen Bahn AG sowie Armin Aydt vom Umweltamt Pforzheim. Foto: Bernd Helbig

Die Bahntrasse der Deutschen Bahn (DB) durch Pforzheim bekommt einen Lärmschutz. Ingenieure der DB haben das Projekt am Mittwoch im Alten Elektrizitätswerk in Pforzheim-Eutingen vorgestellt.

Vorbeifahrende Züge, besonders Güterzüge, verursachen Lärm und die DB ist per Gesetz dazu verpflichtet, den Schutz vor Verkehrslärm an ihren Neubaustrecken schon beim Bau mitzuberücksichtigen.

Bei den vorhandenen Strecken ist dies nicht der Fall. Der Bund hat daher im Jahr 1999 das Programm „Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes“ aufgelegt. Damit werden Schutzprojekte an bestehenden Bahnstrecken finanziert.

Die DB hat alle Strecken untersucht und festgestellt, dass an rund 6.500 Streckenkilometern die Lärmbelastung für die Anwohner so hoch ist, dass Schritte zur Bekämpfung notwendig sind. Die Strecken werden seither nach und nach mit Lärmschutz ausgerüstet.

Für die rund acht Kilometer lange Gleistrasse durch Pforzheim wurde eine Lärmkartierung erstellt

Wie Projektleiter Hasan Ilhan erläuterte, sind bisher gut 2.200 Streckenkilometer nachgerüstet worden. Für die etwa acht Kilometer lange Gleistrasse durch Pforzheim wurde eine Lärmkartierung erstellt, die genau zeigt, an welchen Gebäuden nachts der sogenannte Schwellenwert von 54 Dezibel (dB) überschritten wird.

Dort sollen jetzt Lärmschutzwände aus gelochten Aluminiumblechen und einer Dämmschicht aufgestellt werden, die den Schall schlucken.

In der Stadt ist es eine 240 Meter lange und drei Meter hohe Lärmschutzwand entlang der Tunnelstraße und eine 922 Meter lange Wand ab der Anshelm- bis zur Wildersinnstraße vorgesehen.

Im Stadtteil Eutingen sind auf beiden Seiten der Bahnstrecke Schallschutzwände vorgesehen. Auf der Talseite beginnt das Bauwerk etwa in Höhe des Eutinger Talwegs und zieht sich durch Eutingen bis zur Autobahn.

Die Wand auf der Bergseite beginnt in Höhe der Steinenlandstraße und reicht ebenfalls bis zur Autobahn. Insgesamt sind das mehr als sieben Kilometer.

Der Lärmschutz in Pforzheim soll bis 2028 fertig sein

Diese Projekte werden jetzt geplant und sollen bis 2028 fertig sein, kündigt Ilhan an. Wohngebäude, an denen der Schwellenwert trotz Schutzwand noch überschritten wird, sollen mit passiven Maßnahmen, wie zum Beispiel Einbau von Schallschutzfenstern, geschützt werden.

Die passiven Lärmschutzmaßnahmen bezahlt der Bund zu drei Vierteln, ein Viertel muss der Eigentümer selbst beisteuern. Wie Ilhan erläutert, müssen die Eigentümer dafür nicht selbst aktiv werden, die DB übernimmt die Planung für die Sanierung und holt auch Angebote dafür ein.

Dann kann der Eigentümer entscheiden, ob er die Sanierung machen will oder nicht. Die passiven Maßnahmen beginnen aber erst, nachdem die Lärmschutzwände fertig gebaut sind.

Wer schon jetzt eine Sanierung plant, sollte also lieber noch abwarten, rät Ilhan. Die betreffenden Wohnungseigentümer werden von der DB benachrichtigt, wenn es so weit ist.

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