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Meinung

von Christian Rapp

Rapps Expertenrunde

Christoph Kramer und Lars Stindl mit vertauschten Rollen am Mikro

Bei Borussia Mönchengladbach sind Christoph Kramer und Lars Stindl Teamkollegen. Während der WM treten die beiden als TV-Experten in einen Wettstreit.

Auf Platz Teamkollegen, bei der WM Konkurrenten um die Gunst der TV-Zuschauer: Lars Stindl (links) und Christoph Kramer.
Auf dem Platz Teamkollegen, bei der WM Konkurrenten um die Gunst der TV-Zuschauer: Lars Stindl (links) und Christoph Kramer. Foto: Moritz Müller/imago images

Manche Bundesligaprofis genießen gerade das süße Leben. Weit weg von den Strafräumen dieser Welt. Strandkorb statt Ersatzbank. So lässt sich etwa Freiburgs Nils Petersen auf Zypern momentan die Sonne auf den Joker-Pelz brennen.

Einen anderen Weg haben dagegen während der bundesligafreien Zeit Christoph Kramer und Lars Stindl von Borussia Mönchengladbach eingeschlagen: TV- statt Fitnessstudio.

Das Fohlen-Duo flimmert während der Wüsten-WM als Experten über die Mattscheibe. Bei der Elf vom Niederrhein Teamkollegen, treten Defensivstratege Kramer und Freigeist Stindl, der beim Karlsruher SC einst zum Profi reifte, in den medialen Wettstreit.

Stindl ohne Emotionen und vielen Phrasen bei MagentaTV

Kramer neben Weltmeisterkollege Per Mertesacker für das ZDF, Stindl an der Seite von Ex-„Capitano“ Michael Ballack für MagentaTV. Zumindest mit dem Alphatier Ballack kann Stindl bei den Analysen der Partien mithalten. Ruhig und sachlich zeigt der eher introvertierte Stindl Fehler im taktischen Verhalten auf, jedoch durchaus phrasenlastig – und ziemlich emotionslos.

„Ich bin ein bisschen emotionalisiert, weil viele aktuelle und alte Kollegen von mir bei der Schweiz dabei sind“, sagte Stindl vor der Partie der Eidgenossen gegen die Brasilianer. Gefolgt von Sätzen wie diesen: „Da hat er eine richtige Aufgabe, es wird viel auf ihn ankommen.“ Und: „Die Schweizer beißen sich daran fest, es macht Spaß, ihnen zuzugucken.“ Freilich kein sprachliches Feuerwerk, eher sicherer verbaler Kurzpass über fünf Meter.

Kramer dagegen, auf dem Fußballplatz Marke Raubein, spielt im ZDF gekonnt den verbalen Doppelpass mit Moderator Jochen Breyer, redet Klartext: „Die FIFA ist ein Wahnsinns-Verein, wirklich unzurechnungsfähig.“ Und geht – lässig lehnend auf der Studio-Bank – auch gerne mal in den mündlichen Zweikampf mit Mertesacker („Schrei mich nicht so an!“).

Außerdem nimmt sich Kramer auch selbst auf die Schippe – und sorgt so bei den Studio-Zuschauern auf dem Mainzer Lerchenberg für den ein oder anderen Lacher.

Auf dem Platz fungiert Kramer als Zulieferer für den technisch-versierten Stindl, der vor Kreativität sprüht und seine Teamkollegen gekonnt in Szene setzt.

Als TV-Experten sind die Rollen vertauscht. Christoph Kramer ist bereits während der Gruppenphase in weltmeisterlicher Form, Stindl dagegen müht sich noch für höhere Weihen – ganz so wie die DFB-Elf bei dieser Wüsten-Endrunde in Katar.

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