
1.500 Schnappschüsse hat Axel Baumbusch bisher in seiner viel beachteten Fotoserie „Pforzheim ist schön“ auf Facebook eingestellt. Und es kommen fast täglich neue dazu.
Die Motive sind ganz unterschiedlich: Zu sehen sind nicht nur offensichtliche Objekte wie die Bertha-Benz-Skulptur von René Dantes auf dem Waisenhausplatz, sondern auch viele Details, die gerne übersehen werden.
Etwa der blaue Löwe am Gebäude der Löwen-Apotheke in der Bleichstraße oder die Vierjahreszeiten-Skulpturen im Kräutergarten in Brötzingen. Aber auch reizvolle Gebäude wie das Schulhaus in Hohenwart und Naturschönheiten haben es Baumbusch angetan.
Mit seinen Bildern will Baumbusch eine Lanze brechen für seine Heimatstadt und notorische Nörgler auf die vielen schönen Ecken in Pforzheim aufmerksam machen.
Auf die Frage nach seinem Lieblingsplätzchen im Sommer fällt dem Pforzheimer Stadtrat spontan das Reuchlinhaus mit seiner geschwungenen Treppe ein. „Hier ist alles vereint: Kultur, Natur und Lebensart“, erklärt der 65-Jährige.
Das Reuchlinhaus mit Schmuckmuseum, Terrasse und Café und dem Stadtgarten ringsum „ist ein wunderbarer kleiner Ort. Eine Wohlfühloase“, schwärmt der Fraktionsvorsitzende der Grünen Liste im Pforzheimer Stadtrat: „Wenn man auf der Terrasse sitzt, kann man die Seele baumeln lassen. Man ist mitten in der Stadt und trotzdem im Grünen.“
Der Stadtgarten selbst sei kein verwaister Park, sondern ein lebendiger Treff für Familien, Kinder und Sportgruppen. Hier sieht man spielende Jungen und Mädchen, Familien beim Picknick und an manchen Tagen eine Tai-Chi-Gruppe, die auf der Wiese ihre Form des Schattenboxens praktiziert.
Die Menschen nehmen den wunderschönen Park als Lebensraum in Beschlag – so muss es sein.Axel Baumbusch
Pforzheimer Stadtrat
„Die Menschen nehmen den wunderschönen Park als Lebensraum in Beschlag – so muss es sein“, sagt Baumbusch, der beim Stadtjugendring (SJR) den Fachbereich Jugendarbeit Stadtteile leitet. Menschen aus unterschiedlichen Kulturen begegnen sich hier und kommen miteinander aus, hat der Pforzheimer festgestellt.
Zusätzliches Leben kehrt auf den Wiesen rund ums Reuchlinhaus am Nachmittag ein. Hier bespaßt der SJR Kindern in den Ferien mit viel Programm und Spielgeräten, einem Kochwagen und einer Soccer-Arena.
Pforzheim hat schöne Ecken ohne Ende.Axel Baumbusch
Stadtrat und Sozialpädagoge
„Pforzheim hat schöne Ecken ohne Ende“, fasst Baumbusch zusammen. „Es ist eine Stadt mit Ecken und Kanten, schönen und hässlichen Seiten“, weiß der gebürtige Pforzheimer, der anregt, die schönen Dinge seiner Stadt stärker wahrzunehmen und zu schätzen, was sie alles bietet.
Verbesserungsvorschläge für Pforzheim: Stadt könnte Flüsse stärker nutzen
Verbesserungsmöglichkeiten gebe es natürlich dennoch: Die Stadt könnte die drei Flüsse stärker in den Fokus rücken, findet Baumbusch. Im Enzvorland könnten beispielsweise tagsüber Liegestühle stehen. Auch das Wehr mit der Freitreppe könnte so erschlossen werden, dass man sich auf die Stufen setzen und die Enz genießen kann, so Baumbusch.
Zukunft des Galeria-Gebäudes in der Pforzheimer Innenstadt ist noch unklar
Die Zukunft des Galeria-Gebäudes ist ungeklärt: Die Innenstadt ohne das markante Objekt kann sich Baumbusch nicht vorstellen. Eines ist für den Pforzheimer jedenfalls klar: „Wir in der Stadt müssen bestimmen, was wir wollen, und dann Investoren suchen.“ Eine Möglichkeit wäre, dass die Stadtentwicklungsgesellschaft das Gebäude kauft und dann Investoren bittet, Ideen vorzulegen.