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Auch Einzelhandel öffnet länger

Einzelhandel hofft auf Belebung durch Abendwochenmarkt in der Ettlinger Altstadt

Ein paar mehr Besucher und bessere Geschäfte für den Einzelhandel erhoffen sich das Stadtmarketing und die Werbegemeinschaft vom „Lieblingsabend“, den es erstmals am 17. September gibt.

Marktstand
Zusätzlicher Einkauf: Mit Frischem versorgen können sich Einheimische und Gäste von Mitte September bis in den November hinein in Ettlingen auch donnerstags. Von 16 bis 19 Uhr ist ein kleinerer Markt, der Einzelhandel macht Aktionen. Foto: Heidi Schulte-Walter

Das Ettlinger Stadtmarketing und die Werbegemeinschaft versuchen in Corona-Zeiten Neues, um die Innenstadt zu beleben. Denn die Shoppinglounge mit Einkauf bis spät in den Abend und der verkaufsoffene Sonntag müssen in diesem Herbst entfallen.

Um wenigstens einige zusätzliche Gäste – zu viele sollen und dürfen es auch nicht sein – in die Altstadt zu holen, startet am Donnerstag, 17. September, das Projekt „Mein Lieblingsabend“.

Laut Denise Bonhage vom Stadtmarketing bauen einige der Marktbeschicker, die sonst mittwochs und samstags präsent sind, ergänzend an dem Tag ihre Stände beim Rathaus auf und verkaufen zwischen 16 und 19 Uhr Waren. Von Kräutern bis Obst, von Wurst bis Blumen. Insgesamt gibt es sechs Marktstände, an denen man sich mit Frischem versorgen kann.

Bonhage geht davon aus, dass „vor allem Berufstätige das Angebot zu schätzen wissen“. Das Stadtmarketing will für ein paar schöne Lichteffekte am Rathaus und am Schloss sorgen, darüber hinaus soll es aber nichts geben. Also keine Musik und keine Bewirtung an Bänken und Tischen.

Einzelhändler machen bis 19 Uhr auf

Die Werbegemeinschaft hat die Zusage, dass rund 30 Geschäfte in der Innenstadt an dem Tag bis 19 Uhr geöffnet haben. Vorsitzender Christian Rissel sagt: „Wir haben im Vorfeld des Lieblingsabends eine Abfrage gemacht und die Reaktion darauf war positiv.“ Einige Einzelhändler hätten besondere Aktionen und Rabatte für ihre Kunden angekündigt.

Dass es in den Geschäften Gedränge gibt und Abstände nicht eingehalten werden, das befürchtet Rissel nicht. „Es ist ja kein verkaufsoffener Sonntag, an dem tausende Menschen die Altstadt bevölkern.“

Eine gute Gelegenheit für den Handel, sich in Erinnerung zu bringen.
Christian Rissel, Werbegemeinschaft

Für den Handel seien die zusätzlichen Markt-Donnerstage bis in den November hinein eine „gute Gelegenheit“, sich in Erinnerung zu bringen. Die Corona-Krise habe den meisten Geschäften doch sehr zu schaffen gemacht, und auch heute seien die Umsätze in der Innenstadt nicht vergleichbar mit denen vor dem Lockdown. Aus Rissels Sicht wäre es erfreulich, würden die Läden in der Ettlinger Innenstadt samstags alle bis 16 Uhr offen und in der Adventszeit sogar bis 18 Uhr. Ob das gelingt, müsse man abwarten.

Skepsis bei den Marktbeschickern

Die Marktbeschicker sehen dem „Lieblingsabend“ mit eher gemischten Gefühlen entgegen. So sagt etwa Gunther Herrmann, der jeden Tag außer Sonntag Gemüse und Obst in Ettlingen verkauft und dazu aus der Südpfalz anreist, er mache nur mit, „weil mich die Stadt darum gebeten hat“. Er rechne nicht mit zusätzlichen Umsätzen, sondern einer Verlagerung.

Für ihn bedeute der Donnerstagabendverkauf einen „sehr langen Tag“. Julien Schippers, ebenfalls in Sachen Obst und Obst regelmäßig präsent, hofft darauf, „dass die Leute einkaufen“, ist aber skeptisch, weil „wir ja mittwochs den großen Wochenmarkt im Zentrum haben“.

Die Idee des Stadtmarketings findet er an sich gut, weil „Corona auch uns Marktleute getroffen hat“. Stichwort: Viele Wochen lang keine Belieferung von Gastronomie und Kantinen. Der Donnerstag aber sei unglücklich gewählt. Darüber, meint Schippers, sollte man – je nachdem wie die Erfahrungen seien – nochmals reden.

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