Skip to main content

Schnell und torgefährlich

SG-Turbo Lorena Vierling ist beim Handball-Drittligisten Steinbach/Kappelwindeck durchgestartet

In der vergangenen Saison schaffte Wirbelwind Lorena Vierling den Durchbruch in der Dritten Liga, inzwischen ist die Handballerin auch zum Publikumsliebling avanciert.

Handballerin beim Wurf
Extrem schnell und sehr effizient bei der Chancenverwertung, das zeichnet Lorena Vierling inzwischen aus, wenn sie für das Drittliga-Team der SG Steinbach/Kappelwindeck mit einem ihrer gefürchteten Tempogegenstöße für Stimmung in der Halle sorgt. Foto: Frank Seiter

Die Szene ist typisch für Lorena Vierling, die beim Handball-Drittligisten SG Steinbach/Kappelwindeck zu einer echten Leistungsträgerin gereift ist: Torhüterin Ina Rahner hat einen Wurf pariert, kurzer Blick, dann der weite Pass quer durch die Halle. Da ist Lorena Vierling, Spitznamen Turbo, in einem Höllentempo bereits über die Mittellinie gesprintet, kann den zentimetergenau gespielten Ball annehmen und versenkt ihn sicher im gegnerischen Tor.

Schon längst zum Publikumsliebling gemausert

Die Trommler auf der Tribüne sind danach noch lauter geworden und Hallensprecher Daniel Lorenz frohlockt: „Unsere Turbo hat wieder zugeschlagen.“ Die jüngsten Handballerinnen der SG sind gar völlig aus dem Häuschen.

Das rasende Energiebündel aus Rittersbach hat sich zum Publikumsliebling gemausert, eben weil man vielleicht von so einem feingliedrigen Persönchen solche Leistungen nicht unbedingt erwartet. Arnold Manz, ihr Trainer und Förderer, hat einmal gesagt: „Lorena ist mit dem Ball wohl die schnellste Spielerin der Liga.“

Gegenstoß-Spezialistin hat Selbstzweifel überwunden

Doch die heute 21-jährige Außenspielerin und Gegenstoß-Spezialistin, die in Lahr bei der Polizei ihre Ausbildung im Mittleren Dienst macht und am 1. Dezember ihr Praktikum in Bühl antreten wird, hat auch schwierige Zeiten mitgemacht, ehe in der Vorsaison der endgültige Durchbruch in Liga drei gelang. „Der Handball ist mir nicht in die Wiege gelegt worden, das war viel Arbeit. Ich bin mir oft selbst im Weg gestanden, weil ich nur das Negative gesehen und nicht an mich geglaubt habe“, erinnert sie sich.

Ein Mentaltrainer half beim Durchbruch

Arnold Manz („Ihm habe ich viel zu verdanken“) gab ihr den Tipp, es mit einem Mentaltrainer zu versuchen. Mit durchschlagendem Erfolg. In A-Jugendzeiten war Lorena Vierling nach einem Fehlwurf zu Tode betrübt, da wurde sogar manches Tränchen vergossen. Heute akzeptiert sie, dass nicht jeder Wurf ein Treffer sein kann, wobei ihre Erfolgsquote recht hoch ist.

Die größte Freude für sie war, als sie einmal mit ihrer Cousine Marie, die in der C-Jugend spielt, einlaufen durfte: „Das hätte ich mir nie träumen lassen.“ Und ihren Spitznamen Turbo findet sie heute nur noch „cool“.

Freiwilliges Soziales Jahr in der Mooslandschule

Maßgeblich beeinflusst wurde ihre persönliche Entwicklung auch dadurch, dass sie ihr Freiwilliges Soziales Jahr bei der Lebenshilfe Bühl in der Mooslandschule Ottersweier absolvierte. „Das war die bisher beste Entscheidung meines Lebens und hat mich weiter gebracht. Ich habe gelernt, dankbar zu sein. Die Kinder schreiben mir heute noch.“

Selbstkritische Spätstarterin

Förderer Manz ist voll des Lobes für seinen Turbo: „Lorena ist zwar eine Spätstarterin, aber sie ist extrem trainingsfleißig und sehr selbstkritisch. Sie hat eine Entwicklung gemacht, die man selten sieht. Sie ist ein herzensguter Mensch, einfach eine tolle Type.“

Am Wochenende hatten die Rebländerinnen erst einmal wieder Pause, weil Marleen Kern beim Tag des Handballs in München ein Länderspiel mit der deutschen U18 bestritt. In den nächsten Wochen nicht mehr einsatzfähig ist dagegen Franzi Manz, die sich bei ihrem sensationellen Comeback gegen Nellingen einen Bänderriss am linken Knöchel zugezogen hat.

nach oben Zurück zum Seitenanfang