Am Wochenende droht in Frankreich ein Bahnstreik, der sich auch auf den Verkehr nach Deutschland auswirken könnte. Gewerkschafter Fabien Villedieu von Sud-Rail sieht nach dem jüngsten Treffen mit der Leitung des Bahnkonzerns SNCF nicht, wie der Konflikt verhindert werden könne. Die Angebote seien sehr weit von den Forderungen entfernt.
Wie viele Züge am Wochenende fahren sollen, teilte die SNCF noch nicht mit. Die Deutsche Bahn kündigte bereits an, dass mehrere TGV zwischen Paris und Frankfurt, München oder Stuttgart am Freitag und Samstag entfallen werden. Gestrichen sind damit auch mehrere Verbindungen zwischen Karlsruhe und Paris.
Am Freitag entfallen zwei Hin- und drei Rückfahrten. Für Samstag sind insgesamt sechs Verbindungen auf der Strecke von und nach Paris gestrichen. Außerdem entfällt der TGV 9579 zwischen Straßburg und Stuttgart.
Schaffnerinnen und Schaffner wollen mehr Geld
Französischen Medienberichten zufolge hielt neben der Sud-Rail auch die Gewerkschaft CGT an ihrer Streikvorankündigung für Schaffnerinnen und Schaffner für das Wochenende fest. In großen Teilen Frankreichs liegt das Wochenende zu Beginn oder mitten in den Winterferien.
Die Schaffnerinnen und Schaffner fordern eine Lohnerhöhung. Mit einer monatlichen Bruttolohnerhöhung von 150 bis 200 Euro könne der Streik verhindert werden, doch das sei von der Konzernleitung nicht gewollt, sagte Gewerkschaftler Villedieu im Sender BFMTV.
SNCF-Chef Jean-Pierre Farandou erwiderte im Sender RTL, die Gehälter seien in den vergangenen Jahren bereits erheblich angehoben worden. Zudem habe er Prämien für alle Eisenbahner angekündigt, von denen auch die Schaffner profitierten.