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67 gelöschte Brände

Feuerwehr zieht Bilanz: In Ettlingen wurden 2023 viele Menschenleben gerettet

Im vergangenen Jahre rückten die Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr Ettlingen 410 Mal aus. Dabei wurden unter anderem 67 Brände gelöscht.

Feuerwehrleute
Die Reihe der Geehrten bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Ettlingen war lang. Allein auf 75 Jahre Feuerwehrzugehörigkeit bringen es Martin Schoch und Friedrich Weber (Mitte). Foto: Klaus Müller

Dass die Jahreshauptversammlungen der Freiwilligen Feuerwehr Ettlingen in einem ruhigen Fahrwasser ablaufen, ist fast schon zu einer alljährlichen Tradition geworden. So wie Feuerwehreinsätze vonstattengehen sollten – sachlich und zielorientiert – verlief nun die diesjährige Versammlung.

Im Spechtwaldsaal im Höhenstadtteil Spessart konnte der Ettlingern Gesamtfeuerwehrkommandant Martin Knaus auf eine „volle Hütte“ schauen. Vertreten waren über die Hälfte der Feuerwehrleute aus den sieben Einsatzabteilungen, die es in Ettlingen gibt: Bruchhausen, Ettlingen-Stadt, Ettlingenweier, Oberweier, Schluttenbach, Schöllbronn und Spessart.

Zuwachs bei der Jugendfeuerwehr in Ettlingen

Aus Feuerwehrsicht war das vergangene Jahr, darauf bezog sich der Jahresbericht, samt der damit verbundenen Statistiken, ein eher „normales Jahr“. Ende 2023 zählte die Feuerwehr 442 Mitglieder. 270 gehörten den Einsatzabteilungen an (2022: 265), 105 der Jugendfeuerwehr (91) und 67 (66) der Altersmannschaften.

Dank engagierter Nachwuchsarbeit konnte im Bericht ein Anstieg bei den Zahlen der Jugendfeuerwehr vermeldet werden.

Einsatztechnisch, wohlgemerkt quantitativ gesehen, gab es zum Vergleichsjahr (2022) keine wirklich extremen Veränderungen. 410 Alarmierungen (2022: 434), bezogen auf alle Abteilungen, registrierte die Feuerwehr. Von einem doch recht deutlichen Rückgang lässt sich bei den Brandeinsätzen sprechen. 67 entsprechende Einsätze im Vorjahr stehen 97 Einsätze 2022 gegenüber.

Einige Brandeinsätze fanden beispielhaft Eingang in den Jahresbericht 2023 (Auszüge): am 2. Juli der Brand einer Wohnungsanlage in der Damaschkestraße; am 27. Juli ein Wohnungsbrand in Bruchhausen. Hinzu kamen 28 Überlandhilfen, also Unterstützung von anderen Freiwilligen Feuerwehren in der Region.

Viele verschiedene Einsätze der Feuerwehr Ettlingen

Dass die Feuerwehr längst so etwas wie das „helfende Mädchen für alles“ geworden ist, zeigt ein weiterer Blick auf das Einsatzgeschehen 2023. 175 Hilfeleistungen (2022: 173), etwa witterungsbedingte Einsätze, Personen in Not oder bedingt durch Unfälle eingeklemmte Personen, weist der Bericht aus – und nicht zu vergessen vier Tierrettungen.

Auffällig ist im Vergleich zu 2022 die hohe Zahl an Fehlalarmierungen: 123 waren es 2023, im Jahr zuvor 56. Meistens handelte es sich dabei um technisch bedingte Fehlalarme. Lediglich einer soll ein „böswilliger Fehlalarm“ gewesen sein.

Dass die Arbeit als Feuerwehrangehöriger belastend sein kann, dass es schlichtweg um Menschenleben geht, belegt ein weiterer Wert der Jahresstatistik: Bei Brandeinsätzen wurden drei Personen gerettet, eine Person konnte nur noch geborgen werden. Bei den technischen Hilfeleistungen profitierten 62 Personen vom Einsatz der Feuerwehr, für zehn Personen kam jede Hilft zu spät.

Die wenigsten denken daran, dass die Feuerwehrfrauen und -männer ehrenamtlich und freiwillig tätig sind.
Johannes Arnold
Ettlinger Oberbürgermeister

Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Menschenrettung bezeichnete Oberbürgermeister Johannes Arnold (Freie Wähler) die Feuerwehr als „wichtigen Schutz für die gesamte Bevölkerung“.

„Die Freiwillige Feuerwehr scheint in den Köpfen der Menschen selbstverständlich zu sein“, so der Rathauschef. „Die wenigsten denken daran, dass die Feuerwehrfrauen und -männer ehrenamtlich und freiwillig tätig sind.“ Dafür gebühre ihnen viel Dank.

Viel Lob für die Freiwillige Feuerwehr Ettlingen

Als Meilenstein bezeichnete Arnold den geplanten Bau eines gemeinsamen Feuerwehrhauses für die Abteilungen Spessart, Schöllbronn und Schluttenbach. Allen Beteiligten attestierte er eine „sehr gute Zusammenarbeit, um die beste Lösung für alle drei Abteilungen zu finden“.

Überhaupt befand in seinem Grußwort Eckhardt Helms, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Karlsruhe, sei die Freiwillige Feuerwehr Ettlingen ein jederzeit „verlässlicher Partner“. Lob gab es auch von Kreisbrandmeister Jürgen Bordt: „Die Ettlinger Feuerwehr steht hervorragend da.“

Zahlreiche Aktive werden geehrt

Ihren Teil dazu beitragen, dass dies künftig so bleibt, wollen die beiden frisch gewählten stellvertretenden Kommandanten Fabian Keller und Thomas Dantes. Der bisherige zweite Stellvertreter, Markus Rudolph, erhielt das Feuerwehrehrenkreuz in Silber des Deutschen Feuerwehrverbandes, Michael Fritsch die Ehrenmedaille in Silber des Landesfeuerwehrverbandes.

Ausgezeichnet wurden für ihre langjährige Treue zur Feuerwehr zudem: Stephan Koch, Michael Fritsch (jeweils 40 Jahre); Thomas Philipp, Bernd Schmitt, Matthias Speck, Josef Jilg, Hand Göbert (jeweils 50 Jahre); Friedrich Weber und Martin Schoch (jeweils 75 Jahre).

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