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Waldorfkindergarten

100 Besucher beim Oberuferer Christgeburtsspiel in Langensteinbach

Die Aufführung des Oberuferer Christgeburtsspiels ist im Waldorfkindergarten Langensteinbach eine liebgewordene Tradition. Während Corona haben sie viele Besucher vermisst.

Verkleidete Menschen stehen bei einem Weihnachtsspiel auf einer Bühne. Vorne in der Mitte sitzt Maria.
Wenig Requisiten, schlichte Kostüme und viel Platz für Fantasie: Die Darsteller des Oberuferer Christgeburtsspiels überzeugen mit schauspielerischem Können im Waldorfkindergarten Langensteinbach. Foto: Stefan Lumpp

„Unsern Eingang segne Gott“, singen die zwölf Darsteller und prozessieren stimmungsvoll durch das Publikum zur Spielfläche, die mit duftendem Tannengrün ausgeschmückt und in dämmriges Licht gehüllt ist.

Die Aufführung des Oberuferer Christgeburtsspiels ist im Waldorfkindergarten Langensteinbach eine liebgewordene Tradition.

Rund 100 Besucher verfolgten am Samstag die tiefsinnigen, urtümlichen Szenen in donauschwäbischem Dialekt und erleben eindrucksvoll die Geschehnisse in Bethlehem vor über 2.000 Jahren. Humorvolle Passagen sorgen für Gelächter.

„Ich finde es faszinierend, welche Ruhe das Stück ausstrahlt. Es macht uns einfach Freude“, bemerkt Reinhild Prautzsch. Sie ist schon über 20 Jahre in der Spielgemeinschaft, der sogenannten Kumpanei. Zwar treffen sie sich nur ein Mal jährlich, haben aber schon vieles erlebt und das schweißt zusammen.

Ich finde es faszinierend, welche Ruhe das Stück ausstrahlt.
Reinhild Prautzsch
Mitglied der Spielgemeinschaft

Publikum in Langensteinbach soll zu einem besinnlichen Fest geführt werden

In diesem Jahr verkörpern Manuel Wendland als Josef und Heike Kirchhauser als Maria die Hauptrollen. „Wir wollen das Publikum aus dem vorweihnachtlichen Stress zu einem besinnlichen Fest führen und die christliche Botschaft vermitteln“, betont Kirchhauser.

Es war der Vater von Manuel Wendland, der im Jahr 1988 das Stück im Kindergarten einführte und schon damals den Josef mit Hirtenstab im violett-schwarzem Gewand spielte.

Christgeburtsspiel hat seinen Ursprung im slowakischen Bratislava

Das Christgeburtsspiel hat seinen Ursprung im 13. und 14. Jahrhundert und ist nach dem Dorf Oberufer benannt, das heute zur slowakischen Stadt Bratislava gehört.

Ronja Gürtler, die den Sternsinger verkörpert, ist selbst im Kindergarten groß geworden und Samuel Schreiber hat sich in die Rolle des Stichels verliebt. Den Dialekt beherrscht der 16-Jährige in Perfektion – seine Uroma stammt aus Donauschwaben.

Still und leise kommt dann das Christkind zur Welt, der Engel verkündet die Frohe Botschaft. Die Hirten machen sich auf den Weg nach Bethlehem, um den neuen Heiland zu sehen – und sie wollen Gaben mitbringen. „A Flaschl voll Mülli, wülli dem Kindlein verehren, damit ihn sei Muater mecht leichter ernähren“, erzählt Stichel dem Publikum.

Demütig verehrt die Kumpanei das Kind in der Krippe und vermittelt das Ereignis, das damals die Welt verändern sollte.

Kinder strahlen, als Plätzchen verteilt werden

In der ersten Reihe strahlen die Kinder, als Witok, Gallus und Stichel selbstgebackene Plätzchen verteilen. „So wünsch ma von God dem Allmächtige a guate Nacht. A recht guate Weihnacht“, spricht der Engel (Beate Schreiber) zum Abschluss. Viel Applaus erfüllt den Kindergartensaal.

 Ich nehme eine Herzenswärme mit nach Hause. 
Gabi Müller-Kaselautzki 
Besucherin

Gabi Müller-Kaselautzki kommt jedes Jahr, während Corona haben ihr die Aufführungen gefehlt. „Ich nehme eine Herzenswärme mit nach Hause. Für mich ist jetzt symbolisch Weihnachten“, beschreibt sie – und für die Kinder sei das etwas ganz Wertvolles.

„Das hat mir gut gefallen“, resümiert die siebenjährige Lena. Heute fühle sie sich an ihre Kindergartenzeit erinnert, „da haben wir auch das Krippenspiel aufgeführt“.

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