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Interne Ankündigung

Abgang des Tübinger Top-Forschers Logothetis wird konkret

Der international renommierte Hirnforscher Nikos Logothetis hat nun mitgeteilt, wann er das Max-Planck-Institut in Tübingen verlassen möchte. Der 70-Jährige verlässt das Institut nach einem jahrelangen Streit um Affenversuche Richtung China. Das baden-württembergische Forschungsministerium äußert sich dazu.

Nikos Logothetis
Neurologe Nikos Logothetis, Direktor des Max-Planck-Instituts für biologische Kybernetik in Tübingen. Foto: Marijan Murat Foto: None
Der international renommierte Hirnforscher Nikos Logothetis hat nun mitgeteilt, wann er das Max-Planck-Institut in Tübingen verlassen möchte. Der 70-Jährige verlässt das Institut nach einem jahrelangen Streit um Affenversuche Richtung China. Das baden-württembergische Forschungsministerium äußert sich dazu.

Der Abgang des Top-Forschers Nikos Logothetis in Tübingen wird konkreter. Der 70-Jährige möchte das dortige Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik wie berichtet nach jahrelangem Streit verlassen. Die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) wusste davon nach eigenen Angaben bislang nichts.

Mittlerweile soll der weltweit renommierte Hirnforscher intern seinen Abgang für Ende 2020 oder Anfang 2021 angekündigt haben, wie vom Institut zu hören ist. Laufende Projekte sollen noch abgeschlossen werden.

Ministerium: "Das ist bedauerlich"

Die Auseinandersetzungen zwischen Logothetis und der MPG begannen Ende 2014. Ein Tierschützer veröffentlichte Aufnahmen von Versuchen an Affen, die zu einem Verfahren wegen Tier-Misshandlung vor dem Amtsgericht Tübingen führten. Direktor Logothetis und seine Mitarbeiter werden seitdem bedroht. Das Verfahren gegen Logothetis wurde eingestellt, er kritisiert aber die mangelnde Rückendeckung der MPG.

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Neue Ziele verfolgt Forscher Nikos Logothetis nun offenbar in China. Foto: MPI

Auch wenn es keine offizielle Bestätigung gibt: Der Abgang des Spitzen-Forschers nach China dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Dort soll er einen eigenen Forschungscampus erhalten. „Das ist für den Forschungsstandort Baden-Württemberg bedauerlich“, erklärt ein Sprecher des baden-württembergischen Forschungsministeriums auf BNN-Anfrage.

Anfeindungen gegen den Forscher

"Es ist nicht akzeptabel, wenn die ohne Zweifel äußerst schwierigen ethischen Fragen, die sich bezüglich tierexperimenteller Forschung stellen, durch kleine Gruppen mit Einschüchterungen und Anfeindungen beantwortet werden“, stellt der Sprecher klar.

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Den Schritt der Max-Planck-Gesellschaft, Logothetis während des laufenden Verfahrens Kompetenzen zu entziehen , hält das baden-württembergische Forschungsministerium allerdings für richtig. Die Maßnahmen, so der Sprecher, „hatten zum Ziel, das Vertrauen in die Institution und die tierexperimentelle Forschung insgesamt wieder zu stärken“.

Institut setzt auf neuen Direktor

In der Berufung von Peter Dayan auf einen Direktorenposten für biologische Kybernetik sieht das Ministerium „einen wichtigen Schritt – auch mit Blick auf einen Generationenwechsel am MPI“. Den Ende 2018 geholten Wissenschaftler sieht das Institut als neuen Kopf. Zugleich läuft die Suche nach einem Nachfolger für Logothetis.

Das Bundesforschungsministerium sieht Deutschland bei der neurowissenschaftlichen Forschung weiter in einer europäischen Spitzenposition, so ein Sprecher. Und: „Auf den Gebieten wie den theoretischen Neurowissenschaften ist Deutschland weltführend.“ International anerkannte Forscher würden an deutschen Unis und Forschungseinrichtungen „Leistungen auf höchstem Niveau erbringen“.

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