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Feuerwehrbedarfsplan

Feuerwehren in den Ettlinger Höhenstadtteilen bald unter einem Dach?

Große Veränderungen stehen bei der Freiwilligen Feuerwehr Ettlingen an. Nicht sofort, aber auf Sicht von ein paar Jahren. Dann soll es ein gemeinsames Feuerwehrhaus für die „Bergdörfer“ geben - voraussichtlich bei Schöllbronn.

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Hier soll das neue gemeinsame Feuerwehrhaus für Spessart, Schluttenbach und Schöllbronn hin. Der Standort ist nordwestlich des Schöllbronner Friedhofs. Foto: Bentz

Große Veränderungen stehen bei der Freiwilligen Feuerwehr Ettlingen an. Nicht sofort, aber auf Sicht von ein paar Jahren. Dann soll es ein gemeinsames Feuerwehrhaus für die Feuerwehren in den Bergdörfern geben. Als Standort kommt aufgrund von Einschränkungen durch Landschafts- und Naturschutz nur Fläche am Ortseingang von Schöllbronn, nordwestlich des örtlichen Friedhofs in Betracht.

Im Verwaltungsausschuss des Gemeinderats, den zahlreiche Feuerwehrleute aus den unterschiedlichsten Abteilungen als Zuschauer verfolgten, erläuterte Bürgermeister Moritz Heidecker die städtischen Ideen. Stadtbrandmeister Martin Knaus gab einen Überblick über den Feuerwehrbedarfsplan für den Zeitraum bis 2025.

"Ausrückzentrum" in den Höhenstadtteilen

Heidecker  erinnerte daran, dass über einen möglichen Standort für ein neues „Ausrückzentrum“ in den Höhenstadtteilen und über die künftige Fahrzeugausstattung mehrfach gesprochen wurde. So  bei einer Klausurtagung des Gesamtgemeinderats.

Eingebunden habe man sowohl die Ortswehren als auch den Gesamtfeuerwehrausschuss. Handlungsbedarf „am Berg“ ergebe sich aus verschiedenen Gründen. Zum einen, weil die Anfahrt vom zentralen  Feuerwehrhaus Hertzstraße mit zehn bis elf Minuten zu lange dauere, zum anderen, weil es immer schwieriger werde, die Fahrzeuge der Abteilungen in der Höhe ausreichend zu besetzen..

Sicherheitsbedenken im Gerätehaus Schöllbronn

Aus einem Gutachten, das der Pforzheimer Feuerwehrchef Sebastian Fischer im Auftrag der Stadt Ettlingen erarbeitete, gehe auch hervor, dass der Zustand der Feuerwehrhäuser „nicht der Beste“ ist. So sei etwa das Gerätehaus in Schöllbronn unter sicherheitstechnischen Aspekten als „höchst denklich“ einzustufen. In Spessart und Schluttenbach müsse umgebaut beziehungsweise erweitert werden, um die Liegenschaften zukunftsfähig zu machen.

Wir schlagen Ihnen einen Neubau vor

Heidecker betonte, dass man  zwar theoretisch alle drei vorhandenen Feuerwehrstandorte in der Höhe erhalten könnte. Angesichts der Probleme bei der Personalverfügbarkeit stelle sich aber die Frage, ob das Sinn mache. Erweiterungen, Ertüchtigungen und Ersatzbauten seien eine teure Lösung, deshalb „schlagen wir Ihnen den Neubau eines gemeinsamen Hauses an geeigneter zentraler Stelle vor“, so der Feuerwehrdezernent.

Stadt hat Flächen in Schöllbronn

Auf Schöllbronn hinauslaufen dürfte es deshalb, weil die Stadt dort OB Johannes Arnold zufolge über eine „Sonderbaufläche“ von etwa 3.500 Quadratmetern verfügt. Angrenzende Grundstückseigentümer  sind grundsätzlich zu einem Verkauf bereit  und die Naturschutzbehörden sehen  den Standort als weniger kritisch an als etwa Spessart.

Ortsvorsteherin wirbt für Standort Spessart

Für ein künftiges Gerätehaus auf „ihrer“ Gemarkung warb Ortsvorsteherin Elke Werner, die zudem erst einmal „ein Zusammenwachsen der Abteilungen und dann ein Haus“ wollte. Ihr Kollege Heiko Becker aus Schluttenbach sprach sich für einen Erhalt der alten Feuerwehrhäuser in den Ortschaften aus, auch wenn ein gemeinsames Gebäude errichtet werde. Dahinter setzte Arnold Fragezeichen.

Ausschuss sieht Ideen positiv

Grundsätzlich äußerten sich die Fraktionsvertreter positiv zu den Überlegungen der Verwaltung und bestärkten sie auf dem Weg gemeinsames Feuerwehrhaus „am Berg“ weiterzumachen. Auch den Ausstattungswünschen der Ettlinger Feuerwehr stehen sie aufgeschlossen gegenüber, wobei über Neuerwerbungen und Ersatzbeschaffungen immer im Einzelfall entschieden werden soll. Als nächstes befassen sich jetzt die betroffenen Ortschaftsräte mit den Planungen. Wohl im März soll das Thema  abschließend in den Gesamtgemeinderat.

Die Feuerwehr  Ettlingen  hatte 2019 mehr als 600 Einsätze, 160 davon aufgrund des Unwetters am 6. August. Sie besteht aus sieben Abteilungen mit insgesamt 250 Aktiven. Hinzu kommen 81 Jugendfeuerwehrleute und 72 Alterskameraden. Das Durchschnittsalter lag 2018 bei 37,3 Jahren. 30 Fahrzeuge hat die Wehr in ihrem Bestand, darunter zwei Wechselladerfahrzeuge, diverse Mannschaftstransportwagen und Löschgruppenfahrzeuge. In der Hertzstraße hat die Abteilung Stadt seit 2010 ihr neues Gerätehaus. Die Gesamtleitung hat  der hauptberufliche Stadtbrandmeister  Martin Knaus.

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