Natürlich kam auch Christian Eichner bei der Pressekonferenz am Donnerstag nicht um das Thema herum, das den nächsten Gegner des Karlsruher SC dieser Tage in Atem hält. Wie er denn dazu stehe, dass Schalke 04 am Samstag bei seinem Gastspiel im Wildpark (Liveticker auf bnn.de) auf den Schriftzug seines umstrittenen Partners Gazprom verzichte, wurde der KSC-Trainer gefragt.
Eichner antwortete mit mehreren Schalker Spielernamen und erklärte, dass dies seine Gedanken seien, die er rund um das Spiel habe. „Ich halte es wie in der Corona-Geschichte: Bei solchen Dingen, bei denen ich wirklich absolut der falsche Ansprechpartner bin, halte ich mich komplett raus. Damit bin ich in Corona gut gefahren und damit werde ich weltpolitisch noch viel, viel besser fahren.“
Zuvor hatte der Karlsruher Coach zumindest noch wissen lassen, dass er durch die Debatte keine Auswirkungen auf die sportliche Leistung der Schalker erwarte.
Für die Königsblauen könnte die Partnerschaft mit dem umstrittenen Geldgeber aus Russland aber noch zu einem großen Problem werden. Der Verein ist, daraus macht der Bundesliga-Absteiger keinen Hehl, finanziell abhängig von dem Gasriesen.
„Schalke 04“ statt „Gazprom“ auf dem Schalke-Trikot
Dennoch sahen sich die Schalker nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine gezwungen zu reagieren: Der Schriftzug des russischen Hauptsponsors wird in den kommenden Spielen auf der Brust der S04-Spieler fehlen, stattdessen wird dort schlicht „Schalke 04“ stehen, wie der Revierclub am Donnerstag mitteilte.
Über weitere Schritte werde der Verein zu gegebener Zeit informieren. Die Zusammenarbeit scheint also zu bröckeln. Der im Juli 2019 von Gazprom in den Aufsichtsrat entsandte Matthias Warnig legte sein Mandat am Donnerstag mit sofortiger Wirkung nieder. Warnig ist CEO der Nord Stream 2 AG und steht in dieser Funktion nun unter Sanktionen der USA.
Gazprom ist für finanziell angeschlagene Schalker wichtiger Partner
Der Vertrag der finanziell angeschlagenen Schalker mit Gazprom läuft noch bis 2025. In der Zweiten Liga fließen angeblich jährlich rund neun Millionen Euro, im Falle eines Aufstiegs soll sich das Engagement auf 15 Millionen Euro pro Spielzeit erhöhen.
Nun bleibt abzuwarten, ob Eichner mit seiner Einschätzung recht behält und die Knappen sich von der Unruhe rund um die Partnerschaft mit Gazprom wirklich nicht beeindrucken lassen. In der Partie am Samstag (13.30 Uhr), zu der im Wildpark 15.000 Zuschauer zugelassen sind, geht es für die zurzeit fünftplatzierten Schalker um wichtige Punkte im Aufstiegskampf.