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Rekordverdächtige Umzugslänge

Ein gewaltiger Konfetti-Regen geht aufs Narrenvolk im Ettlinger Stadtteil Schöllbronn nieder

Rechtzeitig zum Beginn des Umzuges der Narrenzunft Schöllbronn hört es auf zu regnen. Zigtausend ausgelassene Zuschauer säumen die Umzugsstrecke.

Frauen
Ausgelassene Flower-Power-Stimmung herrscht bei den Faschingsweibern aus Burbach. Foto: Klaus Müller

Fast hätte es beim Umzug der Narrenzunft Schöllbronn eine Wiederholung der Ereignisse vom Schmutzigen Donnerstag dort oben im Ettlinger Höhenstadtteil gegeben. Am besagten Tag, als die Hemdklonker der Narrenzunft frühmorgens unüberhörbar durchs Dorf zogen, regnete es teilweise in Strömen.

Und just, unmittelbar bevor dann am Faschingssamstag sich der gewaltige Umzug mit seinen rekordverdächtigen 82 Nummern und rund 2.000 Aktiven in Bewegung setzen wollte, begann es abermals zu regnen.

Aber nur wenige Minuten lang. Denn, und das hat sich in Schöllbronn über die Jahre immer wieder gezeigt, Petrus scheint das bunte, schwäbisch-alemannische Fastnachtspektakel dort unten zu gefallen. Kurzum: Der fromme Wettermann da oben irgendwo im Himmel drehte die Hähne an den Regenwolken zu.

Närrische Abordnungen aus Épernay und aus England beim Umzug in Schöllbronn

Trockenen Fußes nahm der Umzug, lautstark von Moderator und Zunftschreiber Andreas Lackner moderiert, seinen Lauf. Und es sollte, wie von Lackner anmoderiert, ein „internationaler Faschingsumzug“ werden. So reiste die „Mendip-Morris-Gruppe“ aus England an, um in Schöllbronn ihren sehenswerten wie abstrusen Taschentuchtanz immer wieder aufzuführen.

Eine närrische Abordnung schickte Épernay, die Partnerstadt von Ettlingen, zum Umzugsgeschehen. Die Pfalz war ebenso vertreten – unter anderem mit den Hutschelhexen aus Bad Bergzabern. Und aus dem Schwäbischen wurde auch so mancher Narr gesichtet.

Hexe + Boden
Bei so viel Trubel geht auch schon mal eine Hexe, wie hier eine Schelme Hexe aus Schutterwald, unter den staunenden Blicken der Zuschauer (absichtlich) zu Boden. Foto: Klaus Müller

„Das macht ja genau den Reiz von Schöllbronn aus – die vielen unterschiedlichen Gruppen“, sinniert Thorsten Franke. Wie die meisten Zuschauer hat er sich verkleidet. Seine beiden Kids, ein Ritter und eine Mini-Hexe, staunen über die nicht enden wollende Hexenschar, allenfalls unterbrochen von Guggemusikgruppen, die beim Versuch, harmonisch chaotisch zu klingen, den Narren am Wegesrand immer wieder kräftig eins auf respektive in die Ohren geben.

Ein Meer aus Konfetti regnet aufs Publikum in Schöllbronn

Und es fällt noch eins auf: Der Boden, also die Hauptstraße durch Schöllbronn, gleicht einem Meer aus Konfetti. Hexen, Hästräger, Verkleidete und Co. gehen äußerst großzügig damit um. Nicht zuletzt bekommen das die zahlreichen Jugendlichen, die sich in Höhe der Tankstelle in Schöllbronn aufhalten, mit und ab.

Überhaupt: Einiges zu tun haben Zunftmeister Stefan Karbstein und sein Sicherheitsteam. Zumeist nix Dramatisches – vielmehr geht es darum, die Umzugsstrecke (von allzu übermütigen und manchmal auch nervigen) jungen Zuschauern einigermaßen freizuhalten.

Schließlich brauchen die „Neckarfurzer“, die „Rotberzel“, die „Kohlebrenna“, die „Moggel“, die „Brunnenputzer“ und wie sie alle heißen mögen, Platz sich auszutoben und dabei immer wieder die Umzugsbesucher einzubinden.

Polizei spricht von 10.000 Zuschauern, die Narrenzunft von 20.000

Wie viele Besucher es waren? Die Polizei sprach von rund 10.000, die Veranstalter von der Narrenzunft Schöllbronn von 20.000.

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