Noch hat der Gemeinderat es nicht genehmigt, aber wenn es nach Oberbürgermeister Peter Boch (CDU) und Stadtmarketingchef Oliver Reitz (WSP) geht, gibt es bald einen Bertha-Benz-Platz in Pforzheim. Dafür muss allerdings der bisherige Waisenhausplatz, relativ unsichtbar, geteilt werden.
An den Adressen rund um den Waisenhausplatz soll sich durch die neuen Namenspläne nichts verändern. Betroffen sei nur das Kongresszentrum CCP, versichern Boch und Reitz.
Der neue Bertha-Benz-Platz soll deshalb nur wenige Meter um den Eingangsbereich des CCP umfassen. Somit würde ausschließlich das CCP eine neue, speziell zugeschnittene Adresse erhalten: Bertha-Benz-Platz 1.
Für Boch und Reitz ist das wichtig, weil so der Name Bertha Benz noch mehr Außenwirkung gewinnt. „Ich bin froh und stolz, den Namen in die Welt unserer Geschäftspartner hinauszutragen“, betont ein begeisterter Reitz, der sich der vollen Unterstützung durch Boch sicher sein kann.
Der neue Pforzheimer Platz soll im April eingeweiht werden
Noch ist nicht ganz klar, wo die zwei oder drei geplanten Platz-Schilder aufgestellt werden sollen, das Bertha Benz-Denkmal von René Dantes vor dem Haupteingang des CCP zumindest steht schon außerhalb der Platzgrenze. Sicher ist, dass der Platz, wenn alles klappt, am verkaufsoffenen Sonntag, 21. April, eingeweiht werden soll.
Das Stadtmuseum wird dann den Nachbau des ersten Autos vor dem CCP ausstellen, es wird zudem spezielle Bertha-Benz-Stadtführungen geben. Auch die Buchhandlung Thalia ist eingebunden. Pünktlich zur Einweihung des neuen Platzes wird dort ein neues Buch über Bertha Benz vorgestellt.
Der Termin ist günstig, denn am 3. Mai 2024 kann der 175. Geburtstag der tatkräftigen Frau gefeiert werden. Durch die legendäre erste Autofahrt von Mannheim nach Pforzheim im August 1888 konnte Bertha, die Ehefrau von Autoerfinder Carl Benz, beweisen, dass das Fahrgerät ihres Mannes nicht schlechter war als ein Pferdefuhrwerk.
Reitz und Boch zweifeln nicht am Erfolg ihres Vorhabens
Sie schlug sich übrigens mit typischen Pionierproblemen herum. Was heute für das Elektroauto gilt, galt damals für den Benziner: Die dringendste Frage, neben technischen Problemen, war die nach Lade- beziehungsweise Tankmöglichkeiten. Sie besorgte den nötigen Treibstoff damals in der Apotheke.
Zwar gibt es in Pforzheim bereits ein Denkmal auf dem Waisenhausplatz, außerdem findet regelmäßig die Bertha-Benz-Gedächtnisfahrt mit Oldtimern statt und auch die Turnhalle des Hilda-Gymnasiums trägt den berühmten Namen, aber das reicht Reitz und Boch nicht. Mit dem neuen Platz möchten die beiden die Bedeutung von Pforzheims berühmtester Tochter noch sichtbarer machen.
Am Erfolg ihres Vorhabens zweifeln sie nicht, die Zustimmung des Gemeinderates scheint reine Formsache zu sein.