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Baustart für 15 Millionen-Projekt

„Das Ettlinger Silicon Valley“: Bechtle macht Oberbürgermeister ein besonderes Geburtstagsgeschenk

Das ging schnell: Vor einem Jahr der erste offizielle Kontakt, jetzt der symbolische Spatenstich: Der IT-Dienstleister Bechtle will bis zum dritten Quartal 2023 nicht mehr Karlsruhe, sondern Ettlingen als Adresse haben.

Neues Gebäude
So sieht der Neubau von Bechtle aus: Binnen eineinhalb Jahren sollen am Standort Ettlingen mehr als 15 Millionen Euro investiert werden. Es entstehen 200 IT-Arbeitsplätze. Foto: Planungsbüro Kreor

War der Termin zufällig oder bewusst so gewählt? Ganz klären ließ sich das nicht, als am Donnerstag der offizielle Baubeginn von Bechtle am Standort Ettlingen mit dem obligatorischen Spatenstich gefeiert wurde.

Richard Einstmann jedenfalls, Geschäftsführer der Bechtle-Niederlassung in Karlsruhe, formulierte den Satz: „Wir schenken Ihnen eine neue Firma“, und meinte damit Ettlingens Oberbürgermeister Johannes Arnold (Freie Wähler). Der wurde just an dem Tag 52 Jahre alt.

Umzug nach Ettlingen bis zum dritten Quartal 2023

Wie mehrfach berichtet, zieht der IT-Dienstleister Bechtle, der den Konzernsitz in Neckarsulm hat, bis zum dritten Quartal 2023 von Karlsruhe-Oberreut nach Ettlingen.

Er bringt rund 200 Arbeitsplätze in die Stadt und hat in seinem Neubau Potenzial dafür, weitere IT-Spezialisten einzustellen.

Spatenstich
Los geht’s: Ab sofort wird im Gewerbegebiet Am Erlengraben gebaut. Zum Spatenstich kamen Vertreter von Bechtle, der Stadt und von Baufirmen. Foto: Heidi Schulte-Walter

Einstmann lobte – und das ging dem Geburtstagskind runter wie Öl – die gute und unbürokratische Zusammenarbeit mit den diversen Fachämtern der Stadt, sagte außerdem, er freue sich als „Ur-Ettlinger“ darauf, künftig zu Fuß ins Büro laufen zu können.

Investitionsvolumen liegt bei mehr als 15 Millionen Euro

Investiert werden in Ettlingen mehr als 15 Millionen Euro in ein viergeschossiges Bürogebäude und ein Parkdeck mit insgesamt 113 Stellplätzen. Bauherr ist, wie an anderen Bechtle-Standorten auch, die Bechtle Immobiliien GmbH.

Als Vertreter des Planungsbüros Kreor Südwest in Neckarsulm hatte Geschäftsführer Bernd Dollmann ein paar ergänzende Zahlen zum Projekt parat: Demnach beträgt die Bruttogeschossfläche des Bürogebäudes rund 4.500 Quadratmeter, es wird ein Haus mit Niedrigenergiestandard KfW 55 errichtet, mit einem hochwertig begrünten Biodiversitätsdach. Heizung und Kühlung erfolgen unter Nutzung des oberflächennahen Grundwassers, so Dollmann vor den geladenen Gäste.

Bohrungen für Brunnen würden bereits gemacht. Zur Alb hin plane man eine „attraktive Aufenthaltsfläche für die Mitarbeiter“.

Photovoltaikanlage auf dem Dach und über den Stellplätzen

Aufs Gebäude komme eine Photovoltaikanlage und für die oberirdischen Stellplätze „bereiten wir eine Überdachung mit Photovoltaik vor“, so Dollmann sehr zur Freude des Grünen-Stadtrats Reinhard Schrieber.

Der hatte sich schon während des Bebauungsplanverfahrens dafür starkgemacht, in die Richtung mit Bechtle zu verhandeln. Eine Verpflichtung zu Photovoltaik gibt es für das Unternehmen nicht, denn es werden keine 35 Stellplätze gebaut und erst ab dieser Zahl greift ein entsprechendes Landesgesetz.

Habt ihr noch ein Grundstück für uns?“
WhatsApp von Rico Einstmann an Johannes Arnold

OB Johannes Arnold erinnerte kurz daran, wie es zur Bechtle-Verlagerung nach Ettlingen kam. Zunächst hätten sich einmal Investoren für das knapp 6.000 Quadratmeter große städtische Grundstück interessiert, die es unter verschiedenen Nutzern aufteilen wollten. Vor vier Jahren habe dann die CDU den Antrag gestellt,

Am Erlengraben das „Ettlinger Silicon Valley“ zu schaffen und die wertvolle Fläche nur einem IT-Betrieb zur Verfügung zu stellen. „Im März 2021 erreichte mich dann die Whatsapp von Rico Einstmann: Habt ihr nicht noch ein Grundstück für uns?“

Keine Erweiterungsmöglichkeit in Karlsruhe-Oberreut

Hintergrund: In Oberreut gab es keine Erweiterungsmöglichkeit mehr, und ein von der Stadt Karlsruhe angebotenes Grundstück im Technologiepark erwies sich beim näheren Hinsehen als nicht das Richtige für Bechtle. Binnen eines Jahres wurde der vorhabenbezogene Bebauungsplan erarbeitet und vom Gemeinderat vor wenigen Wochen final beschlossen.

„Er hat jetzt Rechtskraft“, so Arnold. Der Verkauf des Grundstücks sei „ein Signal an Bechtle“, dauerhaft an der Alb zu bleiben.

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