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Denkmalschutzauflagen

Alter Trinkwasserhochbehälter im Ettlinger Wald darf nicht verrotten

Den Erhalt eines Kulturdenkmals im Ettlinger Wald fordert der Denkmalschutz. Die Idee, den alten Trinkwasserhochbehälter sich selbst zu überlassen und Geld zu sparen, ist damit hinfällig.

Trinkwasserhochbehälter im Ettlinger  Wald
Der historische Trinkwasserhochbehälter nahe der Ettlinger Wilhelmshöhe muss gemäß Forderung des Denkmalschutzes erhalten bleiben. Das kostet Geld. Foto: Eveline Walter

Die Stadt Ettlingen muss für den historischen Trinkwasserhochbehälter nahe der Wilhelmshöhe, der vom Verfall bedroht ist, rund 170.000 Euro in der Hand nehmen. Damit soll das Bauwerk im Bestand gesichert und sein äußeres Erscheinungsbild aufgewertet werden.

Im vergangenen Jahr hatte die CDU-Fraktion, als es auch um andere alte Trinkwasserhochbehälter und deren Sanierung ging, angeregt, das Bauwerk zu verschließen, abzusperren und sich selbst zu überlassen. Auf die Weise könne Geld gespart werden, die Stadt solle das entsprechend prüfen.

Alter Hochbehälter bei Ettlingen ist ein Kulturdenkmal

Das ist inzwischen geschehen und das Ergebnis lautet: der alte, ungenutzte Hochbehälter darf nicht einfach so verrotten. Denn bei dem Objekt im Wald handelt es sich um ein Kulturdenkmal, so die Verwaltung jüngst im Ausschuss für Umwelt und Technik des Gemeinderats.

Gemäß den Denkmalschutzrichtlinien des Landes gehört es erhalten. Denn das Gebäude liefere Zeugnis ab über die öffentliche Wasserversorgung in vergangenen Jahrhunderten. Also hat die Stadt keine andere Wahl als zu investieren. Sie erwartet vom Land einen Zuschuss für das Vorhaben von rund 11.000 Euro.

An dem Behälter gibt es zahlreiche Schäden, etwa durch Wurzeln, außerdem liegt eine Schadstoffbelastung in der Dachabdichtung vor. Während die CDU und die Grünen erklärten, man müsse hier seinen Verpflichtungen nachkommen, war Beate Horstmann (SPD) der Auffassung, Ettlingen solle gegen die gesetzliche Bestimmung vorgehen, notfalls mit einer gerichtlichen Auseinandersetzung.

Instandhaltung im Ettlinger Wald soll 2023 umgesetzt werden

Dem schloss sich AfD-Vertreter Walter Armbruster an, dem die Kosten für das Projekt ebenfalls zu hoch waren. Berthold Zähringer (FE/Freie Wähler) brachte es dann aber auf den Punkt: „Wir können nicht von Privaten erwarten, dass sie Denkmalschutzauflagen einhalten, und wir als Kommune entziehen uns dem.“

Bei zwei „Nein“-Stimmen segnete der Ausschuss die Vorlage der Verwaltung ab. Begrüßt wurde die Idee von Helmut Obermann (CDU), den Behälter touristisch zu vermarkten, etwa mit einem „Trinkwasserweg“. Den könnte die Tourismusgemeinschaft Albtal Plus ausarbeiten. Baulich umgesetzt werden soll die Instandhaltung im laufenden Jahr.

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