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Sanierung in Betreibspausen

Pforzheimer Nagoldfreibad wird künftig von den Stadtwerken betrieben

Die Stadtwerke Pforzheim betreiben künftig das Nagoldfreibad, müssen aber die Anlage samt Becken noch für rund zehn Millionen Euro instandsetzen – in den Betriebspausen.

Bad
Herbstliche Ruhe herrscht derzeit im Nagoldfreibad. Die aufwändige Sanierung wird erst nach der Saison 2024 beginnen. Foto: Jürgen Peche

Das Nagoldfreibad versinkt gerade in herbstlicher Stimmung: Laub sammelt sich am Beckenrand und das Wasser erscheint düster und schwarz – so gar nicht zum Baden einladend. Die Stadtwerke haben den Betrieb des Bads übernommen und wollen die nötige Sanierung in den Betriebspausen durchführen. Das Bad wird also nächste Saison wieder öffnen.

Die ersten Schritte zur Sanierung sind bereits getan. Das Becken ist das Hauptsorgenkind der Stadtwerke. Bernd Hagenbuch, Abteilungsleiter Netze und Erzeugung, breitete jetzt vor dem Ausschuss für öffentliche Einrichtungen die ambitionierten Pläne und Zeitabläufe für das in die Jahre gekommene Freibad aus. Demnach wurde bereits am 8. November der Auftrag für das Becken und die Technik an ein Planungsbüro vergeben. Die Ergebnisse sollen bis 16. Februar vorliegen.

Zwei Millimeter geben den Ausschlag

Knackpunkt beim Becken ist die Frage, ob es möglich ist, das bestehende, unsichere Becken zu erhalten und eine Edelstahlwanne einzulegen. „Da geht es um Toleranzen von zwei Millimetern, die sich das 80 Jahre alte Becken maximal senken darf“, so Hagenbuch. Das müssten die statischen Untersuchungen ergeben. Andernfalls müsse ein neues Becken gebaut werden, was wesentlich teurer käme. Insgesamt geht Hagenbuch von Sanierungskosten in Höhe von zehn Millionen Euro aus.

Hagenbuch legte dem Ausschuss einen detaillierten Plan vor, der demnächst mit Beteiligten wie dem Bürgerverein Dillweißenstein, dem Förderverein des Bads und dem DLRG diskutiert werden soll. „Die Anregungen der Betroffenen werden aufgenommen“, versicherte Sitzungsleiter und Erster Bürgermeister Dirk Büscher (CDU). Klar sei bereits, dass das neue Nagoldbad wieder ein Erholungsbad und kein Spaßbad sein soll.

Stadtwerke zielen auf Synergieeffekte ab

Die Stadtwerke hatten ihr Interesse am Nagoldbad bekundet, um innerhalb des Nahwärmekonzeptes für Dillweißenstein gegenseitige Synergieeffekte durch den Betrieb des Bads zu nutzen und dafür auch eigenes Fachpersonal einzusetzen. Das Nahwärmekonzept soll in der ersten Ausbaustufe neben dem Bad Nagoldhalle, Schule und das Stadtbauareal nebenan einbeziehen. Nach der Vorlage der Planung für das Nagoldbad soll bis Ende April 2024 geklärt werden, ob die SWP das Bad als eine gesonderte Sparte betreiben oder eine eigenständige GmbH sinnvoller ist.

Bei einer Spartenlösung gehen die Defizite des Badbetriebes voll zulasten der Ausschüttungen der Stadtwerke an den Gesellschafter Stadt Pforzheim und damit auch den Bäder- und Verkehrsbetrieb EPVB. CDU-Stadtrat Jörg Augenstein legt Wert darauf, dass im Vorfeld des Umzugs zur SWP geklärt wird, wie die steuerliche Behandlung des Querverbunds durch das Finanzamt stattfindet. Der Behörde müsse dazu der Vertrag zwischen Stadt und SWP vorgelegt werden. Dieser Vertrag soll am 16. April nächsten Jahres spruchreif sein und im Gemeinderat abgesegnet werden – mit dem Vorbehalt der Zustimmung durchs Finanzamt.

Wasserratten sollen nicht gestört werden

Der Badebetrieb im kommenden Jahr soll frei von Beeinträchtigungen sein. Erst zum Ende, im September, ist geplant, die Baumaßnahmen zu beginnen. Für den 1. Mai 2025 ist dann die Fertigstellung des neuen Beckens anvisiert – rechtzeitig vor Beginn der nächsten Badesaison. An deren Ende schließlich steht die Sanierung der Sanitärräume, der Räume für das Personal und des Kiosks an. 2026 schließlich soll das Bad komplett fertig sein, prognostiziert Hagenbuch.

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