„Es ist schön, die Menschen so ins Freie zu locken“, urteilt Dirk Wigger, der eigens einen Tag zuvor aus Rüppurr gekommen ist, um mit einer Frau durch den Park zu schlendern. „Das ist ein sinnliches Vergnügen“, ergänzt Kerstin Wigger, die es als angenehm empfindet, „ein bisschen Licht in der Dunkelheit zu haben.“
Auch die vierköpfige Familie Rangk aus Michelbach ist vor Ende der Aktion extra angereist. „Dieses Highlight kann man sich nicht entgehen lassen. Wir haben die Lichter schön öfter beim Vorbeifahren gesehen, nun aber wollten wir das Albleuchten unbedingt selbst erleben.“
Mit strahlenden Gesichtern wandern sie auf das beleuchtete Baumhaus zu, das sich mittlerweile zum Pilgerort für Bärenliebhaber entwickelt hat. Das pyramidenförmige Gebilde, das im Kurpark seit der Gartenschau 2017 drei Meter hoch über dem Boden baumelt, hat sich in eine gemütliche Bärenhöhle verwandelt.
Für manche Besucher wurde der Spaziergang zum allabendlichen Ritual
Hauptakteure sind die drei plüschigen Gesellen einer Bärengeschichte, die Gritt Müller vom Tourismusbüro eigens dafür geschrieben hat. „Wir finden das hier ganz toll und waren sehr oft zu Besuch bei den Bären“, so Helmut Grußmeier, der sich mit seiner Frau und der dreijährigen Enkelin Lilli nun vom Lichterzauber verabschiedet und augenzwinkernd hinzufügt: „Der allabendliche Besuch am Baumhaus wurde zu einem kindgerechten Ritual. Erst ein gemeinsamer Spaziergang, dann Vorlesen der Bärengeschichte und danach ging es ins Bett.“
Auch für Elena Mescherjkva aus Baden-Baden ist das Baumhaus faszinierend. „Das ist nicht nur schön, sondern auch eine ganz, ganz tolle Idee.“ Lachend zückt sie ihr Handy und macht ein Erinnerungsfoto, denn nach eigener Aussage war sie bereits öfters in Bad Herrenalb, weil „das hier einfach mal etwas Neues zu sehen ist“.
Jung und Alt machen Jagd auf Fotomotive
Die anlässlich der Gartenschau komplett neu gestaltete Uferpromenade der Alb, die sich nun wieder in ihrem natürlichen Flussbett durch den Kurpark schlängelt, hat es auch dem zehnjährigen Elias aus Bad Herrenalb angetan. „Hier spiegeln sich die Lichter im Wasser besonders schön“, sagt er, nachdem er mit seinem Handy die verschiedenen Lichtreflexe im Wasser eingefangen hat.
Wir haben viel gehört und wollten uns das wunderschöne Naturerlebnis selbst anschauen.Ehepaar Broll aus Rotensol
Bilder auf sozialen Medien sowie die klassische Mund-zu-Mund-Reklame haben auch die Neugierde von Elfriede und Peter Grambart geweckt: „Wir wollten unbedingt das Albleuchten sehen, von dem uns so viele Leute erzählt haben.“ Für einen Spaziergang sind sie vom Dobel gekommen, um „nach einem langen Bürotag den Abend romantisch ausklingen zu lassen“.
Private Empfehlungen waren auch für das Ehepaar Broll der Auslöser, um das Albleuchten zu besuchen: „Wir haben so viel gehört und wollten uns das wunderschöne Naturerlebnis nun selbst anschauen“, so das Fazit der Besucher aus Rotensol.
Aktion wird in der nächsten Weihnachtszeit wiederholt
„In den vergangenen 40 Tagen ist der allabendliche Spaziergang an der Alb für viele zu einem liebgewordenen Ritual geworden“, berichtet Christa Sagawe vom Stadtmarketing, die sich über das durchweg positive Feedback der Besucher freut.
Zwar konnte sie ihre Wünsche und Träume mit Künstlern, Kunsthandwerkern und gastronomischen Besonderheiten beim ersten Albleuchten nicht umsetzen - aber vielleicht war gerade dadurch die Reduktion auf eine individuell gestaltete Beleuchtung im Einklang mit der Natur der besondere Zauber, der die Menschen begeistert hat.
Fest steht auf jeden Fall, dass auch zur kommenden Weihnachtszeit erneut die Lichter zum Albleuchten nach Bad Herrenalb locken.