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Niederlage im Test

KSC verkauft sich im zweistündigen Sparring mit dem SC Freiburg teuer

Das Ergebnis war zweitrangig. Die Haltung war für KSC-Trainer Eichner entscheidend. Und die stimmte beim Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC, der sich bei seiner 2:3-Testspiel-Niederlage beim SC Freiburg selbst um ein besseres Resultat brachte.

Abgemeldet: KSC-Stürmer Fabian Schleusener im Zweikampf mit Freiburgs Innenverteidiger Manuel Gulde (hinten).
Abgemeldet: KSC-Stürmer Fabian Schleusener im Zweikampf mit Freiburgs Innenverteidiger Manuel Gulde (hinten). Foto: Helge Prang/GES

Der Karlsruher SC verlor sein Testspiel beim Bundesligazweiten SC Freiburg am Freitagnachmittag mit 2:3 (0:1). In der Begegnung, die im Dreisamstadion unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen wurde, sorgten die Freiburger Michael Gregoritsch (55.), Kevin Schade (89.) und Lucas Höler (90.) sowie KSC-Routinier Daniel Gordon (72.) und Lazar Mirkovic (115.) für die Tore.

Für das Sparring bei zwei Grad unter Null im Breisgau hatten die Trainer Christian Eichner und Christian Streich eine Spielzeit von viermal 30 Minuten vereinbart. Beide wechselten ihre Formationen nach einer Stunde komplett durch.

Den ersten Part des Nachmittags ging Christian Eichner in einem flachen 4-4-2 an. Die Viererkette vor Torwart Marius Gersbeck bildeten Daniel O´Shaughnessy und Christoph Kobald mit den außen verteidigenden Sebastian Jung und Daniel Brosinski. In einer Doppelspitze agierte Mikkel Kaufmann mit dem ehemaligen Freiburger Fabian Schleusener.

Halbe Stunde KSC gegen SC Freiburg ohne Höhepunkte

Der KSC fand schnell hinein, agierte aus einer guten Ordnung und behielt Streichs gemischte Anfangsformation um den Ex-Karlsruher Manuel Gulde zunächst gut vom eigenen Tor fern. Nach der ersten Freiburger Ecke, wie alle noch folgenden ein Fall für Jonathan Schmid, kam Yannik Keitel am ersten Pfosten zum Abschluss per Kopf, doch war Gersbeck im Nachfassen zur Stelle (8. Minute).

Offensiv blieb der KSC alles in allem harmlos. Kaufmann und Schleusener konnten sich in vorderster Linie selten gegen Gulde und Philipp Lienhart in Szene setzen, auch über die Außen gelangen weder Lucas Cueto noch Kyoung-Rok Choi Überraschungsmomente, die Freiburgs Deckung auf den Seiten mit Schmid und Kenneth Schmidt vor Probleme gestellt hätten.

So verlief die erste halbe Stunde, ohne dass es den Beteiligten warm ums Herz geworden wäre. Der sich eine Verpflichtung erhoffende Brosinski wurde nach einem Zweikampf mit Schmid am Unterarm behandelt, konnte aber weiterspielen.

Die Präzision fehlte beim SC Freiburg

Gleich zu Beginn der zweiten 30 Minuten hallte die energische Stimme Streichs durch die Arena. Zufrieden war Freiburgs bemützter Trainer, an der Seitenlinie mit den Händen in seinen Taschen, nicht.

Die KSC-Elf beherzigte die Anforderung Eichners, nahm die Zweikämpfe an, blieb in der Verteidigung kernig. In der Folge der fünften Freiburger Ecke kam der aufgerückte Lienhart (41.) aber doch einmal zum Kopfballabschluss. Der Ball klatschte von der Torlatte zurück ins Feld, worauf die KSC-Abwehr die Gefahr beseitigte.

Der Bundesligist besaß mehr Spielanteile, fand aber in Tornähe nie zur Präzision, die notwendig gewesen wäre, um daraus Kapital zu schlagen. Ein Schuss von Maximilian Eggestein (51.) verfehlte Gersbecks Tor knapp.

Als die finale Phase des ersten Testteils angebrochen war, ermöglichte ein Fehlpass von Marvin Wanitzek den Freiburgern dann doch das erste Tor. Über Rolland Sallai kam der Ball zu Gregoritsch (55.), der sich die Gelegenheit aus der Nahdistanz nicht nehmen ließ.

Vielversprechender Start der Karlsruher in die zweiten 60 Minuten, Gordon gleicht aus

Zu den zweiten 60 Minuten wechselten beide Teams komplett. Beim KSC formierte sich vor Schlussmann Kai Eisele nunmehr eine Dreierkette mit den erfahrenen Riesen Marcel Franke, Daniel Gordon und Florian Ballas. Die Freiburger kehrten unter anderem mit Benjamin Uphoff für das Tor sowie mit Vincenzo Grifo, Nils Petersen und Lucas Höler auf den Rasen zurück.

Simone Rapp auf der einen und Grifo auf der anderen Seite setzten direkt die ersten Ausrufezeichen vor den Toren. Die Karlsruher blieben dran, Lukas Kübler hinderte einmal Malik Batmaz im letzten Augenblick noch daran, im SC-Strafraum Schaden anzurichten. Ein guter Kopfball Rapps im Anschluss an eine Ecke gab es ebenfalls zu registrieren.

So ließ sich der zweite Part des Nachmittags mit mehr Dampf nach vorne an. Zum Ausgleich kam der KSC nach einem ruhenden Ball. Paul Nebel brachte den Freistoß hinter den Elfmeterpunkt, wo sich Gordon stark behauptete und mit einem Bilderbuchkopfball direkt neben den Pfosten dem Ex-Karlsruher Uphoff keine Chance ließ.

Freiburger Doppelschlag innerhalb von 100 Sekunden

Der KSC blieb auch danach gut im Spiel, machte den wacheren Eindruck und störte die Freiburger effektiv in ihrem Aufbau. Viele Ballgewinne waren die Folge, Tim Breithaupt (85.) versuchte es einmal aus der Distanz – doch Zwingendes sprang nicht heraus.

Dafür sorgten die Freiburger binnen 100 Sekunden für klare Verhältnisse, vor allem Schade machte viel Betrieb. Ein langer Einwurf genügte, um die KSC-Abwehr inklusive Eisele alt aussehen zu lassen. Schade sorgte mit einem trockenen Schuss für die Führung, am Ende des nächsten Angriffs sorgte Höler für die Vorentscheidung.

Für die letzten 20 Minuten kam Lazar Mirkovic für Leon Jensen. Der gelernte Innenverteidiger übernahm von Jensen die Sechserposition. Doch das Geschehen auf dem Platz hatte da schon an Intensität deutlich eingebüßt, der Boden war zwischenzeitlich tief geworden.

Mirkovic, der die Hälfte des ausklingenden Kalenderjahes wegen einer Herzmuskelentzündung zur Untätigkeit verdammt gewesen war, sollte doch noch die Arme jubelnd in die Höhe reißen dürfen. Fünf Minuten vor Ende jagte er einen Rechtsschuss humorlos an die Latteunterkante, von der die Kugel ins Netz sprang.

Dennoch endete die Partie für den KSC nach dem vorangegangenen 1:1 bei Viktoria Köln und dem 2:1 gegen den VfL Bochum mit der ersten KSC-Testspielniederlage des Dezembers.

Marco Thiede, Stephan Ambrosius, Philip Heise und Felix Irorere hatten das badische Nachbarschaftstreffen verpasst. Der letzte Test in diesem Jahr führt den KSC am kommenden Mittwoch zum französischen Erstligisten Racing Straßburg. Dort werden auf einem Nebenplatz des Meinau-Stadions dann nur 300 Besucher erlaubt sein.

Karlsruher SC (1. Hälfte): Gersbeck – Jung, Kobald, O´Shaughnessy, Brosinski – Wanitzek, Gondorf, Choi, Cueto - Schleusener, Kaufmann.

Karlsruher SC (2. Hälfte): Eisele – Ballas, Gordon, Franke- Arase, Breithaupt, Jensen (101. Mirkovic), Nebel, Rossmann – Rapp, Batmaz.

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