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Zwei Millionen Euro investiert

Zweiter Herzkathetermessplatz soll im Pforzheimer Siloah-Krankenhaus die Behandlung verbessern

Das Siloah St. Trudpert Klinikum verfügt seit wenigen Wochen über einen zweiten Herzkathetermessplatz. Für die Menschen in Pforzheim und dem Enzkreis verbessert sich dadurch die Verfügbarkeit kardiologischer Anwendungen.

Vier Männer stehen um technische Gerätschaften
Im zusätzlichen Herzkatheterlabor stehen der Leitende Arzt Frank Krieger, Krankenhausdirektor Ulrich Schulze, Chefarzt Manfred Krammer und Michael Schneider, Chefarzt Kardiologie im Klinikverbund Südwest (von links). Foto: Nico Roller

Von einem „großen Meilenstein“ und von „guten Voraussetzungen für unser Klinikum“ spricht Krankenhausdirektor Ulrich Schulze: Er meint den zweiten Herzkathetermessplatz, über den das Siloah St. Trudpert Klinikum seit wenigen Wochen verfügt. Mit ihm wird neben dem bereits etablierten kardiologischen Methoden die Möglichkeit geschaffen, Herzrhythmusstörungen mit Hilfe einer elektrophysiologischen Untersuchung festzustellen und mit einer Ablationsbehandlung zu therapieren.

Wo sich früher unter einer Überdachung der Wirtschaftshof und einige Parkplätze befanden, stehen heute Labor und Technikräume. Insgesamt ist der Neubau rund 120 Quadratmeter groß. Rund zwei Millionen Euro wurden dafür investiert. Von der Umsetzung des Bauvorhabens ist Schulze begeistert. „Hier noch etwas rauszuschnitzen, ist eine große Leistung.“

Schulze betont, eine umfassende kardiologische Kompetenz vorzuhalten, sei eine wichtige Aufgabe – allein schon deshalb, weil Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland die häufigste Todesursache sind. Bei einer elektrophysiologischen Untersuchung platzieren die Ärzte über eine Leistenvene Untersuchungskatheter in verschiedene Bereiche des Herzens.

Ausgestattet mit Therapieplattform

Um Ursache und Ort der Herzrhythmusstörung herausfinden zu können, werden Stromimpulse abgegeben, die den Kardiologen zeigen, wo die Herzströme fehlgeleitet werden. Eine Methode, die für den Patienten schmerzfrei ist. Wo die Experten krankhafte Potenziale entdecken, kann direkt bei der Untersuchung verödet werden. Notwendig wird die elektrophysiologische Untersuchung, wenn die Therapie mit Medikamenten nicht mehr anschlägt, wenn der Patient die Symptome der Rhythmusstörung nicht mehr toleriert oder durch sie eine Herzschwäche entsteht.

Ausgestattet ist das neue Herzkatheterlabor mit einer Therapieplattform. Fryderyk Czajkowski bezeichnet sie als modernen Interventionsarbeitsplatz, ausgestattet mit zahlreichen neuen Funktionen und Messverfahren. Der Berater der Hersteller-Firma sagt, es werde ein Umfeld geschaffen, in dem man schnell arbeiten könne, auch in Notfallsituationen. Die neue Technik ermögliche Einblicke, „die wir so vorher nicht kannten“, sagt der leitende Arzt Elektrophysiologie, Frank Krieger.

Er erklärt, baulich sei eine sehr gelungene Gestaltung umgesetzt worden. „Ich bin glücklich, dass es so großzügig geworden ist.“ Er betont, medizinisches Arbeiten sei so gut wie nie Einzelarbeit. Krieger bedankt sich bei seinem „motivierten und engagierten“ Team und bei seinen Oberarztkollegen, die ihm den Rücken freigehalten hätten.

Notwendig geworden ist das neue Herzkatheterlabor wegen steigender Patienten- und Fallzahlen. Die Baumaßnahmen dafür haben sechs Monate gedauert. Insgesamt werden am Siloah St. Trudpert Klinikum jährlich rund 25.000 Patienten stationär und rund 35.000 ambulant versorgt. Es gibt zwölf Fachabteilungen mit rund 550 Betten.

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