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Bundesweiter Wettbewerb

Jochen Dietz aus Karlsbad ist Deutschlands „Eisenbahner mit Herz“

Jochen Dietz aus Karlsbad heißt der Gewinner des bundesweiten Wettbewerbs „Eisenbahner mit Herz“. Der Triebfahrzeugführer der AVG wurde mit dem Preis für besonders kundenfreundliche Beschäftige der Schienenbranche ausgezeichnet.

Hat in einer schwierigen Situation einen kühlen Kopf bewahrt: Für seinen Einsatz während eines zweistündigen Zwangshalts auf freier Strecke bei Wörth wurde AVG-Fahrer Jochen Dietz ausgezeichnet.
Hat in einer schwierigen Situation einen kühlen Kopf bewahrt: Für seinen Einsatz während eines zweistündigen Zwangshalts auf freier Strecke bei Wörth wurde AVG-Fahrer Jochen Dietz ausgezeichnet. Foto: Allianz pro Schiene _Mike Abmaier Photography

Bei der Preisverleihung in Berlin würdigte die Jury den Einsatz des 41-Jährigen für seine Fahrgäste während einer Stellwerksstörung im Herbst vergangenen Jahres. Wegen der Stellwerkstörung bei Wörth musste die von Dietz gesteuerte Stadtbahn der Linie S5 an jenem 4. Oktober für rund zweieinhalb Stunden auf freier Strecke stehen bleiben.

Während dieses unplanmäßigen Halts kümmerte sich Dietz nicht nur vorbildlich um alle Fahrgäste in der Bahn, sondern half auch einem älteren Herrn, der gesundheitlich angeschlagen war und ein sehr menschliches Bedürfnis hatte, heißt es in der Pressemitteilung der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG).

„Unsere Stadtbahnen der Linie S5 verfügen über keine Toiletten“, berichtet Dietz von dem Zwangshalt auf freier Strecke. „Was macht man da, wenn man auf der freien Strecke vorm nächsten Bahnhof feststeckt? Ich hatte dann die Idee, den Fahrdienst in Wörth anzurufen. In den alten Bahnhöfen gibt es noch Weichenwärter – und die müssen ja auch zur Toilette. Also habe ich nachgefragt, ob ich mit dem Fahrgast zum Wärterhäuschen kommen und er dort die Toilette benutzen darf.“

Anschließend begleitete der Triebfahrzeugführer mit Warnweste seinen Fahrgast auf dem durchaus beschwerlichen Weg entlang der Gleise bis zum 200 Meter entfernte Wärterhäuschen, damit sich der Reisende dort erleichtern konnte. Danach ging es gemeinsam wieder zurück zur Stadtbahn. Dort versorgte Dietz den erschöpften und durstigen Herrn und schenkte ihm seine Trinkflasche.

Bei der AVG ist man stolz auf den „Eisenbahner mit Herz“

„Wir erleben immer wieder, dass auf der Schiene nicht alles rund läuft. Umso wichtiger und wohltuender sind Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, die sich trotz aller Widrigkeiten mit so viel Herz, Mut und Engagement für die Fahrgäste ins Zeug legen wie die von uns prämierten Alltagshelden“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, bei der Gala in der Hauptstadt.

„So ein Engagement eines Fahrers habe ich noch nie erlebt“, schilderte der Mitreisende Alexander Kaiser die Situation, als er Jochen Dietz mit dieser Geschichte anschließend für den Wettbewerb „Eisenbahner mit Herz“ vorschlug.

Auch bei der AVG ist man stolz, dass die Wahl der „Eisenbahner mit Herz“-Jury unter den vielen Einsendungen aus ganz Deutschland auf einen Mitarbeiter des eigenen Verkehrsunternehmens gefallen ist. „In einer schwierigen Situation hat Jochen Dietz Außergewöhnliches geleistet, Verantwortung übernommen und vor allem eines bewiesen: Herz“, gratulierte Christian Höglmeier im Namen der AVG-Geschäftsführung dem Gewinner des Wettbewerbs.

Dietz selbst sieht die Auszeichnung auch stellvertretend für die Arbeit seiner Kollegen bei der AVG und den vielen anderen Verkehrsunternehmen im Land. Der Triebfahrzeugführer kam vor zweieinhalb Jahren als Quereinsteiger zur AVG – zuvor war er 22 Jahre als Schreiner tätig – und hat seinen Berufswechsel nie bereut. „Ich mache den Job einfach gerne. Wir haben in den Bahnen immer noch Kontakt zu den Kunden und diese können uns über die Schulter schauen. Die Kinder winken uns von draußen zu. Das macht wirklich Spaß.“

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