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Frist bis September 2025

Windkraft im Enzkreis nimmt Fahrt auf

In der Region werden aktuell unterschiedliche Projekte aufs Gleis gesetzt. Ein Überblick.

Windräder hinter eine Wiesen- und Waldlandschaft
Bis Ende September 2025 ist der Regionalverband Nordschwarzwald gesetzlich dazu verpflichtet, 1,8 Prozent der Regionsfläche für Windenergie festzulegen. Hier ein Symbolbild. Foto: Bernd Helbig

In langsamen Schritten, das Planungsrecht gibt nicht mehr her, beginnt die Windkraft in der Region Nordschwarzwald zu expandieren. Über die Windkraftoffensive der Gemeinden Tiefenbronn, Friolzheim und Wimsheim berichtete diese Redaktion bereits. Der Windpark Bad Wildbad auf Gemarkung Calmbach steht kurz vor der Genehmigung.

Kämpfelbach hat mit der EnBW einen Nutzungsvertrag zur Errichtung des Windparks „Kämpfelbach“ geschlossen und in Mühlacker hat ein Landwirt Interesse, ein einzelnes Windrad auf seinem Grundstück zu erstellen. Der Bürgermeister von Friolzheim berichtet von konkreten Gesprächen mit einem Investor.

Die Planungen laufen, um das gesetzlich vorgegebene Ziel zu erreichen.
Heike Strobel
stellvertretende Verbandsdirektorin

Bis Ende September 2025 ist der Regionalverband Nordschwarzwald gesetzlich dazu verpflichtet, 1,8 Prozent der Regionsfläche für Windenergie festzulegen. „Die Planungen laufen, um das gesetzlich vorgegebene Ziel zu erreichen“, bekräftigt Heike Strobel, stellvertretende Verbandsdirektorin.

Teilweise wurden mehr Flächen vorgeschlagen, teilweise entgegenstehende Belange vorgetragen.
Heike Strobel
stellvertretende Verbandsdirektorin

Etwa 60 der 70 Kommunen in den Kreisen Freudenstadt, Calw, dem Stadtkreis Pforzheim und dem Enzkreis haben bislang zur Windenergie gegenüber der Region Stellung genommen. „Teilweise wurden mehr Flächen für die Windenergie vorgeschlagen, teilweise gegenüber einzelnen Flächen der Windkraft entgegenstehende Belange vorgetragen“, erklärt Diplom-Ingenieurin Heike Strobel und fügt hinzu, dass Projektierer sehr an den derzeitigen Planungen interessiert seien.

„Bei den Flächen, die im Moment im Verfahren enthalten sind, wurde das Kriterium angelegt, dass die Flächen über eine mittlere gekappte Windleistungsdichte von mindestens 215 Watt pro Quadratmeter (W/m2) in 160 Meter über Grund verfügen, um einen effizienten und wirtschaftlichen Betrieb von Anlagen sicherstellen zu können“, erläutert Strobel. Es handelt sich dabei um die mittlere Windleistungsdichte, die im neuen Windatlas von Baden-Württemberg genannt wird.

In manchen Gebieten stehen Artenschutzbelange dem Ausbau entgegen

Nicht alle Kommunen im Gebiet der Region haben Stellungnahmen abgegeben. Die stellvertretende Verbandsdirektorin erklärt dazu: „Von den Kommunen, die im Rahmen der informellen Beteiligung keine Stellungnahme abgegeben haben, liegen viele in einem Gebiet, das aufgrund von großflächigen Artenschutzbelangen für die Windenergie ausgeschlossen wurde.“

Auch der Teilregionalplan Windenergie ist noch in der Erarbeitung und wird entsprechend immer weiter verändert und konkretisiert. Derzeit findet die Umweltprüfung statt. „Im folgenden Planungsschritt werden unter anderem auf Basis der Ergebnisse aus der Umweltprüfung die derzeitigen Flächen abgewogen und eine geschärfte Entwurfskulisse erarbeitet“, teilt Heike Strobel mit. Zum Jahreswechsel 2023/24 soll der veränderte Plan dann in die Öffentlichkeits- und Trägerbeteiligung gegeben werden.

Aufgrund der hohen Investitionskosten ist es eher selten, dass ein privater Grundstücksbesitzer eine Anlage projektiert. Das geschieht aber gegenwärtig südlich von Großglattbach im Bereich der Stadt Mühlacker.

Ein Landwirt will dort eine einzelne Windkraftanlage erstellen, die dann voraussichtlich in Konkurrenz zu dem Windpark der Stadtwerke steht. Wegen der begrenzten Flächenverfügbarkeit zeichnet sich ab, dass die Höhe der Anlage sich weniger an einem optimierten Wind- und damit Stromertrag, sondern an den baurechtlich erforderlichen Abstandsflächen orientiert. Damit werde der Standort nicht optimal genutzt, wie es in einer Stellungnahme der Stadtverwaltung Mühlacker heißt.

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