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Europakandidat vorgestellt

FDP Ettlingen schaltet beim Neujahrsempfang mit der Bundesbildungsministerin in den Wahlkampfmodus

Wie steht es um die Bildung im Land? Das war eines der Themen des FDP-Neujahrsempfangs in Ettlingen. Beim Besuch der Bildungsministerin wurde aber auch kräftig Wahlkampf gemacht.

Zum Erinnerungsfoto mit Bettina Stark-Watzinger, der Bundesministerin für Bildung und Forschung (zweite von links) stehen Alena Fink-Trauschel, Niclas Moldenhauer und Christian Jung bereit.
Zum Erinnerungsfoto mit Bettina Stark-Watzinger, der Bundesministerin für Bildung und Forschung (Zweite von links) stehen Alena Fink-Trauschel, Niclas Moldenhauer und Christian Jung (rechts) bereit. Foto: Jürgen Hotz

Zum Neujahrsempfang ihrer Partei kam auf Einladung der Kreis-FDP und des Stadtverbandes der Liberalen Bettina Stark-Watzinger, die Bundesministerin für Bildung und Forschung, ins Ettlinger Hotel Erbprinz. 

„In Ettlingen wird miteinander geschwätzt, um Probleme aus dem Weg zu räumen. Daran sollten wir uns in Bund und Ländern eine Scheibe abschneiden“, konstatierte selbstkritisch Moderatorin Alena Fink-Trauschel, die Landtagsabgeordnete und FDP-Stadtverbandsvorsitzende, bei der Begrüßung mit Blick ins rund 70-köpfige Auditorium, wo auch viele Gemeinderäte verschiedener Parteien Platz genommen hatten. 

Ein Studium sei gut, aber auch berufliche Bildung werde zukünftig gebraucht, „dass wir weiterhin wissen, wie ein Wasserhahn repariert wird“, so Fink-Trauschel, die dann die Veranstaltung auf Wahlkampfmodus umschaltete und den 35-jährigen Europakandidat Niclas Moldenhauer vorstellte, der Digitalisierung voranbringen möchte.

Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger will Lehrern Angebote machen

Auch Kreisvorsitzender Christian Jung machte Angaben zu bevorzugten Koalitionsparteien, mittels Größenvergleich von „Schnittmengen an Übereinstimmungen“. Nur bitte ohne einen der Ampelpartner auf Bundesebene, dem mit dem verbindlichen Wegfall der Grundschulempfehlung ein „grüner Sündenfall“ zu verdanken sei.

Dann war die Bühne frei für die Ministerin, die das Ausrichten des Mikrofonhalters durch Fink-Trauschel launig mit „Technik können wir Frauen“ kommentierte, um gleich darauf ernst zu werden und den Überfall auf Israel als „Zivilisationsbruch“ zu verurteilen. Die Stärke der Ukraine beeindrucke sie und sie stehe an deren Seite, „auch später beim Wiederaufbau“.

Die deutschen Basketball-Weltmeister und ihre eigenen Wanderambitionen, hohe Berge zu erklimmen, sah die Ministerin als Beweis, dass „Leistung und Spaß einhergehen, denn wir brauchen Wettbewerb, der uns stark macht“. 

Vor dem Hintergrund des schlechten Abschneidens deutscher Schüler bei der Pisa-Studie wolle sie zunächst Lehrern gezielte Angebote machen, um sie als qualifiziertes Personal zu gewinnen, denn „wir haben nicht genug dieser wichtigsten Lernbegleiter“.

Wahlkampfreife Spitzen beim Empfang in Ettlingen

Uninspirierte „Hurra“-Plakate mit kumpelhaftem Ton am Flughafen Stuttgart verfehlten dagegen ihr Ziel. „Mehr Vertrauen in die Lehrer, Kreativität ohne Formulare“ lautete ihre Forderung. Auch die Streichung von Goethes „Faust“ aus dem Bildungskanon sei mit ihr nicht zu machen. 

Früh beim Spracherwerb eingreifen und die Kitas dem Bildungssektor zuschlagen, um die Schnittstelle zu den Grundschulen besser zu gestalten, sehe sie als weitere Maßnahme. Die Finanzierung sei „falsch angesetzt“ und bevorzuge die Gymnasien. 

Mit Blick nach Bayern nannte die Ministerin Ross und Reiter verfehlter Politik und auch sie formulierte wahlkampfreif: „Schuldenpolitik ist keine Zukunftspolitik.“

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