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Lob und offene Fragen

Radschnellweg: Vorzugsvariante in Ettlinger Gemeinderat bewertet

Freie Fahrt für Radfahrer ist das Ziel. Für und Wider der Vorzugsvariante des Radschnellwegs Karlsruhe-Ettlingen wurden im Ettlinger Gemeinderat abgewogen.

Fahrer auf Radschnellweg
Schneller von A nach B sollen Radfahrer zwischen Karlsruhe und Ettlingen künftig kommen. Die Vorzugsvariante für die Schnellstrecke steht. Foto: Arne Dedert/dpa

Erleichtert ob der vom Regierungspräsidium gewählten Vorzugstrasse „Försterpfad“ für den Radschnellweg Karlsruhe-Ettlingen war der Ettlinger Gemeinderat auf jeden Fall mit Blick auf die Akzeptanz der späteren Nutzer. Die Strecke werde nämlich sicher nicht Protestwellen wie beim ebenfalls in Planung befindlichen Schnellwegs Karlsruhe-Rastatt führen. Die Trasse durch Karlsruhe-Weiherfeld entspreche dem, was ohnehin schon jetzt viele Menschen als Route fahren. Jedoch gab es auch Kritik.

Relativ wenig Protestpotenzial

„Es ist eine der Lieblingsstrecken“, so Kay Dittner (Grüne). Diese werde schon weitestgehend genutzt, hieß es auch aus Reihen der Fraktion FW/FE von Gerhard Ecker. AfD-Mann Walter Armbruster hingegen konnte sich mit der Variante nicht anfreunden, hätte eine etwas längere Strecke mit weniger notwendigen Eingriffen bevorzugt.

Führen soll der Radschnellweg (RS 10) von der Weiherfeldbrücke über Neckarstraße zum Belchenplatz und von dort aus über den Scheibenhardter Weg vorbei an der Weiherfeld-Grundschule und Albschule bis zum Gottlob-Schreber-Weg. Dort verläuft der geplante Weg an den Kleingärten und am Restaurant Gartenzwerg vorbei. Über den Försterpfad geht es zum Bahndamm und dann parallel zu den Bahngleisen weiter bis nach Ettlingen.

Das muss extrem kreativ gedacht werden.
Stadträtin Kay Dittner (Grüne)
zur Engstelle Bulacher Straße

Wie von dort der Anschluss an die Bulacher Straße erfolgen soll, fragt sich nicht nur CDU-Stadtrat Helmut Obermann. „Ich bin gespannt, wie der Problembereich gestaltet wird.“ Hier geht es um die Engstelle zwischen der Bebauung (Pflanzen Nilles) und den parallel verlaufenden DB-Bahngleisen.

Wie die planerische Lösung aussehen kann, fragt sich manches Mitglied des Gemeinderats. „Das muss extrem kreativ gedacht werden, damit das halbwegs zu einer Schnellstrecke wird“, so Kay Dittner. „Es ist ein Nadelöhr.“

Die vom Regierungspräsidium ausgewählte Vorzugstrasse des Radschnellwegs Karlsruhe-Ettlingen (RS 10).
Die vom Regierungspräsidium ausgewählte Vorzugstrasse des Radschnellwegs Karlsruhe-Ettlingen (RS 10). Foto: BNN-Infografik

Wie geht es weiter? Die Stadt befinde sich in Gesprächen mit der Deutschen Bahn über den Verlauf sowie die weitere Strecke im Bereich Bahnhof Ettlingen-West und zum Industriegebiet und perspektivisch Richtung Malsch. Die bisherige Vorzugstrasse muss vom Landes-Verkehrsministerium noch genehmigt werden, um den Entwurf dann zu konkretisieren.

Noch ein langer Weg bis zum Schnellradweg

Der Vorentwurf stehe aber frühestens 2025, da für den landschaftspflegerischen Begleitplan eine ganze Vegetationsperiode nötig sei. Dann muss ein Planfeststellungsverfahren folgen, das etwa eineinhalb Jahre dauere. Nach erfolgter Ausschreibung sei also frühestens 2027 mit einem Baubeginn zu rechnen.

Ich verstehe nicht, wie man hierfür sieben Jahre brauchen kann.
Helmut Obermann
CDU-Stadtrat

Zur Vorzugsvariante erklärte Bürgermeister Moritz Heidecker (parteilos), die bei einer Gegenstimme grünes Licht aus Ettlingen erhielt: „Das ist das, was die Experten über viele Jahre herausbekommen haben.“ Helmut Obermann betonte, man sei glücklich mit der Trasse. „Was ich nicht verstehe ist, wie man hierfür sieben Jahre brauchen kann.“ Eine solche Zeitspanne von Planung bis Ausführung sei „ein Armutszeugnis“.

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