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Höhere Löhne gefordert

Warnstreik am SRH-Klinikum Karlsbad auf die Gesundheitszentren ausgeweitet

Verdi hat Beschäftigte des SRH-Klinikums Karlsbad erneut zum Warnstreik für höhere Löhne aufgerufen. Etwa 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter folgten dem Aufruf.

Mehrere Menschen bei einem Warnstreik vor den SRH-Kliniken Karlsbad
Gehen auf die Straße: Beschäftigte des SRH-Klinikums Karlsbad zusammen mit den SRH-Gesundheitszentren Nordschwarzwald in Langensteinbach Foto: Foto: Gustl Weber

Sind es beim ersten Warnstreik am 5. April noch rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Pflegebereich des SRH-Klinikums Karlsbad gewesen, die dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt sind, so zählte man am Sonntag knapp 400.

Erstmals mit eingebunden in den Warnstreik auf dem Klinikareal in Langensteinbach waren auch die Beschäftigten der SRH-Gesundheitszentren Nordschwarzwald in Herrenalb, Dobel und Waldbronn.

Gewerkschaft möchte vor nächster Tarifrunde Druck aufbauen

„Heute ist kein Arbeitstag, heute ist Streiktag. Am 19. und 20. April geht es in Heidelberg in die nächste Tarifrunde mit der SRH-Holding. Davor gilt es nochmals Druck aufzubauen“, sagt der Geschäftsführer der Gewerkschaft Verdi, Mittelbaden, Thorsten Dossow zum Auftakt. Auch nach vier Tarifrunden würde vonseiten der SRH-Holding für die rund 8.200 Beschäftigten des medizinischen Personals in den 13 Krankenhäusern, die unter den Konzerntarifvertrag fallen, kein akzeptables Angebot vorliegen.

Verdi fordert 10,5 Prozent Lohnerhöhung, mindestens jedoch 500 Euro mehr im Monat, plus eine Einmalzahlung. Das Angebot der SRH-Holding liege bisher bei 1,5 Prozent für die oberen und 2,5 Prozent für die unteren Gehaltsgruppen. Hinzu werde 1.500 Euro als steuerfreie Einmalzahlung angeboten. „Die Forderungen der Gewerkschaft sind überfällig. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in Sachen Verdienst weit hinterher“, sagt Jan Hofmeister von der SRH-Reha Waldbronn.

Nach Umfrage: Kliniken im Land fehlen mindestens 800 Millionen Euro

Marion Wurster, Pflegekraft in der SRH-Reha Dobel, verweist auf den steigenden Personalnotstand im Pflegebereich. Mit diesen Gehältern könne man keine jungen Kräfte gewinnen. Neben den geforderten Lohnerhöhungen gibt es für die rund 600 medizinischen Kräfte der SRH-Gesundheitszentren in Waldbronn, Dobel und Herrenalb noch ein zweites Thema.

„Wir erwarten, unabhängig der laufenden Tarifrunde, endlich eine Übernahme der drei Kliniken in den SRH-Konzern-Tarifvertrag. Dieser wird in Sachen Gehaltsregelungen bei uns bisher nur zu 95 Prozent angewandt“, sagt Maike Hübner, Mitglied der Streikleitung für die drei Kliniken. In Sachen Patientenversorgung am Streiktag verweist der Geschäftsführer des Karlsbader Klinikums, Jörg Schwarzer, auf die bestehende Notdienstvereinbarung mit Verdi, wonach die Betreuung der Patienten gewährleistet sei.

Dies gelte auch für die Notaufnahme. Schwarzer bemängelt eine finanzielle Unterversorgung des Bundes für das Gesundheitswesen. Dies deckt sich mit einer aktuellen Blitzumfrage der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft, wonach den Kliniken im Land in diesem Jahr mindestens 800 Millionen Euro fehlen.

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